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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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hatte sie beide ernüchtert. Aber sie brauchten kein schlechtes Gewissen zu haben, es war unmöglich, jede Sekunde daran zu denken. Ein gelegentliches befreiendes Lachen war wichtig, notwendig sogar, damit sie nicht den Verstand verloren in all dem Irrsinn.
    Sie erreichten das andere Gebäude, wurden langsamer und studierten den Grundriss. Direkt vor dem Bau zweigten schmale Wege vom Hauptpfad ab, gesäumt von Blumen und Bäumen und wuchernden Hecken. Es gab ein paar funktionierende Außenlichter, aber nur gerade genug, um die Schatten noch dunkler wirken zu lassen. Nicht der einladendste Anblick, aber Billy entdeckte zumindest keine Zombies oder Egel-Gestalten, und das war im Vergleich zu dem Bereich, aus dem sie gerade kamen, doch schon mal eine klare Verbesserung.
    Breite Steinstufen führten zu einer Doppeltür hinauf. Billy behielt die dunklen Wege im Auge, während Rebecca die kurze Treppe hochging und an der Tür rüttelte.
    „Abgeschlossen“, sagte sie.
    „Verdammt“, fluchte Billy und folgte ihr. Er versuchte es selbst und stellte fest, dass das Holz zwar stabil schien, das Schloss hingegen nicht. „Geh zurück.“
    Er drehte sich zur Seite und versetzte dem Schloss einen kräftigen Tritt … und dann noch einen. Beim dritten hörte er Holz splittern, und beim fünften krachte die Tür auf und das billige Metallschloss barst in Stücke.
    Sie traten durch die Tür und blickten ins Innere. Nach allem, was sie durchgemacht hatten, glaubte Billy, vor Überraschungen gefeit zu sein. Doch da irrte er sich. Es war eine Kirche, prunkvoller ausgeschmückt als jede, die er bis dato gesehen hatte, angefangen bei den farbigen Glasfenstern, die hinter dem Altar in die Wand eingelassen waren, bis hin zu den auf Hochglanz polierten hölzernen Bankreihen. Und die Kirche war verwüstet – mindestens die Hälfte der Bänke war umgeworfen, und sie konnten nur deshalb etwas sehen, weil nicht weit von ihnen entfernt ein riesiges Loch in der Decke klaffte.
    „Sieh dir den Altar an“, flüsterte Rebecca.
    Billy nickte. Es war weniger der Altar selbst als vielmehr der Altarraum. Auf der Plattform im vorderen Teil der Kirche befanden sich Hunderte niedergebrannter Kerzen, umgestürzte Statuen religiöser Ikonen, viele davon zerbrochen und rußgeschwärzt – und große Haufen verwelkter Blumen. Es war, mit einem Wort, unheimlich .
    „Ich habe nichts dagegen, von hier zu verschwinden“, sagte Billy und hob seine Stimme ein kleines bisschen, als ihm bewusst wurde, dass er ebenfalls flüsterte. „Wir sollten uns auf dem Grundstück umsehen. Mal schauen, wo diese Wege hinführen.“
    Rebecca nickte, trat zurück – und dann fegte etwas Großes, Schwarzes von der hohen Gewölbedecke auf sie herab, etwas, das ein unglaublich schrilles Quietschen ausstieß, das flatterte und wie ein Pfeil heranschoss und mit riesigen, staubigen Flügeln schlug. Die Zeit verging mit einem Mal nur noch im Kriechtempo, und so gelang es Billy, einen deutlichen Blick auf das Ding zu werfen. Es war eine Art Fledermaus, aber viel, viel größer als jede, von der er jemals gehört hatte. Die Kreatur hatte locker die Flügelspanne eines Kondors.
    Im letzten Moment zog das Wesen wieder hoch und entschwand in die Finsternis über ihnen. Aber es war nahe genug gekommen, um sie mit einer Woge seines nach verwesendem Fleisch stinkenden Atems zu treffen. Billy stieß Rebecca mit einem Arm nach hinten und fasste mit der anderen Hand nach den zerbrochenen Griffen der Türflügel. Er zog sie zu und wünschte sich jetzt, er hätte sie nicht mit Gewalt geöffnet. Aber einen Augenblick darauf wurde ihm klar, dass das völlig egal war. Sie konnten hören, wie sich die gewaltige Fledermaus durch das Loch im Dach schob, konnten hören, wie ihre riesenhaften, rattenartigen Krallen über die Schindeln kratzten.
    „Lauf!“, schrie Billy.
    Sie rannten die Stufen hinunter, Rebecca voran. Sie lief nach rechts. Dort gab es mehr Deckungsmöglichkeiten, ein Teil des Weges, der am Gebäude entlangführte, war überwachsen. Der Pfad machte eine scharfe Kehre und eine zweite – die Biegungen waren wegen des Überwuchses durch Büsche und andere Pflanzen kaum zu sehen. Rebecca war schnell, aber Billy hielt mit, mehr als nur ein bisschen motiviert von dem Anblick jener ledrigen, flatternden Flügel, die sich vor ihm ausgebreitet hatten, und von der Vorstellung, dass sich diese Krallen in sein Fleisch bohren könnten …
    „Da!“ Rebecca verlangsamte ihr Tempo und deutete nach

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