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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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war ihm zu dicht auf den Fersen, als dass er sich auch nur halbwegs sicher fühlen konnte.
    Als er weit genug gerannt war, um es wagen zu können, drehte er sich um und sah Rebecca nun auf der anderen Seite des Raumes vor einem weiteren Schaltbrett. Das Monster schlug nach ihm, war aber zu weit weg, um ihn zu treffen. Seine ausgestreckten Glieder waren noch einen guten Meter von ihm entfernt.
    Billy setzte einen Schuss in den Teil des Ungeheuers, der dessen Gesicht zu sein schien. Dann fuhr er wieder herum und rannte weiter, stolperte vorwärts auf Beinen, die ihm wie aus Gummi vorkamen. Das Ding folgte ihm, kannte offenbar keine Erschöpfung.
    Mach schon, Rebecca , flehte er im Stillen – und zwang sich, schneller zu rennen.
    Rebecca griff nach dem vierten und letzten Riegel, als die Stimme vom Band sie informierte, dass sie jetzt noch sechs Minuten hatten. Sie packte das kleine Rad, das als manueller Schlüssel diente, drehte daran …
    … doch es klemmte. Nicht ganz, aber es bedurfte ihrer ganzen Kraft, um auch nur eine halbe Drehung zu schaffen. Sie strengte sich an, spürte, wie ihre Muskeln um Nachsicht bettelten, als das Rad eine weitere halbe Drehung machte. Gleich geschafft …
    „Rebecca, weg da!“
    Sie warf einen Blick nach hinten, sah, dass sich ihr das Dame-Monster irgendwie genähert hatte, ihr zu nahe gekommen war – in dreißig Sekunden würde es sie erreicht haben. Aber sie konnte, sie würde nicht davonlaufen, wusste, dass sie die Zeit, die sie brauchen würde, um einmal um den Raum herumzulaufen und es dann noch einmal zu probieren, nicht erübrigen konnten.
    Billy schoss, und das Geräusch, mit dem die Kugeln in das flüssige Fleisch einschlugen, verschmolz fast mit dem der Schüsse. Rebecca schaute nicht einmal hin, weil sie wusste, dass sie die Nerven verlieren würde, wenn sie sähe, wie nahe das Ding tatsächlich war.
    „Komm – schon!“ , schrie sie, zerrte mit allem, was sie aufzubieten hatte, an dem widerspenstigen Rad …
    … und es löste sich, gerade als sich ein dicker, feuchter Tentakel um ihren linken Knöchel schlang, wie von eigenem Leben erfüllt, widerlich glatt …
    … und mit dem dumpfen Quietschen zerpulvernden Rostes teilte sich die Decke und ließ Licht auf sie alle herabregnen.
    Das Licht! Das Licht!
    Der Stock schrie, als der Tod herniederregnete, seine Haut erst pochierte und dann kochte, und Tausende Egel starben und fielen ab. Das Brennen war schlimmer als Feuer, denn es war überall gleichzeitig. Das Wesen versuchte zu entkommen, Zuflucht vor den Qualen zu finden, aber da war nichts, nirgends.
    Die beiden Menschen rannten, verschwanden durch ein Loch in der Wand, aber die Kreatur bemerkte es nicht, es kümmerte sie nicht. Sie wand und drehte sich, riesige Fleischfetzen lösten sich, Lagen seines Leibes verteilten sich schmierig über den Beton und enthüllten dem grausamen, tötenden Licht, dem desinfizierten Licht des Tages das pulsierende, rosafarbene Zentrum seines Wesens.
    Als das Gebäude ein paar Minuten später explodierte, war kaum noch etwas von der Kreatur übrig – nur eine Handvoll umherirrender, verwirrter Egel, die in jenem See des Todes ertranken, der einmal ihr Vater … der einmal James Marcus gewesen war.

    SIEBZEHN
    Halb rannten, halb stolperten sie davon und torkelten in der kühlen Morgenluft zwischen den Stämmen von Bäumen hindurch. Billy empfand die Erfahrung als verrückt, surreal – eben noch hatte er im Dunkeln auf ein riesiges Egel-Monster geschossen, jetzt rannte er durch den Wald, und über ihm sangen die Vögel ihr morgendliches Lied. Eine leichte Brise zerzauste ihnen das schmutzige, am Kopf klebende Haar. Sie liefen weiter, und Billy zählte im Stillen rückwärts … bis er irgendwo um Null anlangte.
    Er blieb stehen und sah sich um, während auch Rebecca schwer atmend anhielt. Sie waren aus dem Wald heraus und auf einer kleinen Lichtung gelandet, hoch oben auf einem Hügel, von dem aus man den östlichen Arklay Forest überblickte.
    „Hier scheint es okay zu sein“, sagte Billy. Er nahm einen tiefen, reinigenden Atemzug, ließ sich fallen und streckte sich am Boden aus. Seine Muskeln jubilierten. Rebecca folgte seinem Beispiel, und ein paar Sekunden später war der Countdown vorüber.
    Die Explosion war gewaltig, erschütterte den Boden, und ihr Donnern rollte durch den Wald und das Tal unter ihnen. Einen Augenblick später setzte Billy sich auf und beobachtete, wie der Rauch eine Wolke über den Baumwipfeln bildete. So

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