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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Wandung des Verbrennungsofens berührte – und stieß die Flinte durch das Blech eines Hitzeauslassrohrs. Brennendes Material ergoss sich aus der Öffnung über den Boden. Rebecca sprang mitten hinein und trat Klumpen brennenden Kunststoffs und anderer Materialien in die nächste Welle von Egeln.
    Die Dame kreischte, stoppte ihre Vorwärtsbewegung, immer noch ein gutes Stück von dem plötzlichen Feuer entfernt. Versengte Egel krochen hastig auf ihr Elternwesen zu, versuchten an dem aufragenden Körper emporzuklettern, um dort Trost zu finden. Aber sie brachten Schmerz mit sich, als sie sich sammelten und an dem beweglichen Stock festsaugten. Das Kreischen der Dame wurde noch durchdringender, als sich rauchende, brennende Egel mit ihr vereinten, ihr Schaden zufügten und sie sich krümmen ließen – in unerträglicher Agonie, wie Billy hoffte.
    Rebecca erkannte ihre Chance und ergriff sie, rannte auf die Südtür zu, während die Dame schreiend an ihrem Leib zerrte. Billy schüttelte die leeren Patronenhülsen aus der Revolvertrommel, schob die letzten beiden hinein, ließ die Trommel zuschnappen und richtete die Waffe auf die Dame, während Rebecca an ihr vorbeirannte – doch das kümmerte die Dame nicht im Mindesten. Im Moment jedenfalls nicht. Teile ihres widernatürlichen Körpers verfärbten sich schwarz, schmolzen, tropften wie Sirup herab und sammelten sich auf dem rauchenden Boden zu Pfützen.
    Billy richtete die Magnum weiterhin auf die sich verrenkende Dame, bis Rebecca an ihm vorbei und durch die Tür war. Rückwärts gehend folgte er ihr, und sie rammte die Tür zu.
    Er atmete tief durch, spürte die Schmerzen in seinen Rippen, in Armen und Beinen, im Kopf, dumpfe Agonie in jeder Pore seines Körpers – bis er sich umdrehte und sah, worauf Rebecca zeigte, ein Lächeln überraschter Freude in ihrem schockierten, schmutzigen Gesicht. Seine Schmerzen fielen von ihm ab, wurden zu nichts weiter als einem nagenden Hintergrund für seine eigene unvermittelte Erleichterung.
    Sie hatten sich im Schacht einer Aufzugsplattform eingeschlossen. Ein Vehikel, das nach oben fuhr – und der Länge des Tunnels nach zu schließen, der sich in diagonaler Richtung von ihnen weg erstreckte und zu einem Kreis aus Licht weit, weit über ihnen hinaufführte, schien der Fahrstuhl bis zur Oberfläche zu reichen.
    Sie grinsten einander an wie Kinder. Die Freude hatte ihnen die Sprache verschlagen, aber nur für ein paar Sekunden. Ihrer beider Lächeln zerfiel, als nebenan die sterbende Dame aufbrüllte, und ihre schreckliche Stimme erinnerte sie daran, wie nahe sie dem Tod selbst immer noch waren.
    Wortlos rannten sie zu der Plattform, zu der Kontrollkonsole, über die der Aufzug zu bedienen war. Billy ließ kurz den Blick über die Knöpfe schweifen, dann schaltete er – mit einem stummen Flehen um Erlösung – die Stromzufuhr ein.
    Die Plattform setzte sich in Bewegung, trug sie nach oben und weg von dem Albtraum.
    Das zumindest glaubten sie.

    SECHZEHN
    Die Agonie war gewaltig in ihrem Ausmaß, tötete sie mit einer Intensität, die alles übertraf, was sie kannte. Die brennenden Kinder klammerten sich an sie, gierten nach Freiheit, und während sie ihre Geschwister und sie berührten, übertrugen sie ihren Schmerz in einer Woge, die nicht verebben wollte. Es ging weiter und immer weiter, bis sich Teile des Kollektivs sammelten und abfielen, sterbend, schmelzend. Ihre Kinder opferten sich, damit sie leben konnte. Langsam, ganz langsam verging die Agonie, wandelte sich von körperlichem Schmerz zum Leid der Trauer, zu unendlich tiefem Gram.
    Als sich die Verletzten zurückzogen, ihre Umarmung verließen, um allein zu sterben, kamen die übrigen Kinder heran, sangen und gurrten für sie und linderten ihre Qualen so gut sie es vermochten. Sie hüllten sie ein, beruhigten sie mit ihren flüssigen Küssen – und mit ihrer schieren Zahl übernahmen die Kinder sie. Es dauerte nur einen Augenblick. Die Dame verlor ihre Identität, so wie Marcus die seine verloren hatte, überließ sich dem Stock, wurde mehr. Wurde alles.
    Die Allheit des neuen Wesens war vollkommen und gesund, war ein Riese, anders als zuvor. Stärker. Es hörte mechanische Geräusche, nicht weit entfernt. Es griff in sich hinein, griff zu auf die Informationen in seinem Geist und verstand – die Mörder versuchten zu fliehen.
    Sie würden nicht entkommen. Der Stock sammelte sich auf tausend geschmeidigen Gliedern und heftete sich an ihre Fersen.
    Keiner von

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