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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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müde er auch war, so weh ihm alles tat, so hungrig und emotionell erschöpft er sein mochte … irgendwie empfand er ein Gefühl des Friedens, als er zuschaute, wie der Rauch dieses furchtbaren Ortes in den neuen Tag davontrieb.
    Rebecca saß neben ihm, ebenfalls schweigend, ihre Miene beinahe verträumt. Es gab nichts, das gesagt werden musste. Sie waren beide dort gewesen.
    Er kratzte sich geistesabwesend am Handgelenk, weil ihn dort etwas kitzelte – und die Handschelle fiel ab, landete mit einem gedämpften Klimpern im Gras. Billy lächelte. Irgendwann musste sich die zweite Handschelle geöffnet haben. Kopfschüttelnd dachte er, wie schön es doch gewesen wäre, hätte er sie vor etwa zwölf Stunden verloren, und warf sie in Richtung einer Baumgruppe von sich. Rebecca stand auf, kehrte dem Rauch den Rücken und beschattete ihre Augen.
    „Das muss dieses Haus sein, von dem Enrico sprach“, sagte sie. Billy zwang sich, ebenfalls aufzustehen. Er trat neben sie. Dort, ungefähr ein oder zwei Meilen entfernt und weit unterhalb ihres Aussichtspunktes, stand eine riesige Villa, von Bäumen umsäumt. Ihre Fenster glänzten im Morgenlicht und vermittelten den Eindruck, das Gebäude sei verlassen und leer.
    Billy nickte. Auf einmal wusste er nicht recht, was er sagen sollte. Sie würde zu ihrem Team wollen. Aber was ihn anging …
    Rebecca streckte die Hand aus, schloss sie um seine Hundemarken und zog kräftig daran. Die Kette öffnete sich, und Rebecca legte sie sich um ihren Hals, den Blick zur Villa gerichtet.
    „Ich denke, es ist Zeit, auf Wiedersehen zu sagen“, sagte sie.
    Billy sah sie an, aber sie mied seinen Blick, starrte nur auf ihr nächstes Ziel, jenes stille Haus, das halb hinter Bäumen versteckt lag.
    „Offiziell ist Lieutenant William Coen tot“, erklärte sie.
    Billy versuchte zu lachen, aber es klappte nicht. „Ja, ich bin jetzt ein Zombie“, sagte er, etwas überrascht ob des plötzlichen wehmütigen Gefühls in seiner Brust.
    Sie wandte sich ihm zu, ihr Blick begegnete seinem und hielt ihn fest. Er las Aufrichtigkeit darin, und Leidenschaft und Stärke – und er sah, dass sie dasselbe seltsame Verlangen verspürte, dieselbe vage Trauer, die sich über ihn gelegt hatten wie ein weicher Schatten.
    Wenn die Dinge anders gelaufen wären … Wenn die Umstände nicht so wären, wie sie nun mal sind …
    Sie nickte, ganz leicht nur, als lägen seine geheimsten Gedanken offen vor ihr und als stimme sie dem zu, was sich ihr offenbarte. Dann straffte sie sich, hob das Kinn, drückte die Schultern nach hinten und salutierte zackig, immer noch in seine Augen blickend.
    Billy tat es ihr gleich, erwiderte den Gruß und hielt ihn, bis sie ihre Hand sinken ließ. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und ging davon in Richtung eines sanft abfallenden Hanges zwischen den Bäumen.
    Er sah ihr nach, bis sie verschwunden war, sich in den Schatten des Waldes verloren hatte. Dann wandte er sich um und suchte nach einem Weg für sich. Er entschied, dass Süden ziemlich gut klang und marschierte los. Er genoss die warme Sonne auf seinen Schultern und den Gesang der Vögel in den Bäumen.

    EPILOG
    Die Explosion in der Ferne erreichte das Spencer-Anwesen und ließ es ganz leicht erbeben. Staub bewegte sich auf Tischen. Erdreich bröckelte in die unterirdischen Tunnel. Und die Kreaturen, die dort immer noch lebten, wandten ihre blinden, toten Augen zu den Fenstern und den Wänden hin, lauschten und tasteten in der Dunkelheit umher, hoffend, diese ganz sachte Bewegung möge bedeuten, dass bald etwas zu essen kommen würde.
    Sie waren sehr, sehr hungrig.

DIE UMBRELLA VERSCHWÖRUNG
    S. D. PERRY

    Für Mÿk, einstweilen

    „Auch vom Feind kommt häufig
uns ein guter Rat.“
    – ARISTOPHANES –

    PROLOG
    Latham Weekly, 2. Juni 1998
    SERIE BIZARRER MORDE IN RACCOON CITY
    Raccoon City – Gestern Abend wurde auf einem verlassenen Grundstück unweit ihrer Wohnung im Nordwesten von Raccoon City die verstümmelte Leiche der 42-jährigen Anna Mitaki entdeckt. Sie ist das mutmaßlich vierte Opfer der sogenannten „Killerkannibalen“, das innerhalb eines einzigen Monats im Umkreis des Victory-Lake-Distrikts gefunden wurde. Übereinstimmend mit den Autopsieberichten der vorherigen Opfer, wies auch Mitakis Leichnam Verletzungen auf, die kaum einen Zweifel daran lassen, dass er teilweise aufgefressen wurde. Die Bissspuren stammen offenbar von menschlichen Zähnen.
    Kurz nachdem gestern gegen 21 Uhr zwei Jogger Miss

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