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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Linien von einer Seite zur anderen verliefen und verblassten, hing ein Klemmbrett. Leon nahm es an sich und blätterte in den darauf befestigten Seiten, während John nur starrte – fasziniert und angewidert zugleich. Eine der spinnenartigen Hände zuckte, und die zwanzig Zentimeter langen Finger krümmten sich zu einer lockeren Faust.
    „Hier steht, dass es in dreieinhalb Wochen zur Autopsie ansteht“, sagte Leon, sein Blick flog über eines der Blätter. „,Spezimen bleibt in Stasis‘ … blablabla … ,wenn ihm vor der Sektion eine tödliche Dosis Hyptheion injiziert wird.‘“
    John schaute nach hinten auf den Autopsietisch, sah die zusammengeklappten Stahlplatten auf jeder Seite und drei darunter verstaute Knochensägen. Der Tisch war so konstruiert, dass er auch für größere Tiere Platz bot.
    „Warum hält man es überhaupt am Leben?“, fragte John und wandte sich wieder dem schlafenden Fossil zu. Es war schwer, es nicht anzusehen – die Kreatur war einfach unwiderstehlich in ihrer fantastischen Scheußlichkeit, eine Anomalie, die alle Aufmerksamkeit auf sich zog und bannte.
    „Vielleicht, damit die Organe frisch bleiben“, meinte Leon. Dann holte er tief Luft. „Also … tun wir es?“
    Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage, nicht wahr? Wir werden zwar die Codes nicht mehr in unseren Besitz bringen – aber Umbrella wird einen weiteren Spielplatz für seine wahnsinnigen Ideen verlieren. Und vielleicht auch einen Verwalter.
    „Ja“, sagte John. „Ja, ich glaube, wir sollten es tun.“
    Die Männer hörten ihm schweigend zu. Mit nachdenklichen Gesichtern ließen sie den Schrecken auf sich wirken, der in den Planeten eingefallen war.
    Die Invasion von oben … sein Hilferuf … wie ihn die bewaffneten Männer niedergeschlagen hatten, nachdem sie Henry Cole kaltblütig umgebracht hatten …
    Sie stellten keine Fragen, saßen nur da, tranken Kaffee – jemand hatte ihn gemacht – und sahen ihm beim Sprechen zu. Niemand bot ihm eine Tasse an.
    „… und als ich wieder aufgewacht war, kam ich hierher“, sagte Reston und fuhr sich mit zitternder Hand durchs Haar, wobei er angemessen zusammenzuckte. Das Zittern musste er nicht vortäuschen. „Ich … sie sind immer noch da draußen, irgendwo, vielleicht legen sie Sprengsätze, ich weiß es nicht … aber wir können sie aufhalten, wenn wir zusammenarbeiten .“
    Er konnte in ihren leeren Augen sehen, dass es nicht funktionierte. Sein Bericht spornte sie nicht zum Handeln an. Er beherrschte den Umgang mit Menschen nicht sonderlich, aber er verstand es gut, in ihnen zu lesen.
    Sie kaufen es mir nicht ab, muss wieder auf Henry zu sprechen kommen …
    Restons Schultern sanken herab, ein Beben schlich sich in seine Stimme. „Sie haben ihn einfach erschossen“, sagte er und senkte, vor Mitleid wie gelähmt, den Blick. „Er bettelte, flehte sie an, ihn am Leben zu lassen, und sie – sie erschossen ihn trotzdem.“
    „Wo ist die Leiche?“
    Reston hob den Blick und sah, dass Leo Yan gesprochen hatte, einer der beiden Betreuer der 3Ker. Yans Stimme und Mimik verriet keinerlei Emotion. Die Arme verschränkt, lehnte er sich gegen die Tischkante.
    „Was?“, fragte Reston. Er gab sich verwirrt, wusste jedoch genau, wovon Yan redete. Denk nach, verdammt, daran hättest du schon längst denken sollen!
    „Henry“, sagte jemand, und Reston sah, dass es Tom Sonstnochwas war, einer vom Bautrupp. Seine barsche Stimme klang unverhohlen skeptisch. „Sie haben ihn erschossen, und dann haben sie Sie niedergeschlagen – demnach wäre er also noch im Zellenblock, ja?“
    „Ich – ich weiß es nicht“, antwortete Reston. Ihm war fiebrig heiß, er fühlte sich dehydriert vom vielen Brandy. Er fühlte sich, als würde er die unerwartete Frage nicht verkraften können. „Ja, muss er wohl, es sei denn, sie haben ihn aus irgendeinem Grund fortgeschafft. Ich war ganz durcheinander, als ich zu mir kam. Mir war schwindlig, ich wollte umgehend zu Ihnen, um sicherzustellen, dass keiner von Ihnen verletzt wurde. Ich habe nicht nachgeschaut, ob er noch dort ist … “
    Sie starrten ihn an, ein Meer harter Gesichter, die nun nicht mehr so neutral wirkten wie zuvor. Reston entdeckte Unglauben und Respektlosigkeit darin, Wut – und in einigen Blicken bemerkte er etwas, das Hass sein mochte.
    Was habe ich getan, um eine solche Verachtung zu wecken? Ich bin ihr Manager, ihr Arbeitgeber, ich bezahle ihre gottverdammten Löhne!
    Einer der Mechaniker erhob sich vom Tisch,

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