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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Beschützertalente. Du willst nicht auch noch bei Ada versagen. Und du willst nicht allein sein.
    Ada schien zu wissen, was er dachte. Bevor ihm ein überzeugendes Argument einfallen konnte, trat sie vor und legte ihm ihre schlanke Hand auf den Arm. Der Humor schwand aus ihren strahlenden Augen.
    „Ich weiß, dass Sie hier Ihren Job tun wollen, aber Sie haben es selber gesagt – wir müssen einen Weg aus Raccoon finden und versuchen, Hilfe von draußen zu bekommen. Und die Kanalisation ist wahrscheinlich unsere beste Chance … “
    Ihre sanfte Berührung überraschte ihn – und sandte ein elektrisiertes Kribbeln durch seinen Bauch, ein unerwartes Aufwallen von Wärme, das ihn verwirrte und verunsicherte. Er schaffte es, seine Reaktion zu verheimlichen, aber nur mit Mühe.
    Ada fuhr fort, die Stirn nachdenklich in Falten gelegt. „Wie wär’s damit – helfen Sie mir mit diesem Deckel und lassen Sie uns nachsehen, was da unten ist. Wenn es gefährlich aussieht, komme ich mit Ihnen … aber wenn’s nicht schlimm ist – na ja, dann können wir uns darüber unterhalten, was wir als Nächstes tun.“
    Leon wollte widersprechen, doch die Wahrheit war, dass er sie nicht zu etwas zwingen konnte, das sie nicht wollte – und er wollte vor allem, dass sie keinen herrischen Macho in ihm sah, sie sollte wissen, dass er kompromissbereit war …
    … und sagt dir der Name „John“ etwas? Das ist hier kein Date, um Himmels willen, hör auf, mit deinen Hormonen zu denken.
    Ihn überkam ein fast peinliches Gefühl von Scham, während ihre Hand noch auf seinem Arm lag. Leon trat beiseite und nickte knapp. Gemeinsam gingen sie neben der Einstiegsluke in die Hocke. Leon hob die Brechstange auf und rammte ein Ende unter den Deckel. Als er zurückwich, drückte Ada auf die Stange, und mit einem schweren Knirschen kam die dicke Metallplatte hoch. Leon stemmte sich mit dem Rücken dagegen und wuchtete den Deckel zur Seite, machte die Öffnung frei –
    – und beide zuckten sie vor dem Geruch zurück, der ihnen aus dem finsteren Loch entgegenschlug, ein erstickender, dumpfer Gestank nach Blut, Pisse und Kotze.
    „Bah, was ist das denn?“, hustete Leon.
    Ada ließ sich auf den Fersen nieder und hielt eine Hand vor den Mund gepresst. „Die Leichen aus der Garage, man hat sie wohl hier reingeworfen … “
    Ehe Leon fragen konnte, wovon sie sprach, hallte ein Schrei schieren Entsetzens durch die Kellergänge, von der geschlossenen Tür nur schwach gefiltert. Der Schrei nahm kein Ende, eine Männerstimme – doch dann wandelte sich das panische Gekreische plötzlich zu einem gurgelnden Schmerzensschrei.
    Der Reporter!
    Leons Blick kreuzte den von Ada, und er bemerkte, wie dieselbe erstaunte Erkenntnis über ihr Gesicht huschte – dann sprangen sie beide auf und rannten los, zogen ihre Waffen und sprinteten zur Tür hinaus, noch bevor die Echos erstarben.
    Ich hab ihn zurückgelassen, das hätte ich nicht tun dürfen … !
    Sie rannten den Korridor hinunter in Richtung des Zellentrakts. Sein Schuldgefühl ließ Leon so schnell wie nie zuvor in seinem Leben laufen. Jemand oder etwas war zu Bertolucci vorgedrungen – und hatte sich, um das zu schaffen, hinter seinem Rücken vorbeigestohlen.
    Sherry stand in Mr. Irons’ Büro, rieb ihren Glücksbringer und wünschte sich, dass Claire zurückkäme. Sie war durch ein Dutzend staubiger Tunnel gekrochen, um von dem Monster fortzukommen und um es von Claire wegzulocken, und sie war ziemlich sicher, dass es geklappt hatte – sie hatte es nicht wieder gehört und war zurückgekehrt, nur um feststellen zu müssen, dass Claire verschwunden war. Wenn das Monster Claire gefunden hätte , dann wäre sie jetzt tot und zerfetzt.
    Aber sie ist nicht hier. Niemand ist hier …
    Sherry saß auf der Kante eines niedrigen Tisches in der Mitte des Zimmers und fragte sich, was sie tun sollte. Sie hatte sich daran gewöhnt, allein zu sein, und nicht einmal bemerkt, wie einsam sie gewesen war – doch das Zusammentreffen mit Claire hatte das geändert. Sherry wollte sie wiedersehen, sie wollte mit anderen Menschen zusammen sein. Sie sehnte sich dermaßen nach ihren Eltern, dass es wehtat. Selbst Mr. Irons wäre ihr recht gewesen, obwohl Sherry ihn nicht mochte. Sie hatte ihn nur ein paarmal getroffen, aber er war komisch, aufgeblasen und falsch – und sein Büro war obendrein noch unheimlich. Dennoch hätte sie auch mit ihm vorlieb genommen, wenn es nur bedeutet hätte, dass sie nicht mehr allein

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