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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Herz schlug so schnell, dass alles andere ihr wie Zeitlupe vorkam – auch wie sich die Kreatur auf den hölzernen Boden niederließ, wobei ihr Körper sich in der Luft drehte, sodass sie in kauernder Haltung auf dem kaum noch kenntlichen Polizisten landete.
    Abermals öffnete das Wesen sein Maul und schrie –
    – und endlich war Claire wieder in der Lage, sich zu bewegen, und während das bizarre, hallende Kreischen aus dem Ungeheuer hervorbrach, schaffte sie es, ihre Waffe in Anschlag zu bringen und zu schießen. Das Donnern von Neunmillimeter-Schüssen überlagerte das Heulen, das durch den schmalen Flur hallte.
    Bamm-bamm-bamm … !
    Und nach wie vor schauderhaft trompetend und kreischend, wurde die Kreatur nach hinten geworfen und ruderte mit ihren klauenbesetzten Armen. Die krampfhaft zuckenden Beine wirbelten blutige Brocken des ausgeweideten Leichnams hoch. Claire sah ein ausgefranstes Stück Kopfhaut, an dem noch ein Ohr hing, durch den Flur fliegen und mit einem feuchten Klatschen gegen die Wand prallen, wo es zu Boden rutschte.
    Und die Kreatur brachte ihre Beine irgendwie unter sich und plumpste wie ein knochenloser Haufen vorwärts. Spinnenhaft kam sie auf Claire zu, rasend schnell, schlug ihre entsetzlichen Krallen in den Holzboden und heulte auf.
    Claire schoss abermals. Es war ihr nicht bewusst, dass sie ebenfalls zu schreien begonnen hatte, als drei weitere Kugeln in das huschende Ding schlugen und durch die graue Hirnsubstanz pflügten, die aus dem offenen Schädel hervortrat. Sie würde sterben, „es“ würde in weniger als einer Sekunde bei ihr sein, und seine gewaltigen Klauen waren nur noch Zentimeter von ihren Beinen entfernt …
    Doch so plötzlich der Angriff erfolgt war, endete er auch. Der gesamte sehnige Körper zitterte und bebte, während flüssiges Grau aus dem brodelnden Schädel troff. Die dicken Krallen trommelten wie wild einen hektischen Rhythmus auf den Holzboden. Mit einem letzten wispernden Jaulen starb das Wesen. Diesmal war jeder Irrtum ausgeschlossen. Claire hatte ihm das Hirn aus dem Schädel geschossen, es würde nicht wieder aufstehen.
    Sie starrte auf das Monster hinab, ihr entsetzter Verstand suchte nach irgendetwas, mit dem das Ding sich in Verbindung bringen ließ, irgendein Tier oder auch nur das Gerücht über ein Tier, das dem hier nahe gekommen wäre – doch Claire gab den Versuch nach ein paar Sekunden auf, weil er vergebens war. Das war kein natürliches Wesen, und so nahe, wie es ihr war, konnte sie es nun auch riechen – der Geruch war nicht so beißend wie der eines Zombies, es war ein bitterer, öliger Geruch, irgendwie eher chemisch denn tierisch …
    … und es könnte wie Butterkekse riechen, wen würde es interessieren? In Raccoon City gibt’s Monster – es ist Zeit, dass du aufhörst, so gottverdammt überrascht zu sein, wenn du eines siehst.
    Der tadelnde Tonfall ihrer inneren Stimme war nicht gerade überzeugend. So sehr Claire auch tapfer und entschlossen sein, über die monströse Kreatur hinwegsteigen und wieder zur Tagesordnung übergehen wollte, stand sie doch einen Moment lang einfach nur da – und in diesem Moment dachte sie ganz ernsthaft daran, kurzerhand zum S. T. A. R. S.-Büro zurückzukehren, hineinzugehen und die Tür hinter sich abzuschließen. Sie könnte sich verstecken, verstecken und auf Hilfe warten, sie wäre in Sicherheit …
    Dann entscheide dich. Unternimm irgendwas , aber hör auf mit dieser Wankelmütigkeit und dem Gejammer, denn es geht nicht mehr nur um dich. Ob Sherry in Sicherheit ist? Willst du auf Kosten ihres Lebens überleben?
    Der Moment verging. Claire machte einen vorsichtigen Schritt über das rohe rote Fleisch des Wesens hinweg und ging neben den Überresten des Cops in die Hocke. Mit der Waffenmündung schob sie einen Fetzen blutiger Uniform beiseite. Sie schluckte Galle hinunter, als sie durch verwestes Fleisch und Knochen stocherte, bemühte sich, nicht daran zu denken, wer der Cop zu Lebzeiten gewesen oder wie er gestorben sein mochte.
    Sie hatte nur noch sieben Schuss übrig – doch sie weigerte sich, in Panik zu geraten, ließ die Enttäuschung stattdessen ihre Entschlossenheit schüren. Wenn sie eine solche blutige Schweinerei durchwühlen konnte, dann konnte sie es auch ein zweites Mal.
    Mit einem letzten Blick auf das tote Tierding stand Claire auf und lief rasch auf das Ende des Korridors zu. Ihr Entschluss stand fest: kein Verstecken und kein Davonlaufen vor der Angst mehr. Das Mindeste, was

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