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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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in Ordnung fühlte, schob Claire einen neuen Clip in ihre Halbautomatik und machte sich auf den Rückweg zur Trainingsanlage. Sie stellte fest, dass sie die zweite Waffe, die ihr Steve gegeben hatte, irgendwo zwischen der Folterkammer und der Eingangstür verloren hatte. Aber nichts auf der Welt würde sie dazu bringen, den Fuß noch einmal dort hineinzusetzen. Sie würde Steve holen, und dann würden sie diese gottverdammten Schlüssel finden und zur Hölle noch mal verschwinden aus diesem Irrenhaus, das Umbrella auf Rockfort errichtet hatte.
    Steve weinte eine Zeit lang, wiegte sich eine Weile hin und her, und dabei war ihm vage bewusst, dass er gerade etwas wirklich Großes vollbracht hatte – seiner Lebenserfahrung zufolge gab es den kleinen Scheiß, den großen und schließlich den ganz großen. Es gab ein paar Dinge, die Menschen für immer veränderten, und dies war eines davon. Er hatte seinen eigenen Vater töten müssen. Seine Eltern, beides gute Menschen, die niemandem etwas Böses wollten, waren tot. Das hieß, dass es jetzt nirgends auf der Welt mehr einen Menschen gab, der ihn noch liebte, und dieser Gedanke wiederholte sich in einem fort, brachte ihn zum Weinen und ließ ihn sich hin- und herwiegen.
    Es war der Gedanke an die Luger-Pistolen, der ihn schließlich aus dieser Hölle innerster Gefühle riss, in der er sich befand, und ihn daran erinnerte, wo er war und was geschah. Er fühlte sich immer noch durch und durch entsetzlich, alles tat ihm weh, innerlich wie äußerlich, aber er stellte sich langsam wieder auf seine Umgebung ein, wünschte sich, dass Claire bei ihm sei, wünschte sich ein Glas Wasser.
    Die Pistolen. Steve rieb sich die verquollenen Augen, dann zog er beide aus dem Gürtel und starrte auf sie hinab. Es war dumm, unwichtig – aber irgendwo in seinem Hinterkopf hatte er endlich begriffen, dass er eingeschlossen worden war, und dass die Hitze aufgekommen war, als er die beiden zusammenpassenden Waffen von der Wand genommen hatte. Es war eine Falle gewesen … und seiner Meinung nach bestand der einzige Zweck einer solchen Falle darin zu verhindern, dass jemand die Waffen an sich nahm.
    Und das heißt, dass sie vielleicht zu noch etwas anderem nütze sind als nur zum Schießen. Ja, sie waren vergoldet, sahen cool aus und waren vermutlich teuer, aber an Geld schien es den Ashfords ohnehin nicht zu mangeln … und wenn die Waffen einen Liebhaberwert hatten, warum wurden sie dann als Teil einer Falle verwendet?
    Steve entschied, dass er zurückgehen wollte, um sich die Stelle, an der sie befestigt gewesen waren, näher anzusehen und zu überprüfen, ob sich etwas tat, wenn er sie wieder dort hinhängte. Der Weg zurück zur Villa dauerte zwei Minuten, höchstens, er konnte in fünf wieder zurück sein. Claire würde auf ihn warten, sollte sie vor ihm hier eintreffen.
    Und wenn ich hier bleibe, dann werde ich nur wieder heulen. Er wollte, nein, musste etwas tun.
    Steve stand auf. Er fühlte sich ein bisschen wackelig und leer, als er sich den Schmutz von der Hose wischte, und brachte es nicht fertig, dort hinzusehen, wo sein Vater gestorben war. Als er sah, dass Claire ihn mit einem Stück Plane zugedeckt hatte, empfand er einen Anflug von Erleichterung. Sie war ein großartiges Mädchen … obwohl ihm aus irgendeinem Grund plötzlich etwas komisch zumute war ihretwegen, weil er ihr doch all das Zeug erzählt hatte. Er war gar nicht sicher, wie er sich fühlte …
    Er trat hinaus und war leicht überrascht, dass er nicht im Vorhof der Trainingsanlage landete. Ebenso überraschte es ihn, dass in dem kleinen, von hohen Wänden gesäumten Rechteck, das er betreten hatte, ein Sherman-Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg stand. Riesig, mit schlammverkrusteten Ketten, einem Drehturm mit großer Kanone, dem ganzen Drum und Dran eben.
    Vor kurzem noch hätte es ihn vielleicht interessiert, oder er wäre zumindest mehr als nur ein bisschen überrascht gewesen – schließlich gab es absolut keinen Grund, weshalb sich in der Rockfort-Anlage ein Panzer befinden sollte – , aber jetzt wollte er nur die Luger-Falle in Augenschein nehmen und zusehen, ob er nicht wenigstens etwas zu ihrer Flucht von der Insel beitragen konnte. Er hatte ein schlechtes Gewissen, dass Claire den verletzten Umbrella-Typen ganz allein befragen musste, wo es doch seine Idee gewesen war.
    Auf der anderen Seite des Panzers befand sich eine Tür, die tatsächlich auf den Trainingshof hinausführte. Sein Orientierungssinn war also

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