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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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und drehte den Knauf ganz langsam, erleichtert, dass nicht abgeschlossen war. „Eins – zwei – drei !“
    Er rammte die Tür hart mit der Schulter auf, platzte in den Raum dahinter und schwenkte die Maschinenpistole, bereit, auf alles zu schießen, was sich bewegte – aber es bewegte sich nichts. Das Zimmer – ein in weiches Licht getauchtes Büro, an dessen Wänden sich Bücherregale reihten – war leer.
    Claire war eingetreten und nach links gegangen, zu einer Couch mit Tisch an der Nordwand. Enttäuscht trat Steve zu ihr. Er erwartete eine weitere Tür, die zu einem weiteren Gang führte, hatte die blöden Irrgärten so satt, dass er hätte kotzen können …
    Er blieb stehen und starrte nur – genau wie Claire. Etwa drei Meter entfernt befand sich eine Wand, wo es nicht weiterging – aber wo sich zwei leere Stellen auf Brusthöhe in einer Platte befanden, Vertiefungen in Form der Luger-Pistolen.
    Steve spürte einen Adrenalinschub, ein Triumphgefühl. Er hatte keinen Grund zu der Annahme, dass sie gerade den Weg in die Privatresidenz der Ashfords gefunden hatten, aber er glaubte es dennoch. Und Claire offenbar ebenfalls.
    „Ich glaube, wir haben es“, sagte sie leise. „Da wett ich drauf.“

ACHT
    Oh, wow, das ist … wow! , dachte Claire.
    „Wow“, flüsterte Steve. Claire nickte. Sie hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, während sie die neue Umgebung in sich aufnahm. Hatte sie gesagt, verrückt wie ein Serienkiller? Nein, eher wie ein Serienkiller- Ver ein.
    Nachdem die Luger-Pistolen die Wand geöffnet hatten, hatte ein weiteres Rätsel auf sie gewartet, das mit Zahlen und einem blockierten Durchgang zu tun hatte, aber sie hatten es ignoriert – sie hatten mit vereinten Kräften gedrückt und geschoben, und so war der Durchgang nicht allzu lange blockiert gewesen. Wieder draußen konnten sie das Privathaus sehen, das im strömenden Regen wie ein brütender Geier auf einem niedrigen Hügel kauerte. Es war eigentlich eine Villa, aber ganz anders als diejenige, die sie gerade verlassen hatten – sie war viel, viel älter, düsterer, umgeben von den verfallenen Ruinen eines früheren Skulpturengartens. Steinerne Engel mit blinden Augen und abgebrochenen Fingern beobachteten sie, als sie sich auf gewundenen Pfaden dem Haus näherten, Gargoyles mit verwitterten Flügeln, und unter ihren Schuhsohlen knirschten zerbrochene Marmortrümmer.
    Unheimlich, und wie … Aber das ist eigentlich schon so weit jenseits von unheimlich, dass es nicht einmal mehr unter dieselbe Kategorie fällt .
    Sie standen im Foyer, in dem nur ein paar strategisch günstig verteilte Kerzen Licht verbreiteten. In der Luft lag ein modriger Geruch, ein alter Geruch nach Staub und zerfallendem Papier. Der Boden war, so weit sie es sehen konnten, mit einem weichen Teppich ausgelegt, so alt, dass er an vielen Stellen abgenutzt war; es war schwer, eine andere Farbe als „dunkel“ auszumachen. Vor ihnen befand sich eine ehedem prächtige Treppe, die zu den Galerien der ersten und zweiten Etage hinaufführte. Dem von der Zeit geschwärzten Geländer und den abgetretenen Stufen haftete noch immer eine Art schäbiger Eleganz an, ebenso der verstaubten Bibliothek rechts von Claire und Steve sowie den verblassten, in verzierten Rahmen steckenden Ölgemälden, die an mit Velourstapete bespannten Wänden hingen. Das Wort gruselig hätte es perfekt beschrieben … bis auf die Puppen.
    Aus sämtlichen Ecken wurden sie von winzigen Gesichtern angestarrt. Zerbrechliche Porzellanpuppen, viele von ihnen abgesplittert oder verblasst, in wasserfleckigen Taft zum Nachmittagstee gekleidet. Plastikpuppen mit Augen, die sich öffneten und schlossen, und gespitzten rosigen Mündern. Stoffpuppen mit seltsamen Knopfaugen, aus zerrissenen Gliedern quoll die Füllung heraus. Sie lagen in Haufen herum, auf Stapeln, ein paar gesichtslose Babypuppen waren sogar auf Stöcke gespießt. Claire konnte keine vernünftige Anordnung erkennen.
    Steve stupste sie an und deutete nach oben. Eine Sekunde lang dachte Claire, sie sähe Alexia vom Gesims hängen – aber natürlich war es nur eine weitere Puppe, lebensgroß, und für ihre bizarre Hinrichtung trug sie ein schlichtes Partykleid, dessen geblümter Saum um ihre schlanken künstlichen Knöchel flatterte.
    „Vielleicht sollten wir … “, begann Claire – und erstarrte, lauschte. Von oben drangen die gedämpften Laute einer Frauenstimme zu ihnen herab. Sie klang wütend, sprach schnell

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