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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Seite und richtete eine Waffe gegen ihn, gegen ihn .
    Aufgebracht schwang Alfred das Gewehr herum und drückte ab, drei, vier Mal. Aber er hatte nicht genug Zeit, um richtig zu zielen. Die donnernden Schüsse verfehlten ihr Ziel …
    Und es war, als stieße die Hand eines Riesen Alfred plötzlich nach hinten, als raube sie ihm den Atem. Der Junge schoss, bis seine Waffe nur noch ein Klicken von sich gab. Leer.
    Alfred taumelte noch einen Schritt nach hinten und öffnete den Mund, um zu lachen, bereit, sie beide umzubringen … Aber das Gewehr befand sich nicht mehr in seinen Händen, er hatte es aus irgendeinem Grund fallen lassen, und sein Lachen war nur ein schmerzhaftes, gurgelndes Husten …
    Und hinter ihm gab etwas nach, und dann stürzte er in den Minenschacht. Er schlug auf eine dicke Eiskruste und wollte aufstehen, doch in seiner Brust tobte ein gewaltiger, sengender Schmerz. War es möglich, dass er getroffen war?
    Fast lautlos gab rings um ihn her das Eis nach, und er schrie, fiel. Er musste sie noch einmal sehen, noch einmal berühren. Aber er konnte auch seinen Vater schreien hören, der ihn holen kam, und dann verlor sich alles in Schmerz und Finsternis.
    Dieses schreckliche, monströse Heulen, das emporgestiegen war und sich mit Alfreds Schreien vermengt hatte, trieb sie voran. Claire blieb nur kurz stehen, um sich die Remington zu schnappen, bevor sie hinter Steve zu der höher gelegenen Plattform hinaufkletterte. Nachdem Steves Waffe leergeschossen war und ihre am Boden des Schachtes lag, blieb ihnen nur noch das Gewehr.
    Sie kletterten in die Fahrerkabine der riesigen gelben Maschine, die vor dem schräg nach oben verlaufenden Tunnel abgestellt war. Steve übernahm das Steuer – und wieder hörten sie diesen dunklen, irrsinnigen Schrei, und diesmal war er unzweifelhaft näher. Irgendwo, nicht weit entfernt lief der Monster-Gefangene frei herum.
    Steve legte nickend und vor sich hinmurmelnd ein paar Schalter um. Claire hörte ihm zu, während sie das Gewehr überprüfte – nur sechs Schuss – , und mitbekam, dass sich die Bohrvorrichtung der Maschine, ein gewaltiges, schraubenähnliches Gerät, erhitzte, um das Eis zu schmelzen. Es war ihr egal, wie es funktionierte, so lange sie mit seiner Hilfe nur hier weg kamen – weg, bevor das Monster sie fand.
    Die schwere Maschine erwachte brummend zum Leben, und Steve erklärte, dass der Tunnel vermutlich deshalb noch nicht fertig gestellt war, weil die Arbeiter langsam zu Werke gehen mussten; ohne die Heizfunktion einzusetzen, um nicht die halbe Anlage zu überfluten.
    „Aber uns braucht das nicht zu jucken“, sagte er grinsend. „Was meinst du? Legen wir hier ’nen See an?“
    „Nur zu“, meinte Claire und grinste zurück. Sie wünschte, sie wäre etwas begeisterter gewesen. Gott, sie waren kurz davor zu verschwinden, und nachdem Alfred Ashford endlich tot war, konnte ihnen niemand mehr in die Quere kommen. Warum also war sie immer noch so unsicher?
    Wegen diesem Scheiß, den er über seine Schwester vom Stapel gelassen hat …
    Verrückt, klar, aber es hatte zu der einen Frage geführt, auf die sie immer noch keine Antwort hatte: Warum war Rockfort angegriffen worden?
    Steve gab Gas, und die Maschine ruckte an. Es existierten keine Sicherheitsgurte, deshalb stützte Claire eine Hand gegen das Dach, weil die Maschine fast so heftig bockte wie ihr Flugzeug kurz vor dem Absturz. Ihre Sicht war größtenteils durch den riesigen Bohrkopf blockiert, aber es entging ihnen nicht, dass sie auf das Ende des Tunnels trafen – und wie!
    Der Lärm war unglaublich, ohrenbetäubend, wie Steine in einem Mixer – und das noch hundertfach lauter. Ätzender Dampfgeruch lag in der Luft, und während sie sich zentimeterweise durch die Dunkelheit fraßen, konnte Claire das Tauen des Eises sogar noch über den Bohr- und Grabgeräuschen hören. Das Wasser rauschte in Sturzbächen an der Kabine vorbei.
    Die mahlenden Wasserfallgeräusche schienen ewig anzudauern, während sie sich stetig nach oben bewegten – und dann stotterte die Maschine, ruckte, die Reifen drehten durch – und plötzlich ergoss sich Licht in die Kabine, grau und schattenhaft und wundervoll.
    Die Maschine kroch aus ihrem brandneuen Loch, das sich in der Nähe eines Turmes befand, den Claire als Heliport identifizierte, und Steve zeigte auf die unweit befindlichen Snow-Cats. Es schneite. Dicke, nasse Flocken wirbelten aus einem schieferfarbenen Himmel herab. Die feuchte Kälte sickerte in die

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