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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Sein Tod würde eine Gnade sein … aber auch das passte nicht länger in die Rechnung, die Claire aufmachte.
    Es hat Steve umgebracht, und jetzt bringe ich es um , dachte sie kalt und eilte zur Nordwestecke der Plattform, die am weitesten von der Treppe entfernt lag. Die Auswüchse des Monsters fuchtelten wild durch die Luft. Es schwang quälend langsam in einem Halbkreis herum, und endlich wies sein blindes Gesicht in Claires Richtung.
    Es ließ einen weiteren tiefen, keuchenden, geistlosen Laut hören, und sein Körper erbrach noch mehr von dieser rauchenden Flüssigkeit, wahrscheinlich eine Art Säure oder Gift. Claire fragte sich, wer so ein Ding erschaffen haben mochte und wie – das war kein T-Virus-Zombie. Seinem misshandelten, gefolterten Zustand nach zu urteilen, war es auch keine bio-organische Waffe, wie sie sie kannte. Sie nahm an, dass sie es wohl nie erfahren würde.
    Claire hob das Gewehr, spähte durch das Zielfernrohr und richtete es auf das pulsierende Gewebe in der Brustmitte des Monsters aus. Dann hob sie den Lauf, um sein ausdrucksloses, graues Gesicht anzuvisieren. Sie wusste nicht, wie viel Gewebe über seinem Herzen lag, aber sie war sicher, dass es einen Kopfschuss aus einer 30.06 nicht überleben würde. Sie wollte keine Zeit damit verschwenden, ihm nachzustellen oder ihm unnötigen Schmerz zu bereiten. Sie wollte es nur tot sehen.
    Sie zielte auf die Mitte seiner Stirn. Es hatte ein markantes Kinn und eine schmale, gerade Nase unter dem runzligen Fleisch, als sei es einst gut aussehend, vielleicht sogar von aristokratischem Äußeren gewesen.
    Vielleicht ist es ja auch ein Ashford , dachte sie höhnisch und schoss.
    Der Kopf des Monsters zersprang in zwei Hälften, schien fast zu platzen, als die Kugel ihr Ziel fand. Knochensplitter und Hirnmasse flogen davon, alles so grau wie der Himmel über ihnen. Dampf stieg aus der zerborstenen Schädelhöhle auf, als es fiel – erst auf die Knie, die mutierten Arme durch die schneeige Luft zuckend, dann auf das verheerte Gesicht.
    Claire empfand nichts, keine Freude, keinen Ekel, nicht einmal Mitleid. Es war tot, das war alles, und für sie war es Zeit zu gehen. Noch immer spürte sie die Kälte kaum, aber ihr Körper zitterte heftig, ihre Zähne klapperten, und sie wusste, dass sie ins Warme musste …
    „Claire?“
    Die Stimme war schwach und zittrig, und zweifelsohne gehörte sie Steve. Sie kam vom Ostrand der Plattform. Claire starrte für einen Sekundenbruchteil ins Leere, völlig verblüfft, sprachlos – und dann rannte sie, ließ sich in dem weichen Schnee auf Hände und Knie fallen und lehnte sich vor, bis sie ihn sah, wie er sich krampfhaft an einem Stützpfahl festhielt, das eisige Metall mit beiden Armen und einem Bein umklammernd.
    Sein Gesicht war fast blau vor Kälte, aber als er sie sah, leuchteten seine Augen auf, und ein Ausdruck unglaublicher Erleichterung huschte über seine blassen Züge.
    „Du lebst“, sagte er.
    „Das ist mein Spruch“, antwortete sie, ließ das Gewehr fallen, klammerte sich am Rand fest und beugte sich hinab, um seinen Arm zu fassen. Es war ein zähes Ringen, aber einen Moment später war Steve wieder auf der Plattform, und dann knieten sie da und umarmten einander. Es war zu kalt, um etwas anderes zu tun, als dies.
    „Es tut mir so Leid, Claire“, sagte er kläglich, das Gesicht an ihrer Schulter geborgen. „Ich konnte es nicht aufhalten.“
    Ihr Herz hatte sich wieder geöffnet, als sie sah, dass er am Leben war, doch jetzt verkrampfte es sich schmerzhaft. Er war gerade mal siebzehn Jahre alt, Umbrella hatte sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, und er wäre eben beinahe gestorben, als er versuchte ihr Leben zu retten. Wieder einmal. Und es tat ihm Leid.
    „Keine Sorge, diesmal hab ich ihn erwischt“, sagte sie, entschlossen, nicht zu heulen. „Du kriegst den Nächsten, okay?
    Steve nickte, ließ sich auf den Fersen nieder und sah sie an. „Aber bestimmt“, sagte er so heftig, dass sie lächeln musste.
    „Cool“, sagte sie, kam auf die Füße und reichte ihm die Hand, um ihm beim Aufstehen zu helfen. „Das spart mir einiges an Arbeit. Und jetzt schnappen wir uns eine der Snow-Cats, okay?“
    Einander stützend und aneinandergeschmiegt, um sich gegenseitig zu wärmen, schleppten sie sich zur Treppe, und keiner von ihnen war willens den anderen wieder loszulassen.

ZWÖLF
    Alexia Ashford sah mit an, wie ihr Zwillingsbruder zu ihren Füßen starb. Blutend und unter großen Schmerzen

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