Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
sie, dass ihr Treffpunkt sicher war.
    Nicholai ließ ihr keine Chance, auf seine Anwesenheit zu reagieren. „Lassen Sie die Waffe fallen und treten Sie vom Aufzug weg! Los!“
    Sie war die Selbstbeherrschung in Person, das musste er ihr lassen. Außer einer leichten Weitung ihrer Augen zeigten ihre Züge kein sichtbares Anzeichen von Erschrecken. Sie tat, was er verlangt hatte. Die Halbautomatik klapperte laut zu Boden, während sie vorsichtig ein paar Schritte weiter in den stillen Raum hineinging.
    „Irgendetwas Neues zu berichten, Janice?“
    Sie musterte ihn. Ihre hellbraunen Augen suchten die seinen, während sie die Arme verschränkte. „Sie sind einer der Spürhunde“, stellte sie fest.
    Nicholai nickte. „Leeren Sie Ihre Taschen auf den Tisch aus. Langsam.“
    Thomlinson lächelte. „Und wenn ich es nicht tue?“ Ihre Stimme klang kehlig, tief und verführerisch. „Werden Sie … mir dann meine Sachen abnehmen?“
    Nicholai dachte ein paar Sekunden über das, was sie vorschlug, nach, dann drückte er ab und löschte ihr reizendes Lächeln mit einem unvermittelten feurigen Husten aus.
    Er hatte wirklich keine Zeit für Spielchen. Er hätte sie gleich erschießen sollen, um gar nicht erst in Versuchung zu geraten. Außerdem waren seine Füße kalt und nass, was er hasste; nichts war schlimmer für einen Mann als nasse Stiefel. Dennoch, es war zu schade – sie war sein Typ, groß und kurvenreich, offenbar intelligent. Er trat neben ihren verkrümmten Leichnam und fischte eine Diskette aus ihrer Brusttasche, ohne das Trümmerfeld aus Blut und Knochen anzusehen, das einmal ihr Gesicht gewesen war, und rief sich in Erinnerung, dass diese Angelegenheit geschäftlich war.
    Nur noch vier übrig … Nicholai schob die Diskette in einen Plastikbeutel, verschloss ihn und steckte ihn in seine Tasche. Mit dem Inhalt der Diskette konnte er sich später befassen, dann, wenn er alle eingesammelt hatte.
    Er schaltete den tragbaren Computer ein und rief die Karte des Kanalnetzes auf. Mit düsterer Miene fuhr er seine nächste Route nach. Er musste mindestens noch eine halbe Meile durch das Dunkel waten, bis er wieder an die Oberfläche kam. Er blickte abermals auf Dr. Thomlinson und seufzte. Vielleicht hatte er einen Fehler gemacht. Eine kurze Rangelei hätte ihn aufgewärmt … aber er mochte es nicht, Frauen töten zu müssen, nachdem er sich mit ihnen vergnügt hatte, in jeglicher Hinsicht. Das letzte Mal, als das geschehen war, hatte er echtes Bedauern empfunden.
    Egal. Sie war tot, er hatte die Informationen, und es war Zeit, weiterzugehen. Noch vier Mal, und er brauchte für den Rest seines über die Maßen ausgefüllten Lebens nicht mehr ans Geschäft zu denken und konnte sich stattdessen auf die Art von Vergnügen konzentrieren, von der arme Männer nur träumen durften.
    Carlos war überzeugt, schon ganz in der Nähe seines Ziels zu sein. Östlich der Gegend um das Zeitungsgebäude, wo die Straßenbezeichnungen alle mit „Nord“ anfingen, hatte er sich in einem Labyrinth von Gassen verirrt – dabei musste es sich um das Einkaufsviertel handeln, von dem Trent gesprochen hatte.
    Er sagte Einkaufsviertel, Nordosten … wo also ist das Theater? Und er sprach auch von einem Brunnen, oder?
    Carlos stand vor einem mit Brettern vernagelten Friseurgeschäft an der Kreuzung zweier Gassen und wusste nicht mehr, in welche Richtung er sich wenden sollte. Es gab keine Straßenschilder, und die Dämmerung hatte ihren letzten Atem ausgehaucht. Es war vollkommen dunkel, und er hatte nur noch zehn Minuten Zeit bis zur 19-Uhr-Deadline – dank eines anfänglichen Irrtums, infolge dessen er wieder im Industrieviertel der Stadt gelandet war. Nicht unbedingt das Aushängeschild der Stadt, wie Trent es genannt hatte. Zehn Minuten … und was dann? Wenn er den berüchtigten Grill 13 erst einmal gefunden hatte, was würde dann geschehen? Trent hatte etwas von Hilfe gesagt … Aber würde Trent, falls er, Carlos, nicht zur vereinbarten Zeit eintraf, noch in der Lage sein, etwas für ihn zu tun?
    Wenn er nach links abbog, würde er zum Zeitungsgebäude zurückkommen, glaubte er – oder lag es hinter ihm? Direkt voraus befanden sich eine Sackgasse und eine Tür, die er bislang noch nicht probiert hatte; er konnte sein Glück also ebenso gut dort versuchen …
    Er sah es nicht kommen, aber er hörte es.
    Carlos hatte gerade einen Schritt getan, als hinter ihm krachend eine Tür aufging – und das Ding war so schnell, dass er sich noch

Weitere Kostenlose Bücher