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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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falschen Edelsteine, die wesentlicher Teil des „Uhrenschlosses“ am ornamentalen Haupttor des Verwaltungskomplexes sind, wurden zwischen – schätzungsweise – gestern (24. September), 21 Uhr und 5 Uhr heute morgen entfernt. Da derzeit viele örtliche Geschäfte mit Brettern vernagelt sind, haben Plünderer städtisches Eigentum verwüstet und mitzunehmen versucht, was sie für wertvoll hielten. Der verfassende Beamte geht davon aus, dass der Täter die Edelsteine für echt hielt und sein Vorhaben aufgab, nachdem er zwei davon (einen blauen und einen grünen) entfernt hatte, weil er merkte, dass es nur Imitate aus Glas sind.
    Dieses Tor (auch bekannt als „Rathaus-Tor“) ist nur einer von mehreren Ein- und Ausgängen des Verwaltungskomplexes. Das Tor ist jetzt aufgrund seiner komplizierten (und nach Meinung des verfassenden Beamten albernen) Konstruktion erst einmal verschlossen, da die Voraussetzung, es wieder zu öffnen, darin besteht, dass alle Edelsteine wieder an ihrem ursprünglichen Platz sind. Bis die Verwaltung das Tor entfernt oder die beiden Edelsteine wiedergefunden und -einge setzt hat, ist dieser Eingang/Ausgang also verschlossen. Aufgrund des herrschenden Personalmangels bleibt keine andere Möglichkeit, als die Untersuchung dieses Falles einzustellen. // Meldender Beamter Marvin Branagh
    Ergänzende Anmerkungen, Fall 29-087, M. Branagh
    26. September – Eines der fehlenden Edelstein-Imitate (blau) ist im RPD -Gebäude aufgetaucht. Es ist jetzt 20 Uhr. Bill Hansen, der verstorbene Besitzer des Restaurants Grill 13 , trug den falschen Edelstein offenbar bei sich, als er heute Abend hierher kam, um Unterschlupf zu suchen. Mr. Hansen starb kurz nach seiner Ankunft durch Polizeikugeln, weil er Anzeichen der Kannibalenseuche zeigte. Der Edelstein wurde bei ihm gefunden, obwohl ich
    der verfassende Beamte weiß nicht, ob er den Edelstein gestohlen hat, noch, wo der andere sein könnte.
    Da die Stadt nun unter Kriegsrecht steht, werden keine weiteren Anstrengungen unternommen, um den zweiten Edelstein zu suchen oder diesen hier wieder anzubringen – aber da nun etliche Straßen um den Verwaltungskomplex herum unpassierbar sind, könnten diese Steine unter Umständen relevant werden.
    Persönliche Anmerkung: Dies ist mein letzter schriftlicher Bericht, bis die Krise vorüber ist. Schreibarbeit scheint nicht – momentan scheint der Bedarf, Vergehen schriftlich zu dokumentieren, unter der Verhängung des Kriegsrechts zweitrangig zu sein, und diese Einschätzung vertrete nicht nur ich.
    Marvin Branagh, RPD
    Jill legte den getippten Bericht und den handschriftlichen, hie und da einfach unterbrochenen und wieder fortgesetzten Zusatz zurück ins Fach. Sie fragte sich traurig, ob Marvin wohl noch lebte. Es schien unwahrscheinlich, und das war ein absolut deprimierender Gedanke. Branagh war einer der besten Beamten des RPD (gewesen?), immer verdammt nett, ohne dabei sein professionelles Verhalten aufzugeben.
    Bis zum Ende ein echter Profi. Gott verdamme Umbrella!
    Jill griff in die Schublade, nahm das rautenförmige Stück blaues Glas heraus und betrachtete es nachdenklich. Der Rest der Asservatenkammer hatte sich als Reinfall erwiesen, die verschlossenen Schränke und Schubladen hatten nichts Nützliches enthalten. Offenbar war sie nicht die Einzige, die daran gedacht hatte, den Raum auf Waffen und Munition hin zu durchsuchen. Der falsche Edelstein allerdings …
    Marvin hatte Recht damit, dass die Wege um das Rathaustor blockiert waren. Jill hatte bereits versucht, durch das Viertel zu gelangen und feststellen müssen, dass es größtenteils verbarrikadiert war. Nicht, dass es dort etwas Vielversprechendes gegeben hätte – das Tor öffnete sich in einen kleinen Garten mit gepflasterten Pfaden, eigentlich nur ein Schaukasten für die recht langweilige Statue des früheren Bürgermeisters Michael Warren. Dahinter lagen die City Hall, die kaum mehr genutzt wurde, seit uptown das neue Gerichtsgebäude fertiggestellt worden war, und ein paar Wege, die nach Norden beziehungsweise Westen führten – eine Autoreparaturwerkstatt und ein paar Gebrauchtwagenhändler, wenn man nach Norden ging, und im Westen …
    „O verdammt, die Straßenbahn!“
    Warum hatte sie nicht früher daran gedacht? Erregung wallte in ihr auf, nur leicht gehemmt von dem Drang, sich gegen die Stirn zu schlagen. Sie hatte die Straßenbahn völlig vergessen gehabt. Die Rundfahrt des altmodischen Zweiwagenzuges war für Touristen gedacht,

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