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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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sein. Sie öffnete die obere Schublade und begann zu wühlen – und da, hinter einer Schachtel mit Büroklammern, war das Werkzeug-Set, das sie immer im Büro gelassen hatte.
    Ja! Sie hob das kleine Stoffbündel heraus, rollte es auf und betrachtete die Dietriche und Federstäbe mit geübtem Auge. Manchmal zahlte es sich wirklich aus, als Tochter eines Einbruchprofis aufgewachsen zu sein. Während der vergangenen paar Tage hatte sie auf Schlösser schießen müssen, was nicht annähernd so leicht und sicher war, wie die Leute im Allgemeinen annahmen. Einen vernünftigen Satz von Dietrichen bei sich zu haben, war eine gewaltige Hilfe.
    Außerdem habe ich keinen Schlüssel für den Waffensafe – was mich bislang aber nie aufgehalten hat. Wenn niemand dabei gewesen war, hatte sie heimlich geübt, nur um herauszufinden, ob sie es schaffen konnte – und war kaum auf Schwierigkeiten gestoßen. Der Tresor war uralt.
    Jill ging vor der Safetür in die Hocke, führte Stab und Dietrich ein und tastete behutsam nach der Zuhaltung. Nach weniger als einer Minute wurde sie für ihre Mühe belohnt – die schwere Tür schwang auf, und dann lag die Antwort aus rostfreiem Stahl auf zumindest eines ihrer jüngsten Gebete vor ihr.
    „Gott segne dich, Barry Burton“, presste Jill hervor und nahm den schweren Revolver aus dem ansonsten leeren unteren Fach. Ein Colt Python.357 Magnum, sechsschüssig mit ausschwenkbarer Trommel. Barry war der Waffenexperte des Alpha-Teams gewesen und obendrein ein absoluter Waffennarr. Er hatte Jill ein paar Mal mit zum Schießen genommen und immer darauf bestanden, dass sie einen seiner Colts ausprobierte. Er hatte drei besessen, von denen sie wusste, alle unterschiedliches Kaliber – aber der.357er hatte die größte Durchschlagskraft. Dass Barry diese Waffen zurückgelassen hatte, entweder aus Versehen oder in voller Absicht, schien wie ein Wunder … genau wie die mehr als zwanzig Patronen, die sie in einer Schachtel fand. Schrotpatronen waren nicht dabei, aber in einer der Schubladen lagen genug 9mm-Kugeln, um ein Magazin zu füllen.
    Hat sich zumindest gelohnt, herzukommen – und mit den Dietrichen kann ich jetzt unten in den Beweismittelraum eindringen und nach konfiszierten Waffen suchen …
    Es ging bergauf. Jetzt musste sie sich nur noch bei Dunkelheit aus der Stadt schleichen, Zombies und grausame, genetisch veränderte Tiere meiden sowie eine Tyranten-Kreatur, die sich offenbar selbst zur Nemesis der S. T. A. R. S. ernannt hatte. Eine Nemesis, die nur für sie erschaffen worden war.
    Erstaunlicherweise brachte sie der Gedanke zum Schmunzeln. Hätte man der Mischung noch eine unmittelbare bevorstehende Explosion und ein kleines Unwetter hinzugefügt, wäre es eine unvergessliche Party geworden.
    „Jippie“, sagte sie leise und begann die Magnum zu laden, mit nicht ganz ruhigen Händen, die es auch seit langer Zeit nicht mehr gewesen waren.

ACHT
    Auf seiner Wanderung durch das Kanalnetz unter den Straßen Raccoons war Nicholai fasziniert von der sorgsamen Planung, die dem Entwurf der Stadt zugrunde lag. Er hatte natürlich die Karten studiert, aber es war etwas ganz anderes, tatsächlich hindurchzugehen und das Arrangement mit eigenen Augen zu sehen. Umbrella hatte einen perfekten Spielplatz angelegt – zu dumm nur, dass sie ihn sich auch selbst ruiniert hatten.
    Es gab mehrere unterirdische Passagen, die Schlüsseleinrichtungen miteinander verbanden, einige offensichtlicher als andere. Vom Keller des RPD -Gebäudes aus hatte Nicholai die Kanäle betreten, die ihn bis hin zu dem mehrstöckigen unterirdischen Labor führen würden, wo Umbrella seine wichtigsten Forschungen betrieben hatte. Geforscht hatte man auch in der Arklay/Spencer-Villa im Raccoon Forest, und es gab drei „stillgelegte“ Fabrik- oder Lagerhaus-Testanlagen am Stadtrand, aber die fähigsten Wissenschaftler hatten in und unter der Stadt gearbeitet. Das würde seine Aufgabe sicherlich einfacher machen – sich von einem Ort zum anderen zu bewegen war unter der Oberfläche sehr viel weniger gefährlich.
    Aber nicht mehr lange. In zehn oder zwölf Stunden wird es nirgends mehr sicher sein . Die bio-organischen Kreaturen, mit denen Umbrella arbeitete, wurden in betäubtem Zustand gehalten, gezüchtet zwar in Raccoon, aber für Feldversuche normalerweise anderswo hin verbracht. Jetzt, da die ganze Operation zerstört war, würden sie ausbrechen, um sich Nahrung zu suchen; einige waren gewiss schon entkommen, und das Gros

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