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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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eine ihrer pseudolegitimen Abteilungen. Es würde gute PR bedeuten, wenn sich die Geschehnisse um Raccoon erst einmal verbreiteten. Umbrellas Leitung konnte auf ihre Spezial-Einsatzgruppe verweisen und den Medien weismachen, wie schnell und entschieden sie gehandelt hatte, als sie den Unfall bemerkte.
    Nur, dass sie es nicht Unfall nennen werden, weil das Fahrlässigkeit auf ihrer Seite suggerieren könnte. Zweifelsohne haben sie schon einen Sündenbock zur Hand und zum Hängen bereit, irgendeinen unglückseligen Jasager, dem sie die Schuld an tausendfachem Mord anlasten werden.
    Aber nicht, wenn sie oder ihre Freunde es verhindern konnten. So oder so würde die Wahrheit herauskommen. Sie musste herauskommen.
    Jill sah herumliegendes Werkzeug – ein paar Steckschlüssel und Brecheisen – , und ihr fiel ein, dass es sich als nützlich erweisen mochte, ein paar Dinge für die Straßenbahn einzupacken. Es wäre ärgerlich, wenn sie dort ankäme und einen Schraubenzieher oder so was bräuchte, irgendetwas, dessentwegen sie zurückkommen müssten. Sie war zwar Laie in technischen Dingen, aber vielleicht hatte ja Carlos entsprechende Erfahrung vorzuweisen …
    Klopf! Klopf! Klopf!
    Jill ging hinter dem Tresen in die Hocke, als sie das langsame, dumpfe Pochen gegen die Seitentür der Werkstatt hörte, beharrlich und unbeirrbar.
    Nemesis? Nein, das Klopfen mochte laut sein, aber nicht heftig genug. Entweder steckte ein Mensch dahinter oder –
    „Uuhh … !“ Die Tür dämpfte den leisen, hungrigen Schrei, in den ein zweiter mit einfiel, dann ein dritter – und schließlich ein ganzer Chor. Virusträger. Und es klang nach einer großen Gruppe.
    Jegliche Erleichterung, die Jill darüber verspürte, dass es sich nicht um Nemesis handelte, verflog augenblicklich – ein Dutzend Zombies, das gegen die Tür hämmerte, war gleichbedeutend mit einem leuchtenden Neonschild, auf dem LECKERES ESSEN stand.
    Und wie genau verpisse ich mich jetzt von hier?
    Ihr einfacher Plan, sich zu verstecken, bis Nemesis verschwand, war ziemlich in die Hose gegangen. Sie brauchte einen neuen Plan, vorzugsweise einen, für dessen Entwicklung ihr mehr als nur ein paar Sekunden blieben.
    Nun lass dir schon endlich was einfallen. Es sei denn, du willst einfach rausstürmen und ihnen in den Arsch treten.
    Jill seufzte. Das dumpfe Nagen von Furcht in ihrem Bauch war so allgegenwärtig, dass sie es schon nicht mehr wahrnahm. Draußen heulten die verwesenden Virusträger und schlugen unverändert gegen die Tür.
    Sie konnte also ebenso gut ihre Möglichkeiten durchgehen – ihr blieben ein paar Minuten, um sich die Zeit zu vertreiben.
    Sie schafften es ohne Schwierigkeiten bis zur Straßenbahn.
    Carlos war voller Hoffnung, als sie auf den Hof der Station taumelten, der von munter vor sich hin brennenden Trümmern erhellt wurde – keine Zombies, keine Monster, und Mikhails Zustand schien sich nicht zu verschlechtern. Das Rathaustor hatte offen gestanden – ein Dutzend Edelsteine in eine Art Uhr auf einem in der Nähe befindlichen Podest eingelassen – und das hieß, dass Jill das Tor bereits passiert hatte. Carlos hatte durchaus damit gerechnet, dass sie es schaffen würde, aber es war trotzdem eine Erleichterung.
    „Da ist es“, sagte Mikhail. Carlos nickte und kniff die Augen zusammen, als eine Bö stinkenden Rauches an ihnen vorüberblies. Rechts von ihnen stand ein erhabenes altes Gebäude, entweder die Straßenbahnstation oder das vermeintliche Rathaus. Vor ihnen, hinter einem Stapel von Kisten, die ihnen den Weg verstellten, befand sich ein altmodischer Straßenbahnwagen, dessen roter Anstrich etwas verblichen war. Als sie näher kamen, konnte Carlos sehen, dass ein zweiter Wagen angekuppelt war, zum Großteil verborgen im Schatten eines Gebäudeüberhangs.
    Jill wartete vermutlich in einem der Wagen. Carlos schob ein paar der Kisten mit der Hüfte zur Seite, Mikhail stützte sich an der Wand der Station ab.
    „Fast am Ziel“, sagte Carlos.
    Mikhail lächelte schwach. „Wette, du bist froh, meinen Arsch auf einem Sitz abladen zu können.“
    „Fast so froh, wie mich auf meinen eigenen Arsch zu setzen. Einfaches Ticket hier raus.“
    Mikhail schaffte es tatsächlich zu lachen. „Du sagst es!“
    Sie traten unter den Überhang. Carlos suchte die Fenster beider Wagen nach Bewegung ab. Er entdeckte nichts, schlimmer noch, er spürte nichts. Der Ort schien vollkommen verlassen, still und leblos.
    Ich hoffe, du machst da drin nur ein

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