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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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kaum dass er außer Sicht war. Er hatte genug Zeit damit vergeudet, vor den beiden verblödeten Soldaten den aufrechten Truppführer zu mimen. Es waren bereits 19 Minuten vergangen, seit Captain Davis Chan einen Spürhund-Statusbericht aus dem medizinischen Verkaufsbüro von Umbrella abgeschickt hatte – etwa zwei Blocks vom Parkhaus entfernt – , und wenn Nicholai Glück hatte, würde er Chan vielleicht noch dabei erwischen, wie er aktualisierte Memos überprüfte oder versuchte, zu einem der Administratoren durchzukommen.
    Nicholai trabte eine schmale, mit Handzetteln gepflasterte Gasse hinunter und setzte über einige Leichen hinweg, die wie hingestreut herumlagen – wobei er sich sorgsam von ihren Oberkörpern fernhielt, für den Fall, dass sie doch nicht so tot waren, wie sie aussahen. Und in der Tat versuchte am Ende der Gasse eines der verheerten Geschöpfe seinen linken Stiefel zu fassen zu bekommen. Nicholai sprang problemlos über das Wesen hinweg und lächelte leicht, als das enttäuschte Stöhnen der Kreatur aufklang. Es hörte sich beinahe so jämmerlich an wie das, was Mikhail von sich gegeben hatte.
    Carlos Oliveira hingegen … nun, er war taffer, als er aussah, und auf jeden Fall klüger – kein Vergleich zu ihm zwar, natürlich nicht, aber Nicholai wollte ihn lieber früher als später los werden …
    Oder auch nicht. Ich könnte diese Scharade auch ganz vermeiden.
    Nicholai schob sich durch eine rechter Hand liegende Metalltür in eine weitere Gasse, die mit menschlichen Überresten übersät war, und wog, während er weitereilte, seine Möglichkeiten ab. Er hatte keinen Grund, zum Uhrenturm zu gehen, er musste nur zum Krankenhaus – und er brauchte auch nicht die Straßenbahn zu nehmen. Mit Mikhail herumzuspielen und nun auch noch mit Carlos, war zwar vergnüglich, aber keine Notwendigkeit. Er konnte sie sogar am Leben lassen, falls ihm das in den Sinn kam …
    Er grinste und bog um eine Ecke der sich dahinwindenden Gasse. Was für ein Spaß wäre das ? Nein, er freute sich darauf zu sehen, wie das Vertrauen in ihren Augen zerfiel, zuzusehen, wenn ihnen klar wurde, welche Narren sie gewesen waren.
    Tick-tick-tick …
    Nicholai erstarrte. Er begriff sofort, was das Geräusch bedeutete. Krallen auf Stein, vor ihm. Das beinahe sanfte metallische Klicken kam aus den Schatten über und links von ihm. Das einzige zur Verfügung stehende Licht befand sich hinter ihm an der Ecke des Gehwegs – eine dieser summenden Sicherheitsneonlampen, die kaum genug Kraft hatten, sich selbst aus der Dunkelheit zu reißen. Er wich in Richtung des Lichtes zurück. Das Ticken wurde schneller und kam näher, die Kreatur jedoch blieb unsichtbar.
    „Zeig dich schon“, knurrte er frustriert über diese neuerliche Verzögerung. Er musste zum Verkaufsbüro, bevor Chan verschwand und hatte keine Zeit, sich mit einem von Umbrellas Freaks herumzuschlagen, so sehr er es auch genossen hätte.
    Tick-tick-tick …
    Es waren zwei! Er konnte hören, wie Krallen rechts von ihm über Beton schabten, dort wo er gerade noch gewesen war. Und dann erklang vor ihm im Dunkeln ein schreckliches Kreischen, ein Laut wie der Wahnsinn selbst, wie von Seelen, die zerfetzt wurden …
    … und dann war es da, schrie und schnellte aus der Dunkelheit hervor, während das andere Biest in den monströsen Gesang einfiel – tiefste Hölle in Stereo. Nicholai sah die erhobenen Hakenklauen der Kreatur vor sich, die zuschnappenden, triefenden Mandibeln, die leuchtenden insektoiden Augen, und wusste, dass das andere Wesen nur eine Sekunde dahinter war und sich zum Sprung bereitmachte, noch bevor das erste wieder den Boden berührte.
    Nicholai drückte ab. Das Rattern des Schnellfeuergewehrs verlor sich im doppelten Geheul. Die Kugeln fanden ihr Ziel in der ersten Kreatur, und ihr Kreischen veränderte sich, als sie zuckend zum Stehen kam, keine drei Meter entfernt.
    Nicholai ging, immer noch feuernd, in die Hocke, ließ sich nach hinten fallen und rollte sich auf die rechte Seite – in einer einzigen fließenden Bewegung. Das zweite angreifende Untier war zwei Meter entfernt, als er seine Treffer landete. Blutige Flecken erschienen auf seinem glänzend schwarzen Exoskelett, wie Blumen, die explosionsartig erblühten. Auch es kam zuckend und sich in Krämpfen windend zum Stehen, ehe es zusammenbrach und seine schrillen Schreie erst zu einem Gurgeln wurden und dann verstummten.
    Nicholai kam entnervt auf die Beine. Er war sich nicht sicher, was die

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