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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Mikhail gehabt hatte, RG 34; acht M16-Magazine mit je dreißig Schuss, alle voll aufmunitioniert, soweit sie es feststellen konnte; und zu guter Letzt – und das war mehr, als sie sich je erträumt hätte – ein US M79 Granatwerfer mit einer Hand voll fetter 40mm-Patronen.
    „Waffen im Uhrenturm“, sagte Carlos nachdenklich. Ehe Jill fragen konnte, was genau er meinte, nahm er eine der Granaten auf und pfiff leise.
    „Spezialladung“, sagte er. „Eines von diesen Dingern hätte diese espantajo von Nemesis zu Scheiße zerlegt.“
    Jill hob die Augenbrauen. „‚ Espantajo ‘?“
    „Wörtlich übersetzt: eine Vogelscheuche“, antwortete Carlos, „aber man benutzt es auch für ‚Irrer‘ oder ‚Freak‘.“
    Jill nickte in Richtung der Männer, die die Waffen bei sich getragen hatten. „Kennst du diese Leute?“
    Carlos hob unbehaglich die Schultern und reichte ihr drei von den Handgranaten. „Sie gehören alle zum U. B. C. S. Ich kenne sie vom Sehen, aber nicht … nun, ich kannte sie nicht persönlich. Waren nur dumme Anfänger, hatten wahrscheinlich keine Ahnung, worauf sie sich einließen, als sie bei Umbrella anheuerten – oder als wir hierher geschickt wurden. Genau wie ich.“
    Er wirkte wütend und ein bisschen traurig, und dann wechselte er abrupt das Thema, als fiele ihm ein, wie nahe sie daran waren, aus Raccoon City zu entkommen. „Willst du den Granatwerfer?“
    „Ich dachte schon, du würdest nie fragen“, erwiderte Jill lächelnd. Sie konnte eine Waffe gebrauchen, die, wie Carlos es so anschaulich genannt hatte, diesen Nemesis-Freak in Scheiße zu zerlegen vermochte. „Jetzt brauchen wir nur noch irgendwo den Knopf zu finden und zu drücken und darauf zu warten, dass unser Taxi kommt.“
    Carlos lächelte schwach zurück und stopfte M16-Magazine in seine Westentaschen. „Und zu versuchen, nicht zu sterben – wie all die anderen an diesem gottverdammten Ort.“
    Darauf erwiderte Jill nichts. „Nach oben?“
    Carlos nickte. Bewaffnet und kampfbereit stiegen sie die Treppe hinauf.
    Die erste Etage des Uhrenturms bestand in Wirklichkeit nur aus einem Balkon, von dem aus man die Eingangshalle überblicken konnte. Er verlief um drei Seiten des Gebäudes, und an seinem Ende befand sich eine einzelne Tür, die zu einer weiteren Treppe führen musste – hinauf zum Glockenstuhl, wenn Carlos die Bezeichnung dafür richtig in Erinnerung hatte. Dorthin eben, wo die Glocken hingen.
    Fast vorbei, es ist fast vorbei, fast vorbei … Er ließ den sich wiederholenden Gedanken fast alles andere vertreiben, war zu erschöpft, um sich mit seinen sonstigen Gefühlen zu befassen, mit Wut, Sorge und Furcht. Er wusste, dass er seine Belastungsgrenze beinahe erreicht hatte. Sortieren konnte er seine Gefühle, wenn sie Raccoon erst einmal hinter sich gelassen hatten.
    Der Balkon war ebenso reichhaltig verziert wie die Eingangshalle, blaue Fliesen, die zum Blau der bunten Glasfenster passten, ein gewölbter Überhang, von weißen Säulen gestützt. Vom oberen Ende der Treppe aus konnten sie den herrlichen Balkon fast völlig überblicken. Die Luft schien rein zu sein, kein Zombie, kein anderes Monster weit und breit. Carlos atmete etwas leichter und sah, dass Jill ebenfalls ein wenig entspannter wirkte. Sie trug den Colt Python bei sich und den Granatwerfer auf dem Rücken, wozu sie Carlos’ Gürtel als Trageschlinge benutzte.
    Woher wusste Trent, dass hier Waffen zu finden sind? Wusste er auch, dass ich sie Toten abnehmen muss?
    Carlos wurde sich plötzlich bewusst, dass er Trents langen Arm wohl überschätzte. Es musste irgendwo im Gebäude ein weiteres Waffenversteck geben, das war alles. Er und Jill waren nur zufällig auf den Volltreffer gestoßen. Die Alternative – dass Trent irgendwie von den toten Soldaten gewusst hatte – war zu abwegig, um sie in Betracht zu ziehen.
    Seite an Seite gingen sie den Balkon entlang, und Carlos fragte sich, was Jill wohl sagen würde, wenn er ihr von Trent erzählte. Wahrscheinlich würde sie glauben, er wolle sie auf den Arm nehmen. Die ganze Angelegenheit war so was von Spionageroman-mäßig mysteriös …
    Eine Bewegung. Vor ihnen und hinter der ersten Ecke, unter der Decke … ein Huschen dunkler Bewegung. Carlos trat ans Geländer und beugte sich vor, um genauer hinsehen zu können, aber was es auch war, es versteckte sich entweder hinter einem der Rundbögen, oder es war etwas, das sein erschöpftes Gehirn nur erfunden hatte, um ihn wachzuhalten.
    „Was?“,

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