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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Flügeln, die die Luft teilten.
    Die Porträthalle in der Villa, von oben herab beobachtet – von Dutzenden glänzender schwarzer Augen, während sie auf ihre Chance zum Angriff lauerten. Und Forest Speyer vom Bravo-Team … Chris sagte, er sei von Dutzenden, vielleicht Hunderten von diesen Vögeln zerrissen worden.
    „Komm schon!“ Sie zerrte an Carlos, während sie sich der unbarmherzigen Bösartigkeit der veränderten, übergroßen Krähen auf dem Spencer-Anwesen entsann. Carlos schien klug genug, keine Fragen zu stellen, und da durchdrang auch schon ein Dutzend weiterer heiserer Schreie die Luft. Sie rannten um den Brunnen herum zum Hauptportal des Turmes.
    Das verschlossen war.
    „Gib mir Deckung!“, rief Carlos, während Jill in ihre Tasche fasste, um ihre Dietriche herauszuholen. Das kreisende Geschrei kam näher.
    Carlos warf sich gegen die Doppeltür und prallte so hart gegen das alte Holz, dass Splitter davonflogen. Er lief ein paar Schritte zurück und rannte abermals dagegen an, worauf die Türflügel krachend nach innen flogen. Carlos wurde vom eigenen Schwung ins Innere getragen, stolperte und landete mit von sich gestreckten Gliedern auf einem geschmackvoll gefliesten Boden.
    Rasch trat Jill hinter ihm ein. Sie fasste nach den Griffen und warf die Tür zu. Keine Sekunde zu früh. Von der anderen Seite her ertönten zwei dumpfe Laute, denen sich ein Chor ärgerlichen Kreischens und das Rauschen von Schwingen anschlossen. Dann zogen sich die Vögel offenbar zurück, die Geräusche verklangen. Jill sank gegen die Tür und atmete schwer aus.
    Gott, hört das denn nie auf? Müssen wir uns erst jedem dämonischen Arschloch in dieser Stadt stellen, bevor wir abziehen dürfen?
    „Zombievögel? Willst du mich auf den Arm nehmen?“, sagte Carlos und stemmte sich auf die Beine, während Jill die Türen nachhaltig verriegelte. Sie machte sich nicht die Mühe, ihm zu antworten, drehte sich stattdessen um und nahm die große Eingangshalle des Uhrenturms in Augenschein.
    Sie erinnerte Jill an das Vestibül der Spencer-Villa, das gedämpfte Licht und die gotischen Verzierungen verliehen der Halle eine Art schäbig elegante Atmosphäre. Der große Raum wurde von einer breiten Marmortreppe dominiert, die zu einem Absatz mit farbigen Glasfenstern in der ersten Etage empor führte. Zu beiden Seiten des Raumes gab es Türen, davor ein paar polierte Holztische, und auf der linken Seite …
    Jill stöhnte innerlich auf und spürte, wie sich etwas in ihr verkrampfte. Sie hatte nicht erwartet , dass der Uhrenturm so etwas wie ein unberührtes Heiligtum sein würde, so weit außerhalb der Stadt er auch liegen mochte, aber es wurde ihr bewusst, dass sie es doch gehofft hatte – eine Hoffnung, die der Anblick weiterer Toter nun zunichte machte.
    Die Szene erzählte eine Geschichte, eine Art Rätsel. Fünf männliche Leichen, alle in eine Art Militäruniform gekleidet. Drei von ihnen lagen neben den Tischen, offenbar Opfer eines Virusträgers; der von Kugeln zerfetzte Leichnam des Infizierten selbst befand sich ganz in der Nähe. Das Fleisch der Opfer war abgenagt worden, ihre Schädel zerquetscht und leer. Der fünfte Tote, ein junger Mann, hatte sich selbst in den Kopf geschossen, vermutlich nachdem er den Zombie erledigt hatte. Hatte er sich aus Verzweiflung über den Anblick seiner halb aufgefressenen Freunde getötet? War er irgendwie dafür verantwortlich gewesen? Oder hatte er den Virusträger gut gekannt und sich das Leben genommen, nachdem er gezwungen gewesen war, ihn umzubringen?
    Das werden wir nie erfahren. Nur eine weitere Hand voll vergeudeter Leben, verloren in einer unsäglichen Tragödie – eine von Tausenden in dieser Stadt.
    Carlos trat näher an die Toten heran und legte die Stirn in Falten. Aus seiner grimmigen Miene schloss Jill, dass er wusste, wer diese Männer waren. Er ging in die Hocke und zog zwischen zwei der Toten einen blutverschmierten Tragesack hervor, der eine rote Spur auf den Fliesen hinterließ. Jill konnte hören, wie in der Tasche Metall auf Metall traf, und sie war offensichtlich schwer. Carlos’ Bizeps spannte sich, als er sie anhob.
    „Ist es das, wofür ich es halte?“, fragte Jill.
    Carlos brachte den Tragesack zu einem der Tische und packte den Inhalt aus. Jill empfand einen plötzlichen, unerwarteten Anflug von Freude über das, was sie zu sehen bekam. Sie eilte an den Tisch und war kaum im Stande, ihr Glück zu fassen.
    Ein halbes Dutzend Handgranaten von der Sorte, die

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