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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Miene verfinsterte sich. Er rief sich in Erinnerung, dass sich sein Plan nicht geändert hatte, dass er nach wie vor eine Agenda zu erfüllen hatte. Vier Menschen warteten auf ihn, ohne es zu wissen. Nach Dr. Aquino waren da noch die Soldaten – Chan und ein Sergeant Ken Franklin – und der Fabrikarbeiter, Foster. Wenn sie alle aus dem Weg geräumt waren, musste Nicholai immer noch ihre Daten zusammentragen, ein Treffen arrangieren und mit dem Helikopter verschwinden. Er hatte viel zu tun … dennoch fühlte er sich durch die Umstände betrogen.
    Er blieb stehen und neigte den Kopf zur Seite. Er hörte ein Krachen, etwas wie einen Aufprall, weiter westlich, vielleicht sogar eine kleine Explosion, die von der Entfernung gedämpft wurde. Eine Sekunde später spürte er eine ganz leichte Erschütterung der Schienen. Die Gleise verliefen in der Mitte einer Hauptstraße, alles Mögliche, was solide war, konnte ihnen einen Ruck versetzt haben …
    – aber ich weiß, dass sie es waren – Mikhail und Carlos und Jill Valentine. Sie sind gegen etwas gefahren, oder etwas ist mit der Maschine schief gegangen, oder …
    Oder … er wusste nicht, was, aber er war plötzlich ganz sicher, dass sie in Schwierigkeiten steckten. Das verstärkte sein positives Gefühl, dass er derjenige mit Ta lent war. Im Gegensatz zu ihm mussten sie sich auf das Glück zu verlassen, und nicht alles Glück war gut.
    Vielleicht sehen wir uns wieder. Alles ist möglich an einem Ort wie diesem.
    Links vor ihm, zwischen einem Bürogebäude und einem umzäunten Gelände, ertönte ein gurgelndes Stöhnen, dann ein weiteres. Drei Infizierte schlurften hervor, etwa zehn Meter von der Stelle entfernt, an der Nicholai stand. Sie waren zu weit weg, um sie im wächsernen Mondlicht deutlich zu erkennen, aber er konnte zumindest sehen, dass keiner der drei in guter Verfassung war. Zweien fehlte je ein Arm, und die Beine des Dritten waren irgendwie verkürzt worden, sodass es aussah, als liefe er auf den Kniescheiben. Jeder seiner Schritte erzeugte einen Laut, als schmatze jemand mit den Lippen.
    „Uhllg“, beschwerte sich einer von ihnen, und Nicholai schoss ihm ins verwesende Gehirn. Zwei weitere Schüsse und die beiden anderen folgten dem Ersten und brachen auf dem Asphalt zusammen.
    Danach ging es Nicholai viel besser. Ob er nun Gelegenheit bekam, seine doppelzüngigen Kameraden wiederzusehen, oder nicht – und er hatte das starke Gefühl, dass es dazu kommen würde – , er war der Überlegene, und er würde am Ende triumphieren.
    Diese Gewissheit erfüllte ihn mit neuer Energie. Nicholai verfiel in einen leichten Trab, erpicht darauf, sich der nächsten Herausforderung zu stellen – ganz gleich, welcher Art sie auch sein mochte.

SECHZEHN
    Die Wagentür klemmte, weshalb Jill und Carlos aus einem der Fenster klettern mussten. Carlos sah so erschöpft aus wie Jill sich fühlte. Es war ein schlichtweg verrückter Zufall, dass der Straßenbahnwagen letztlich genau dort gelandet war, wo sie hin mussten, aber andererseits waren die ganzen letzten Stunden – ach, zum Teufel, Wochen – verrückt gewesen. Jill hielt es für das Beste, wenn sie aufhörte, darüber Überraschung zu empfinden.
    Der Platz um den Uhrenturm schien bar allen Lebens. Nichts rührte sich außer einem dünnen Dunst öligen Rauches, der aus dem Elektrosystem der Straßenbahn aufstieg. Sie gingen zu dem Zierbrunnen vor dem Haupteingang, sahen empor zu der riesigen Uhr und dem kleinen Glockenstuhl, der den Turm krönte, und Jills Gedanken waren voller Bilder von Mikhail Victor. Sie war dem Mann, der ihr das Leben gerettet hatte, nie richtig vorgestellt worden, aber sie glaubte, dass sie einen wertvollen Verbündeten verloren hatten. Die Charakterstärke, die vonnöten war, um zu sterben, damit ein anderer vielleicht überlebte … heroisch war das einzige Wort, das es einigermaßen würdigte.
    Vielleicht hat er sogar Nemesis getötet. Das Monster war praktisch über Mikhail, als die Granate hochging …
    Reines Wunschdenken, wahrscheinlich, aber hoffen durfte sie ja.
    „Tja, dann versuchen wir mal, den Glockenmechanismus zu finden“, sagte Carlos. „Meinst du, es ist okay, wenn wir uns trennen, oder sollten wir … “
    Kraaah!
    Der raue Schrei einer Krähe schnitt ihm das Wort ab, und Jill spürte, wie ein Adrenalinstoß neues Leben in ihre Adern pumpte. Sie fasste nach Carlos’ Hand, als ein flatterndes Geräusch die Dunkelheit von oben her und ringsum erfüllte – das Geräusch von

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