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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Nicholai sah, wie Jill zögernd durch die Tür in den Betriebsraum der Anlage kam, trat er sofort durch die seitliche Sicherheitstür außer Sichtweite – in einen breiten, leeren Korridor, der zum Tankraum führte. Wilde Freude erfasste ihn, als er die Tür zuschob. Das Gefühl von Selbstbestätigung versetzte ihn in Hochstimmung.
    Nachdem er Fosters Datendisk fand, hatte er seinen Laptop aufgestellt, um die Files zu kombinieren. Dabei hatte er die Warnung des Hauptquartiers entdeckt. Es war keine große Überraschung für ihn – schließlich handelte es sich um eine der in Betracht gezogenen Reaktionen – , dennoch hatte es ihn noch mehr deprimiert. Ein Teil von ihm hatte immer noch mit Jill und Carlos abrechnen wollen, und er hatte sogar in Erwägung gezogen, sich noch ein letztes Mal umzusehen, bevor er den Transporter verständigte. Nun aber, da Raketen abgeschossen werden sollten, blieb dafür keine Zeit mehr, und er war unterwegs gewesen, um seinen Funkspruch abzusetzen, als er Schritte hörte.
    Sie ist hier, ich hatte voll und ganz Recht, was sie angeht, und jetzt ist sie hier!
    Er musste Recht haben. Die Schicksalsmächte, die in Raccoon am Werk waren, hätten sie anderenfalls nicht geschickt. Er verstand jetzt, dass alles, was seit seiner Ankunft in Raccoon geschehen war, vorbestimmt gewesen war. Das Schicksal prüfte ihn, machte ihm Geschenke und nahm sie ihm dann wieder weg, um zu sehen, wie er damit umging. Es ergab alles Sinn – und jetzt tickte die Uhr, er musste schleunigst weg, und da kam sie wieder ins Spiel …
    Ich werde nicht versagen. Ich hatte bis hierher Erfolg, und das ist der Grund, weshalb es zu dieser neuerlichen Prüfung gekommen ist. Bevor ich in die Zivilisation zurückkehre, werde ich die totale Kontrolle über die Vorgänge zurückerlangen. Er konnte sie nach Carlos und Mikhail fragen, er konnte sie gewissenhaft verhören … und wenn noch Zeit war, konnte er sie auf eine vergnüglichere Art unterwerfen – ein Abschied, an den er sich noch in Jahren erinnern würde.
    Rasch trat Nicholai hinter die Tür. Seine Stiefeltritte hallten in dem zimmerbreiten Korridor wider. Das Gewehr hielt er schussbereit. Er hatte sich das verdient, und er würde genau das bekommen, was er verdiente.
    Jill betrat eine Art Betriebsraum, und ihre Sinne waren aufs Höchste gespannt, als sie den Blick über die Einrichtung schweifen ließ, die sich ihr im klassischen Umbrella-Laborstil präsentierte – leer, kalt, Betonwände, Metallgeländer, die den sich über zwei Ebenen erstreckenden Raum in absolut zweckmäßiger Weise unterteilten – nichts Helles oder Farbiges, so weit das Auge reichte.
    Es sei denn, Blut zählt …
    Getrocknete Spritzer befleckten den Boden um den niedrigen Arbeitstisch, der den Raum dominierte. Wahrscheinlich nicht Nicholais Werk, im Gegensatz zu dem Toten, den sie im Büro neben dem Raum mit den zerbrochenen Dampfrohren gefunden hatte. Ein kleiner Mann Mitte dreißig, ins Gesicht geschossen, sein Körper noch warm. Sie hegte keinen Zweifel, dass Nicholai sich in der Nähe befand, und sie ertappte sich dabei, dass sie beinahe hoffte, schon bald auf ihn zu treffen, nur damit sie nicht mehr so wachsam sein und bei jedem Schritt über die Schulter schielen musste.
    Sie sah nichts im Raum, was einer Schlüsselkarte oder einem Funkgerät ähnelte, und so beschloss sie, weiterzugehen – sie konnte durch die Seitentür zu ihrer Linken oder nach unten gehen. Seitentür, entschied sie, in der vagen Hoffnung, dass Nicholai diesen Weg gewählt hatte. Bislang hatte sie sich in jedem Raum, in den sie hier im zweiten Stock gelangen konnte, umgesehen, und sie wollte nicht nach unten gehen und riskieren, dass er in ihren Rücken geriet.
    Sie ging zur Tür und fragte sich abermals, was mit den Leichen derjenigen getan worden war, die in der Einrichtung gestorben waren. Sie hatte jede Menge Blutflecken und Rückstände von Flüssigkeiten gesehen, aber nur eine Hand voll Tote.
    Vielleicht hat man sie nach unten geschafft … , dachte sie, zog die Sicherheitstür auf und schwenkte die Beretta von links nach rechts. Ein Korridor so breit wie ein Zimmer, mit einer schmalen Abzweigung nach rechts an der hinteren Wand. Vollkommen leer. Sie betrat den Gang. … oder Umbrella ordnete an, alles aufzuräumen, damit die Angestellten während der Krise nicht über ihre toten Kollegen steigen mussten.
    „Stehen bleiben, du Miststück!“, sagte Nicholai hinter ihr und rammte ihr den Lauf seines Gewehrs

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