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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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als er hart auf dem Fahrerhaus eines Pick-up-Trucks gelandet war, und den größten Teil des Weges zur Einrichtung hatte er humpelnd zurückgelegt.
    Und jetzt, nachdem er über einen Zaun gestiegen war, stand er auf einem kleinen Hof voller Müll und Schrott. Bevor er sich auf das Hauptgebäude zubewegte, rief er sich den weitläufigen Grundriss der Anlage in Erinnerung – so gut er es eben vermochte. Bevor er sich auf die Suche nach einem Hubschrauber machte, wollte sich vergewissern, dass mit Jill alles in Ordnung. Kaum dass er das Gebäude erreichte, zerschlug Carlos das erste Fenster, an das er mit dem Kolben des M16 herankam, und zog sich hoch.
    Im Rahmen kauernd spähte er in einen langen, schmalen, bunkerartigen Raum, der schwach beleuchtet war und in dem überall Leichen herumlagen. Rechts befand sich eine Doppeltür mit einem ‚Ausgang‘-Schild darüber, die wahrscheinlich ins Hauptlager hinausführte. Er würde die Tür probieren müssen, wenn er sich auf die Suche nach den Hubschraubern machte. Zu seiner Linken befand sich eine Metallleiter, die zu einer Deckenluke hinaufführte. Mehr konnte er nicht verlangen.
    Na ja, einen Aufzug vielleicht , dachte er, während er sich durch das Fenster schob und seine bandagierten Rippen protestierten. Obwohl, wenn ich schon mal beim Wünschen bin – plötzlich aufzuwachen und festzustellen, dass das alles nur ein verdammter Traum war, wäre auch ganz nett.
    Der Raum stank nach Blut und Verwesung, ein Geruch, an den er sich gewöhnt hatte, wie er feststellte. Es roch nach Raccoon, und als er langsam die Leiter emporkletterte, dachte er, dass er als glücklicher Mann sterben würde, wenn er dabei nur frische, unverdorbene Luft atmen dürfte.
    Die rechteckige Metallluke am Ende der Leiter ließ sich leicht anheben, schwang in Angeln auf und nach hinten und kam an ein dreiseitiges Geländer gelehnt zur Ruhe. Vorsichtig kletterte Carlos in einen weiteren schwach erhellten Raum, der ihn ebenfalls an einen Bunker erinnerte und in dem sich Konsolen und Schränke aneinander reihten, aber keine Toten …
    „ Ca ramba “, schnaufte er und trat von der Leiter weg auf die Schreibtischkonsole zu, die an der vorderen Wand unter einer großen Fensterfront stand, durch die man auf einen weitenteils dunklen Hof hinausblickte. Es handelte sich um ein altes Funkgerät, und gerade als er die Hand ausstreckte, um den Kopfhörer aufzunehmen, zischelte ein statisches Knistern aus einem kleinen Lautsprecher, der in ein Seitenteil eingelassen war. Es folgte eine ruhige, klare Frauenstimme.
    „Achtung. Das Raccoon-City-Projekt wurde aufgegeben. Politische Interventionen, die staatlichen Pläne aufzuschieben, sind fehlgeschlagen. Das Personal muss sich umgehend außerhalb des Zehn-Meilen-Explosionsradius’ begeben. Raketenabschuss erfolgt bei Sonnenaufgang. Diese Nachricht wird auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen gesendet und in fünf Minuten wiederholt.“
    Wie gelähmt blickte Carlos auf seine Uhr und spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Es war halb fünf Uhr morgens, was ihnen noch eine Stunde ließ – vielleicht etwas mehr.
    Er schnappte sich den Kopfhörer und fing an, Knöpfe zu drücken. „Hallo? Hört mich jemand, ich bin noch in der Stadt! Hallo?“
    Nichts. Carlos rannte zur Tür im hinteren Teil des Raumes, und seine Gedanken wiederholten in einer Endlosschleife: Sonnenaufgang, Jill, Hubschrauber, Sonnenaufgang, Jill …
    Die Tür, ein Metallschott, war fest verschlossen. Kein Schlüsselloch, rein gar nichts. Er würde nicht in das Gebäude kommen. Und ich weiß nicht mal, ob sie hier ist, vielleicht ist sie schon umgekehrt, vielleicht …
    Es gab viele Vielleichts, und so sehr er Jill auch finden wollte, würden sie es doch nicht schaffen, wenn er keinen Weg sicherte, auf dem sie aus der Stadt fliehen konnten.
    Er wandte sich von der Tür ab, wollte nicht gehen, wusste jedoch, dass er keine Wahl hatte. Er musste einen dieser Helikopter finden, von denen Trent ihm erzählt hatte, und sich vergewissern, dass er voll getankt war und funktionierte. Vielleicht konnte er die Anlage umlaufen und so von draußen Jills Aufmerksamkeit erregen – oder sie auf ihrem Weg zurück zum Uhrenturm ausfindig machen.
    Und wenn nicht … Er führte den Gedanken nicht zu Ende, war sich Jills Schicksal, falls er versagte, jedoch vollauf bewusst.
    Die Schmerzen in seiner Seite kaum spürend, rannte Carlos mit hämmerndem, furchterfülltem Herzen zur Leiter.

SECHSUNDZWANZIG
    Als

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