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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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entsetztes Gesicht war das Letzte, was er sah, bevor sich der Druck der Finger verstärkte, bevor sich ein kaltes, lebendiges Tau um seine Hüften schlang.
    Darf nicht sein! Habe die Kontrolle! Aufhören!
    Die Hand und das Seil zogen in entgegengesetzte Richtungen, und Nicholai hörte seine Knochen knacken, spürte wie sich Haut und Muskeln dehnten, wie Blut seinen Mund füllte, wie er immer noch schrie …
    … bis er in Stücke gerissen wurde.
    Jill bekam nur einen Bruchteil des Geschehens mit, aber das reichte ihr völlig. Als sich ein Strom von Blut über die gezackten Ränder des Lochs und auf den Boden ergoss, hörte sie Nemesis’ grollendes Knurren und sah, wie sich ein Tentakel durch die dampfende rote Flut herabschlängelte – suchend …
    Sie wagte es nicht, daran vorbeizuflüchten. Statt dessen machte sie lieber kehrt und rannte die Abzweigung hinunter, tastete nach dem Granatwerfer, ihrer einzigen noch verbliebenen Waffe …
    … und prallte gegen die schwere Tür, die nachgab. Dann war sie hindurch und befand sich in einem dunklen, hallenden Schlund. Eine stinkende Woge traf sie wie eine Ohrfeige. Sie schlug die Tür zu und fasste nach dem einzigen Licht, das sie sehen konnte, einem leuchtenden roten Rechteck neben dem Eingang.
    Es war ein Lichtschalter, und als eine Reihe von Neonröhren aufflackerte, sah und begriff sie zwei Dinge auf einmal: Die toten Umbrella-Arbeiter waren hier auf einen riesigen Haufen geworfen worden – nichts anderes war die Quelle dieses unglaublichen Gestanks – , und es gab keine weiteren Türen. Sie saß in der Falle und hatte eine einzige Ladung, um sich zu verteidigen.
    Herrgott, denk nach, denk nach!
    Draußen hörte sie Nemesis das einzige Wort heulen, das er kannte. Der fürchterliche Schrei trieb sie noch mehr an, etwas zu tun. Sie rannte auf den gewaltigen Berg von Toten zu, das Einzige in dem riesigen, U-förmigen Raum, das nicht am Boden verschraubt war. Vielleicht hatte einer der Toten eine Waffe.
    Der in Segmente unterteilte Metallboden klang hohl unter ihren Sohlen, was ihr verriet, wo sie sich befand – in einer Art Müllabladeraum, dessen Boden sich offenbar öffnen ließ, sodass der Abfall in eine ihr unbekannte Tiefe fallen konnte. In Bottiche voll Chemikalien vielleicht, in eine schlichte Müllgrube oder in die Kanalisation. Es war gleichgültig, weil sie keine Ahnung hatte, wie ein solches System zu bedienen war. Alles, was sie in diesem Moment wollte, war, etwas zu finden, das sie gegen Nemesis verwenden konnte.
    Die Toten befanden sich alle in einem fortgeschrittenen Stadium der Verwesung. Dicke, heiße, gasige Wogen von Gestank strahlten von den dunkel verfärbten, aufgedunsenen Leichen ab, der Haufen reichte ihr fast bis ans Kinn. Jill konnte es sich nicht erlauben, zimperlich zu sein. Sie ließ den Granatwerfer fallen und begann, die Toten abzutasten, hob klebrige Laborkittel an, steckte ihre Hände in Taschen, die unter ihren suchenden Fingern schmatzten. Kugelschreiber und Bleistifte, durchweichte Zigarettenpackungen, Kleingeld und – eine Schlüsselkarte. Wahrscheinlich genau die, die sie gesucht hatte. Wunderbar, ist das nicht hübsch einfach …
    BUUMMMM ! BUUMMMM !
    Gigantische Fäuste hämmerten gegen die Tür, und die Schläge hallten in dem weiten Raum wider. Die Tür würde binnen Sekunden nachgeben. Jill musste sich mit dem bescheiden, was sie hatte. Sie konnte das Monster unmöglich töten, aber sie konnte versuchen, an ihm vorbeizukommen.
    Sie steckte die Schlüsselkarte in den Schaft ihres linken Stiefels, packte ihre Waffe, rannte zur Tür zurück und befand, dass Nicholai ihr wenigstens eine nützliche Idee hinterlassen hatte. Das Mindeste, was er tun konnte, dieser durchgeknallte Bastard!
    Jill bezog neben dem Eingang Posten, nahe der Stelle, zu der die Tür aufschwingen würde. Natürlich stand sie nicht direkt dahinter, denn ihr Plan wäre kläglich gescheitert, wenn sie dabei zerquetscht wurde.
    BUUMMMM ! – und die Tür flog auf. Sie krachte Zentimeter neben Jill gegen die Wand, und Nemesis stürmte herein, Arme und Tentakel weit ausgestreckt und seine Gier nach Blut hinausbrüllend.
    Er verändert sich, wird größer … !
    Jill zielte auf den bereits zerfetzten Rücken und drückte ab. Die Ladung hieb aus weniger als drei Meter Entfernung in sein Fleisch.
    Kreischend taumelte die Kreatur nach vorne, und ehe sie sich wieder aufrichten konnte, war Jill bereits durch die Tür und betete, dass ihr genug Zeit blieb, um zu

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