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Resilienz: Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burnout (German Edition)

Resilienz: Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burnout (German Edition)

Titel: Resilienz: Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burnout (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Berndt
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brauchen Kleinkinder ihre Mutter. Sie müssen aber nicht ständig mit ihr zusammen sein. So lautet das Fazit der modernen Bindungsforschung. Diese habe den Mythos von der unverzichtbaren Mutter längst ad acta gelegt, sagt Sabina Pauen. Was für ein Kind normal ist, hängt nun einmal von den Bedürfnissen und Entscheidungen der Eltern ab. Eltern sollten weniger Angst haben, bei der Erziehung ihrer Sprösslinge etwas falsch zu machen, rät auch der Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologe Alexander Grob: »Kinder sind unglaublich fehlertolerant.« Sie seien darauf eingerichtet, dass nicht alles perfekt läuft. »Wenn man allein bedenkt, wie oft Kleinkinder fallen, bis sie endlich richtig laufen lernen: Sie verzeihen viele Fehler – sich selbst, aber auch ihrer Umwelt.«
    Deshalb, sagt Lieselotte Ahnert versöhnlich, wird auch »ein Kind, das einzig bei Mama aufwächst, in der Regel keinen Schaden nehmen«.

Lehren für den Alltag
    Die Kindheit ist nicht alles: Menschen können seelische Stärke auch noch später im Leben erwerben. Denn die Persönlichkeit ist keineswegs in Stein gemeißelt. Bis vor wenigen Jahren dachten Psychologen noch, nach der Pubertät, spätestens aber nach dem 30. Geburtstag ändere sich der Mensch nur mehr wenig. Er sei in seinen wesentlichen Charakterzügen festgelegt. Doch das sehen Fachleute inzwischen anders: Auch im späten Erwachsenenalter können Menschen ihr Wesen durchaus noch ändern. Es gibt allerdings eine wichtige Voraussetzung dafür: Sie müssen es auch wollen!
    Persönlichkeitstests zeigen: Gerade wenig resiliente Menschen sind besonders wandlungsfähig. Psychologen haben mittlerweile eine Reihe von Handlungsanweisungen parat, mit deren Hilfe sich ein bisschen Hornhaut auf die Seele legen lässt. Das gelingt am besten, wenn man sich selbst, seine Stärken und Schwächen gut kennt. Deshalb beginnen die meisten Programme zum Aufbau seelischer Widerstandskraft zunächst mit einem Test, der die persönlichen Stärken ermittelt.
    Doch auch wer sich stark fühlt, sollte sich klarmachen: Resilienz ist keine lebenslange Eigenschaft. Durch große Erschütterungen kann sie selbst bei psychisch noch so starken Persönlichkeiten eines Tages verloren gehen. Ohnehin ist die psychische Widerstandskraft in hohem Maße davon abhängig, in welcher Situation sich ein Mensch gerade befindet. Wenn jemand gegen jede Art von Beziehungskrise gut gewappnet ist, heißt das nicht, dass er auch einen schweren Verkehrsunfall psychisch unbeschadet übersteht. Und wer mit den Schultern zuckt, wenn er seinen Job verliert, den mag die Diagnose einer chronischen Krankheit umhauen.
    Psychologen geben deshalb Ratschläge, wie es gelingt, Stärke zu bewahren und die Speicher möglichst immer wieder aufzufüllen. Dazu gehört es vor allem, sich Herausforderungen zu stellen, statt sich vor ihnen zu drücken. Denn Resilienzkann in einem Menschen nur wachsen, wenn er immer wieder die Erfahrung macht, dass er Krisen bewältigen oder schwierige Aufgaben meistern kann. Schließlich ist Resilienz nicht allein ein Persönlichkeitsmerkmal, sondern auch eine Strategie, wie man mit Schwierigkeiten umgeht. Diese Strategie sollte man immer wieder neu erproben und an die aktuelle Situation anpassen, damit man darin geschult bleibt, sie flexibel auch bei bislang unbekannten Hürden anzuwenden.
    Allerdings sollte man sich auch nicht blind auf jede Herausforderung stürzen: Es gilt, schonend mit seinen Ressourcen umzugehen. Kein Mensch sollte mehrere Großbaustellen eröffnen. Wer gerade im Privatleben eine sehr belastende Situation zu bewältigen hat – eine Scheidung etwa –, der ist gut beraten, nicht just zu dieser Zeit auch noch im Beruf einen schon länger schwelenden Konflikt entflammen zu lassen. Zu viel Stress ist ohnehin eine der ganz großen Bedrohungen für die psychische Widerstandskraft. Es gilt deshalb, den Umgang mit Druck im Berufs- wie im Privatleben zu erlernen. Neu zu lernen, wie man sich Auszeiten nimmt, wie man auf das Leben und die Umwelt mehr achtet – und sich zu erinnern, wie das eigentlich noch ging, das mit dem Faulsein.

Menschen können sich ändern
    Wie konnte er nur wieder so verrückt gewesen sein? Vor einem Monat erst, nach seiner letzten Trennung, hatte er es sich so fest vorgenommen: Von jetzt an wollte er sich nur noch langsam und bedächtig auf eine neue Bekanntschaft einlassen. Doch nun hatte es ihn schon wieder schwer erwischt. Trotz aller Vorsätze war er bereits mitten drin in einer

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