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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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Kreuzfeuer geriet. „Ja, das klingt echt übel. Aber deine Eltern haben sich das selbst eingebrockt, dafür bist du nicht verantwortlich.“ Ich öffnete die Coladose und trank einen Schluck. „Sind Armut und Demütigung wirklich schlimmer als immerwährende Folter?“
    Addy schüttelte halbherzig den Kopf. „Nein. Und wahrscheinlich habe ich es auch verdient. Aber Regan nicht, und keiner der anderen, denen ich damit wehtue!“ Als sie michansah, glitzerten Tränen in ihren Augen. „Erinnerst du dich an den Unfall letztes Jahr, als sich Thad Evans mit dem Auto überschlagen hat? Dabei sind zwei Menschen gestorben, und ihn hat es durch die Windschutzscheibe geschleudert. Sein Gesicht ist für immer entstellt! Danach haben ihn die Eltern der Opfer verklagt, und er hat beinahe sein gesamtes Vermögen an sie und die Anwälte verloren. Und was ist mit …“
    „Jetzt warte mal.“ Ich rieb mir die Schläfen, weil ich von dieser riesigen Informationsflut Kopfschmerzen bekam. „Heißt das etwa, dass die Stars von Dekker mit ihren aufpolierten Images und reinen Westen nur seelenlose menschliche Hüllen sind und die Bad Boys von Hollywoodstars in Wahrheit die Guten – weil sie ihre Seelen zurückgeholt haben?“
    „Bloß weil sie die Rücktrittsklausel wahrgenommen haben, sind sie nicht automatisch die Guten“, sagte Addy und senkte den Blick.
    „Was meinst du damit?“, fragte Nash.
    Statt zu antworten, wechselte Addison einen Blick mit Todd.
    Er lehnte sich seufzend nach vorne und sah abwechselnd Nash und mich an. „Es gibt da ein kleines Problem mit der Rücktrittsklausel.“
    Mir wurde schlecht. Todds Vorstellung von einem „kleinen Problem“ wollte ich lieber gar nicht hören.
    „Addy hat keine Vertragskopie bekommen …“
    „Ich war gerade mal sechzehn!“, platzte Addison dazwischen. Ihre Wangen glühten vor Scham. „Ich habe gar nicht dran gedacht, nach einer Kopie zu fragen.“
    Nashs braune Augen blitzten vor Wut. „Oder das verdammte Ding vorher zu lesen, stimmt’s?“
    „Moment mal. Darf man mit sechzehn überhaupt schon ohne Zustimmung der Eltern Verträge unterschreiben?“, fragte ichin der Hoffnung, ein legales Schlupfloch entdeckt zu haben.
    Todds Augen verdunkelten sich. „In der Unterwelt gelten Menschen als Erwachsene, sobald sie in die Pubertät kommen.“
    Ich runzelte die Stirn. „Das ist doch verrückt.“
    „So ist die Unterwelt eben“, erwiderte Todd schulterzuckend. „Und Addy wusste nicht, dass sie das Recht auf eine Vertragskopie hat. Hellions sind nun mal nicht gerade berühmt dafür, dass sie dich vorab über deine Rechte aufklären.“ Er sah mich eindringlich an. „Aber egal. Ich habe mich heute ein bisschen umgehört …“
    Sein angewiderter Gesichtsausdruck sprach Bände. Ich wollte lieber gar nicht wissen, mit wem er gesprochen und was er für die Information bezahlt hatte.
    „Wenn Addys Vertrag ein Standardvertrag ist – wovon ich ausgehe –, dann ist der Rücktritt an einen Austausch geknüpft.“
    „Was?“ Ich hatte mich doch hoffentlich nur verhört! „Ein Austausch, wie ihn meine Mom gemacht hat? Leben gegen Leben?“ Schlimmer konnte es wirklich nicht werden. Ich strich mir über die Arme, auf denen sich Gänsehaut gebildet hatte.
    „Seele gegen Seele“, erklärte Todd und senkte kurz den Kopf, ehe er mir in die Augen sah. „Aber im Grunde genommen hast du recht. Addy bekommt ihre Seele nur zurück, wenn sie dafür eine andere eintauscht.“
    „Jetzt warte mal.“ Nash rieb sich angestrengt die Stirn. „Seelen kann man nicht stehlen. Man bekommt sie nur, wenn jemand stirbt oder der Besitzer sie freiwillig herausgibt.“
    Ich musterte Addison und versuchte, die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken. „Die ganzen Leute, die du erwähnt hast – sie alle mussten im Austausch für ihre Seelen töten?“
    „Oder jemanden dafür anwerben“, sagte Todd und spielte ungerührt mit der Lasche seiner Coladose.
    „Und das nennst du ein kleines Problem?“
    Todd wechselte schnell einen Blick mit Nash. „Wir haben nicht viel Zeit und sollten lieber die Finger von Mord lassen, wenn wir die Sache nicht zu sehr verkomplizieren wollen. Aber Addy kennt bestimmt jemanden, der sich über einen kleinen Karriereschub freut …“
    „Nein!“, riefen Addy und ich gleichzeitig und durchbohrten Todd mit bösen Blicken.
    „Ich kann nicht vom Vertrag zurücktreten, Todd“, erwiderte Addison. „Selbst wenn ich meine Familie den Wölfen zum Fraß vorwerfen muss:

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