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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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verkauft?“
    „Das hat sie auch.“ Todds Kiefer mahlten vor Wut. „Aber den Deal hat John Dekker höchstpersönlich abgewickelt!“
    Wow! Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten verschlug es mir glatt die Sprache. John Dekker war Firmenchef und offizielles Gesicht von Dekker Media, Enkel des legendärenFirmengründers und bei Kindern in den USA bekannter als der amerikanische Präsident.
    „Fang am besten ganz von vorne an“, sagte ich und lehnte mich zurück. In meinem Kopf schien sich alles zu drehen.
    Addison nickte, und kaum hatte sie angefangen zu reden, sprudelte die Geschichte nur so aus ihr heraus. Ich musste mich anstrengt konzentrieren, um nichts zu verpassen.
    „Es war vor zwei Jahren, kurz nach meinem sechzehnten Geburtstag. Die erste Staffel der Serie The Private Life of Megan Ford war gerade abgedreht und die Fortsetzung schon in der Mache. John Dekker besuchte mich am ersten Drehtag der zweiten Staffel am Set und bat mich in sein Büro. Unter vier Augen. Er sagte mir, dass die Einschaltquoten nicht berauschend seien und es von mir abhinge, ob die Serie fortgesetzt würde. Ich hätte die Wahl. Wenn ich es wirklich wolle, könne Megan Ford ein Riesenhit werden. Mich berühmt machen. Und reich dazu!“
    „Du hast deine Seele für Ruhm und Reichtum verkauft?“ Nashs Stimme troff vor Verachtung, und es hätte mich nicht gewundert, wenn etwas davon auf den Boden getropft wäre.
    Addison zuckte schuldbewusst zusammen, woraufhin Todd das Wort ergriff. Er war mindestens genauso sauer wie sein Bruder. „So war es nicht! Erinnerst du dich nicht an ihre Familie? Addys Dad ist schon vor Ewigkeiten abgehauen und ihre Mom arbeitslos. Ständig mit Tabletten zugedröhnt. Addys Einkommen hat die Familie über Wasser gehalten, und Dekker hat damit gedroht, den Geldhahn zuzudrehen, falls sie nicht unterschreibt. Er hätte dafür gesorgt, dass sie bei keiner anderen Firma einen Fuß in die Tür bekommt. Und dass ihre Mutter wegen Medikamentenmissbrauchs und Vernachlässigung ihrer Kinder im Gefängnis landet. Dann wären Addy und ihre kleineSchwester Regan ins Heim gekommen.“
    Addy saß mit zitternden Händen da, ohne etwas hinzuzufügen oder abzustreiten.
    „Er hat ihr eine Scheißangst eingejagt, Nash!“
    „Hast du das jemandem erzählt?“, fragte ich sanft, um sie nicht noch mehr aufzuregen. „Deiner Mom?“ Blöde Frage, diese Mutter wäre ihr sicher keine große Hilfe gewesen. „Einer Freundin?“
    Addison nickte kläglich. „Ich habe es Eden erzählt.“ Sie schniefte, offenbar kurz davor, in Tränen auszubrechen. „Nach ihrem Gastauftritt in der Serie haben wir uns angefreundet. Sie hat gesagt, ich kann mich glücklich schätzen: Dieses Angebot bekommen nur die Besten von uns. Die mit echtem Starpotenzial! Sie hatte den Vertrag zwei Jahre zuvor unterschrieben und es keine Minute lang bereut. Und ihre erste CD hatte gerade Platin eingespielt. Platin!“, wiederholte sie und warf Nash einen verzweifelten Blick zu. Flehte ihn geradezu an, ihr zu glauben und ihre Entscheidung zu verstehen. „Ich stand vor der Wahl: unterschreiben und ein Star werden oder daran schuld sein, dass die gesamte Crew gefeuert wird und meine Familie das Essen nicht mehr bezahlen kann. Ich habe es für sie getan …“
    Nash schien einen inneren Kampf auszufechten. Er konnte ihre Entscheidung verstehen, doch er wehrte sich noch dagegen.
    Ich war schon einen Schritt weiter.
    Was hatte Addy gesagt? Dieses Angebot bekommen nur die Besten von uns . Die Bedeutung ihrer Worte ließ mir das Blut in den Adern gefrieren, und mir wurde plötzlich so kalt, dass meine Zähne klapperten.
    Sie hatten das schon früher gemacht. Und zwar mehr als einmal. Dekker Media machte Geschäfte mit Dämonen – und ließ die jugendlichen Stars den Preis dafür zahlen.

7. KAPITEL
    „Moment mal. Dekker Media zwingt die Jugendlichen dazu, ihre Seelen zu verkaufen?“ Nash sah mindestens genauso entsetzt aus, wie ich mich fühlte.
    „Allzu viel Zwang war bei den meisten von uns wahrscheinlich gar nicht nötig.“ Addison wischte nervös mit den Händen über ihre Designerjeans.
    „Aber inwiefern profitiert das Unternehmen davon?“, fragte Nash verständnislos.
    „Geld. Es geht hier einfach um Geldgier, weiter nichts. Oder?“ Ich suchte bei Addy nach Bestätigung.
    Sie zuckte die Schultern und schluckte angestrengt, so als käme ihr gerade das Abendessen wieder hoch. „Ich denke ja. Wenn wir reich und berühmt sind, dann ist es die Firma

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