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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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„Gar nicht.“

8. KAPITEL
    „Krass!“ Nash beugte sich vor, um das Phänomen genauer in Augenschein zu nehmen. Eine Reaktion, die mich unter anderen Umständen vielleicht überrascht hätte, doch jetzt musste ich erst mal meinen Schock verdauen. „Das hat der Dämon mit deinem Auge gemacht?“
    Addison nickte. „Mit beiden.“ Sie streckte die Hand aus und zeigte uns eine gewölbte Plastiklinse, die viel größer war als eine normale Kontaktlinse. Als sie meinen fragenden Blick bemerkte, erklärte sie: „Dämonentechnologie. Dekker stellt sie uns zur Verfügung, damit wir normal aussehen.“
    Mit klopfendem Herzen nahm ich die Linse genauer in Augenschein. Die Oberfläche war mit der detailgetreuen Abbildung eines menschlichen Auges bedruckt. In Addys Handfläche lag nichts anderes als ihre charakteristische, seltsam blassblaue Iris, mit einer stecknadelkopfgroßen schwarzen Pupille in der Mitte.
    „Die Pupillen können sich je nach Lichteinfall sogar zusammenziehen oder weiten.“ Addy lachte verbittert und blinzelte mir mit ihrem unheimlichen, ungleichen Augenpaar zu. „Ist diese fremde Technologie nicht toll?“
    In Ermangelung einer passenden Antwort hielt ich den Mund. Sie hatte es sicher nur ironisch gemeint. Ich persönlich konnte auf Technologie verzichten, die darauf abzielte, Unterweltwesen in unserer Welt zu verstecken. Aber eine Frage brannte mir auf den Nägeln. „Warum hat er das gemacht? Müsste es dem Hellion nicht viel wichtiger sein, dass du so normal wie möglich aussiehst?“
    „Er hat das nicht absichtlich gemacht“, mischte Todd sich ein. „Das ist ein Nebeneffekt des ganzen Vorgangs. Du kennst dochdie Redewendung, dass die Augen das Fenster zur Seele sind?“
    Ich nickte zaghaft. Die Wendung, die dieses Gespräch nahm, gefiel mir überhaupt nicht.
    „Anscheinend stimmt das tatsächlich. Wenn die Seele verschwunden ist, kann man durch die Fenster auch nichts mehr sehen.“
    Nash pfiff leise durch die Zähne. „Das ist mit Abstand das Verrückteste, was mir je untergekommen ist.“ Aus dem Mund eines Banshee war das ein ziemliches Kompliment …
    „Dir ist es bestimmt lieber, wenn ich die Linse wieder einsetze.“ Addison legte den Kopf schief und schenkte Nash ein gespenstisches kleines Lächeln.
    „Ja, danke, das wäre toll.“ Nash nickte.
    Mit der Linse in der Hand ging Addy ins Badezimmer und kehrte kurz darauf mit völlig normal aussehenden Augen zurück. Doch jetzt, da ich wusste, was sich unter den Linsen verbarg, sah es irgendwie immer noch seltsam aus.
    „Werden ihre Augen wieder normal, wenn sie ihre Seele wiederfindet?“ Nash richtete seine Frage an Todd, der Blickkontakt mit Addison schien ihm unangenehm zu sein. Mir jagten diese Augen zwar auch eine Höllenangst ein, aber dass Nash sich in Gesellschaft eines Reapers – eines wandelnden Toten, der Menschen umbrachte und ihre Seelen einsammelte – wohler fühlte als in der eines relativ normalen, wenn auch seelenlosen Mädchens, brachte mich zum Schmunzeln.
    „Ich denke schon.“
    „Moment mal. Ich habe schon einige tote Menschen gesehen, und keiner von ihnen hat so ausgesehen, auch nicht, nachdem der Reaper ihre Seelen geholt hat.“ Unglaublich, was für Verrücktheiten aus meinem Mund kamen.
    Todd griff nach Addys Hand und nickte mir zu. „Wenn dasHerz aufhört zu schlagen und das Gehirn abstirbt, quittieren auch die Augen den Dienst. Doch selbst dann zeigen sie noch den Zustand der Seele im Augenblick des Todes. Das ist so ähnlich, wie wenn eine batteriebetriebene Uhr stehen bleibt. Die Zeiger verschwinden nicht einfach; sie bleiben stehen und zeigen an, um wie viel Uhr die Batterie den Geist aufgegeben hat.“
    „Das klingt logisch.“ Auf total abgefahrene Art … Aber ich wollte nicht länger über die ganze Sache nachdenken. Es war Zeit, Addison alleine zu lassen und irgendwo an ihrem Problem zu arbeiten, wo mich keine leeren Seelenfenster hinter einer gruseligen menschlichen Fassade anstarrten. Etwas Wichtiges fehlte uns allerdings noch: die Information, wegen der wir gekommen waren.
    „Addison, ist dir an dem Hellion irgendwas aufgefallen, was uns hilft, ihn zu identifizieren?“, fragte ich. „Eine schiefe Nase oder ein Kinngrübchen? Schlechte Zähne?“
    Selbst wenn ihr etwas aufgefallen war, würde uns die Antwort wahrscheinlich nicht viel weiter bringen. Ich wusste nicht viel über Hellions. Aber ich wusste, dass sie ihre Gestalt beliebig verändern konnten. Jede Beschreibung konnte im

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