Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
Vom Netzwerk:
ich. Natürlich wäre es schlauer gewesen, Nash direkt auf dem Heimweg abzusetzen, aber ich hatte gehofft, mein Vater würde im Bett liegen. Dann hätten Nash und ich noch in Ruhe besprechen können, wie es nach der heutigen Niederlage weitergehen sollte. Ich kramte die Schlüssel aus der Hosentasche und wandte mich zum Gehen, doch nach kurzem Blickkontakt mit Dad schüttelte Nash den Kopf.
    „Ich kann laufen“, sagte er. „Es sind ja nur ein paar Blocks.“ Als er zur Tür rausging, ärgerte ich mich zum allerersten Mal darüber, dass er nicht weiter weg wohnte.
    „Wo warst du?“, fragte Dad, als ich mich auf die Couch sinken ließ. „Und bevor du antwortest: Ich weiß, dass du heute Abend nicht gearbeitet hast. Und bei Emma warst du auch nicht.“
    Na, prost Mahlzeit. „Es ist nicht so, wie du denkst.“ Das war schon mal sicher. Aber ich konnte ihm trotzdem nicht sagen, wo ich gewesen war. Denn das würde ihm noch weniger gefallen als die Vorstellung, dass ich trinkend und rauchend um die Häuser zog oder mit Nash in die Kiste hüpfte.
    „Wo warst du dann?“ Ich bildete mir ein, seine Augen wirbeln zu sehen. Aber vielleicht lag das auch nur an den Scheinwerfern des Autos, das draußen vorbeifuhr.
    „Ich bin herumgefahren.“ Das war nicht einmal gelogen. Als er sich vorbeugte und mir in die Augen sah, erkannte ich,dass seine Iris wirklich in Bewegung war. Seltsam. Normalerweise hatte er seine Gefühle besser unter Kontrolle.
    „Muss ich mir wegen Nash Sorgen machen?“, fragte er mit rauer Stimme.
    Ich zupfte an einem Loch in meiner Jeans. „Wie kommst du darauf?“
    Dad schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder aufschlug, hatte das Wirbeln aufgehört. Seine Miene wirkte entschlossen. Anscheinend hatte er die Kontrolle über irgendetwas zurückerlangt. Etwas, das ich nicht verstand und er mir nicht erklären wollte. „Ich weiß, dass du ihn magst, Kaylee. Und mir ist klar, dass er kein schlechter Kerl ist. Er ist für dich da gewesen, als ich es nicht gewesen bin. Und ich kann dir gar nicht sagen, wie leid mir das tut. Aber ich möchte nicht, dass du …“ Er rieb sich die Stirn. „Es ist keine gute Idee, dass du dich mit ihm einlässt. Du bist so jung, und … Ach, verdammt, wenn nur deine Mutter hier wäre, um dir das zu erklären!“
    Schlagartig wurde mir klar, worauf das hinauslief, und ich bekam einen knallroten Kopf. „Dad, geht es hier um Sex?“
    Jetzt wurde er rot, und er tat mir fast schon wieder leid. Die Vaterrolle war etwas völlig Neues für ihn, und auf einigen Gebieten hatten wir beide noch unsere Probleme. Was das Weggehen betraf, zum Beispiel, und diese schrecklichen, ganz speziellen Themen.
    „Es geht nicht nur um Sex …“
    „Stopp, hör bitte auf!“ Ich hob abwehrend die Hände und verdrehte die Augen. „Das ist echt zu abgedreht.“
    „Kaylee …“
    „Und außerdem geht es dich nichts an.“
    Er sprang auf und funkelte mich an. „Und ob es mich etwas angeht!“
    „Ich habe keine Lust, dass du mir ständig vorschreibst, was ich zu tun und zu lassen habe!“ Ich stand ebenfalls auf, damit wir das auf Augenhöhe ausfechten konnten.
    „Das ist aber meine Aufgabe.“ Er verzog die Mundwinkel zu einem ironischen Lächeln, aber mir war nicht nach Lachen zumute.
    „Leider machst du dabei keine besonders gute Figur.“
    Sein Lächeln erstarb. Auf einmal wirkte er so traurig, dass ich sofort ein schlechtes Gewissen bekam. Er gab sich schließlich wirklich Mühe. „Das habe ich nicht so gemeint“, sagte ich leise.
    „Ich weiß.“ Er seufzte tief. „Aber du hast trotzdem Hausarrest, weil du zu spät gekommen bist. Nicht, weil du meine Gefühle verletzt hast.“
    Na, herzlichen Dank . Ich musste mir dringend was einfallen lassen. Mit Tante Val und Onkel Brendon hatte ich umgehen können, aber Dad war sozusagen unerforschtes Gebiet. „Das ist wirklich ein ziemlich ungünstiger Zeitpunkt für Hausarrest.“
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Können wir nicht einen Kompromiss finden? Ich werde die ganze Woche lang abspülen. Und die Wäsche machen.“ Eigentlich wusch ich sowieso schon den Großteil der Wäsche, da Dad kein Händchen fürs Sortieren hatte.
    „Haben Brendon und Val dieses Spiel etwa mitgespielt?“ Sein Tonfall sagte mir, dass er echt sauer war und ich gerade an eine Grenze stieß, die ich keinesfalls überschreiten sollte. Dad war die meiste Zeit eigentlich ziemlich cool drauf, und ich wollte auf keinen Fall riskieren, dass sich

Weitere Kostenlose Bücher