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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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die Leiche auf dem Teppich anzustarren.
    „Nun ja, technisch gesehen war sie schon tot.“ Todd zuckte die Schultern. „Er hat es also nur zu Ende gebracht. Und Kaylee hat das Seelenlied für sie gesungen.“
    „Das war kein Gesang.“ Regan rümpfte angewidert die Nase. „Das war ein stimmliches Massaker!“
    Hätte mein Hals nicht so wehgetan, hätte ich gelacht. Sie hatte verdammt recht!
    „Kein normales Lied“, mischte Nash sich ein und hielt mir ein Glas Wasser hin. „Es war ein Ruf für Banas Seele. Kaylee hat sie so lange festgehalten, bis Todd sie nehmen konnte.“
    „Apropos …“ Todd setzte sich zu den Mädchen auf die Couch und rutschte dabei so nahe wie möglich an Addison heran. Ihre Beine berührten sich von den Knien aufwärts. Levi beobachtete das Ganze mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck. „Warum wolltest du, dass ich ihre Seele an mich nehme? Hat das etwas mit den ganzen Fragen zu tun, die du mir im Auto gestellt hast?“
    „Ja, allerdings“, antwortete ich, nachdem ich einen großen Schluck Wasser getrunken hatte. Mein Hals schmerzte immer noch, aber meine Stimme klang einigermaßen normal nach alldem, was ich ihr gerade zugemutet hatte. „Wir werden Banas Seele eintauschen.“
    Nash zog anerkennend die Augenbrauen hoch, und auch Todd schien zumindest teilweise zu begreifen, worauf ich hinauswollte. „Du hast gesagt, dass es weniger Reaperseelen gibt als menschliche.“ Ich sah von Todd zu seinem Chef. „Gehe ich recht in der Annahme, dass sie dadurch auch mehr wert ist?“
    Levi nickte und entblößte beim Lächeln eine Reihe kleiner, weißer Zähne. Gott sei Dank hatte er keine Zahnlücken – das wäre wirklich zu gruselig gewesen.
    „So wertvoll wie zwei menschliche Seelen zum Beispiel?“ Ich warf einen Blick auf die Page-Schwestern, dann auf Levi, der überrascht die Augenbrauen hob.
    „Ziemlich clever, die Kleine“, sagte er. „Natürlich darf ichoffiziell nicht gutheißen, was du gerade denkst, deshalb verschwinde ich jetzt lieber …“
    „Aber ich bin auf dem richtigen Weg, oder?“
    Levi kniete sich neben die tote Reaperin und blinzelte mir zu. „Ich habe leider keine Ahnung, wovon du redest.“ Obwohl Bana mindestens einen Kopf größer gewesen war als er, hob er sie spielend hoch. Dann lösten sich beide in Luft auf.
    „Was geht hier vor?“ Regan hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    Ich lächelte sie beruhigend an, obwohl mich diese unheimlichen leeren Augen fertigmachten. „Wir bieten dem Hellion einen Tausch an – Banas Seele gegen eure beiden!“

12. KAPITEL
    „Pst, leise“, flüsterte ich, als Nash die Haustür ins Schloss drückte. Ich konnte nur hoffen, dass mein Vater früh schlafen gegangen war und mein Zuspätkommen gar nicht bemerkt hatte. Das Wohnzimmer lag im Dunkeln, und in der Küche brannte nur das kleine Licht über der Spüle. Ein gutes Zeichen …
    „Kaylee, hierher. Sofort!“
    Zu früh gefreut.
    Nash drückte mir aufmunternd die Hand und folgte mir ins Wohnzimmer. Es brannte kein Licht, doch im Schein der Straßenlaterne, der durch die Vorhänge drang, erkannte ich die Silhouette meines Vaters, der vornübergebeugt im Sessel saß. Ich blieb stehen und starrte in die Dunkelheit, dorthin, wo ich seine Augen vermutete. „Warum sitzt du im Dunkeln?“
    Der Schatten bewegte sich, und die Stehlampe ging mit einem Klicken an. Mein Vater saß noch in Arbeitskluft im Sessel, die Augen vor Müdigkeit gerötet. „Warum kommst du eineinhalb Stunden zu spät?“, fragte er leise.
    Genau genommen war ich nur eine Stunde und vierundzwanzig Minuten zu spät, aber Dad hatte sicher genauso wenig Lust, über die Uhrzeit zu diskutieren, wie ich über meinen Aufenthaltsort.
    „Es ist noch nicht einmal Mitternacht.“ Ich nahm Nash an der Hand, was er zweifellos als Aufforderung verstand, sich einzumischen.
    „Entschuldigen Sie, Mr Cavanaugh. Wir haben gar nicht gemerkt, dass es schon so spät …“
    „Geh nach Hause, Nash.“ Dads Kiefermuskeln zuckten. „Deine Mutter wartet auch schon auf dich.“Nash hob überrascht die Augenbrauen. „Wir sehen uns morgen, Kaylee.“ Er wandte sich zum Gehen, doch ich ließ seine Hand nicht los, sondern hielt ihn am ausgestreckten Arm fest.
    „Das werden wir noch sehen“, erwiderte Dad.
    In der Hoffnung, die Stimmung aufzulockern, sagte ich grinsend: „Darf ich morgen etwa nicht in die Schule gehen?“
    Dad fand das gar nicht lustig. „Gute Nacht, Nash.“
    „Ich muss ihn heimfahren“, entgegnete

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