Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
Vom Netzwerk:
und die Seele stieg aus ihrem Körper. Sie sah genauso aus wie eine Menschenseele – blass und strukturlos. Damit hatte ich nicht gerechnet. Müsste eine Reaperseele nicht irgendwie anders aussehen? Und wenn nicht, würde mein Plan überhaupt funktionieren?
    Es gab nur einen Weg, das herauszufinden …
    Ich sang für ihre Seele. Rief sie an und ließ sie wie einen breiigen Nebel in der Luft schweben. Als Levi Banas Arm schließlich losließ, brach sie auf Addys flauschigem Wohnzimmerteppich zusammen.
    Beim Anblick seiner toten Mitarbeiterin sprang Dekker wie von der Tarantel gestochen nach hinten und stolperte dabei über die eigenen Füße. Es war zum Brüllen komisch, wie er sich an einem Stuhl festklammerte, um nicht hinzufallen. Leider konnte ich gerade nicht lachen, weil ich wie am Spieß schrie. Wer hätte gedacht, dass jemand, der mit Reapern und Hellions Geschäfte machte, beim erstbesten Todesfall gleich Schiss bekam!
    Mein Plan war jedoch alles andere als lustig. Er war aus einem verzweifelten Instinkt heraus entstanden und würde ohne Todds Hilfe niemals funktionieren. Ich musste mich beeilen.
    Unfähig, den Blick von Banas Seele zu wenden, tastete ich blind nach links, wo ich Todds Arm vermutete. Als ich ihn fand, zog ich ihn zu mir heran. „Was tust du da?“, flüsterte Nash mir ins Ohr. „Sie ist tot. Lass sie gehen. Ich hole sie nicht zurück!“
    Ich schüttelte vehement den Kopf, konnte mich aber nichtverständlich machen. Als Todd vor mir auftauchte, schubste ich ihn in Banas Richtung und deutete erst auf ihre Seele, dann auf ihn. Auf seinen Mund, um genau zu sein. Ich brauchte seine Hilfe: Er musste ihre Seele aufsaugen, genauso wie Libby den Dämonenatem aufgesogen hatte. Und sie eine Weile festhalten.
    Endlich schien er es zu begreifen. „Du willst, dass ich ihre Seele nehme?“
    Ich nickte. Vor lauter Erleichterung wurde mir fast schwarz vor Augen, sodass ich mich an Nash festhalten musste, um weiterzusingen.
    „Wieso?“
    Um es ihm zu erklären, musste er zuerst die Seele an sich nehmen und meinen Schrei damit beenden. Ich gestikulierte wild mit den Armen, und schließlich nickte er ergeben. Er öffnete den Mund und sog Banas Seele innerhalb weniger Sekunden in sich auf.
    Ich klappte den Mund zu, und augenblicklich senkte sich Stille über den Raum. Nur in meinen Ohren sauste es noch von dem Geschrei. Aus Erfahrung wusste ich, dass es erst Stunden später ganz weggehen würde. Mich schauderte, als Todd sich unsichtbare Seelenkrümel aus den Mundwinkeln wischte.
    „Das war irgendwie … unwirklich“, sagte ich mit kratziger Stimme. Der Schrei hatte mich viel Kraft gekostet, und ich geriet ins Taumeln. Auf Nash gestützt, wankte ich zum Sofa hinüber. Die Haustür stand offen, und John Dekker war verschwunden. Er hatte die Chance genutzt und sich verdrückt, als alle von meinem Schrei abgelenkt gewesen waren.
    Von der Straße drang das Geräusch quietschender Reifen herein, und Scheinwerferlicht huschte über die Wände. Dann war die Limousine, die vor der Tür gestanden hatte, weg. Und mit ihr Regans Seele.
    Ich setzte mich auf und starrte die Page-Schwestern mit großen Augen an. „Habt ihr den Namen des Hellions aufgeschnappt?“
    Addy schüttelte bedächtig den Kopf. Sie war immer noch wütend. „Keiner hat ihn erwähnt.“ Finster wandte sie sich an ihre Schwester. „Kennst du den Namen?“
    Regan schüttelte nur stumm den Kopf.
    „Na spitze. Also, was hatte das alles zu bedeuten?“ Addy legte einen Arm um ihre Schwester und sah mich fragend an. Regan selbst war viel zu schockiert, um einen klaren Gedanken zu fassen. Ich konnte gut verstehen, wie sie sich jetzt fühlte.
    „Konnten sie das sehen?“, fragte ich und rieb mir über den Hals.
    Nash verneinte. „Todd, erkläre du es den beiden. Kaylees Stimme macht das nicht mehr mit. Ich hole ihr schnell was zu trinken.“ Dann trat er die Haustür mit dem Fuß ins Schloss und stürmte aufgebracht in die Küche.
    Addy schien überhaupt nichts mitzubekommen.
    „Bana war ein Sensenmann, ein Reaper“, erklärte Todd und bugsierte die schockierten Schwestern zu mir auf die Couch. „So wie Levi und ich.“ Er deutete auf den Jungen, der immer noch mit den Händen in den Hosentaschen in der Ecke stand und sich damit begnügte, die Szene zu beobachten. „Nur dass sie … schlechte Arbeit geleistet hat. Deshalb hat Levi sie gefeuert.“
    „Du meinst wohl: getötet“, entgegnete Addison, augenscheinlich darum bemüht, nicht ständig

Weitere Kostenlose Bücher