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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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das änderte.
    „Nein.“ Brendon und Val hatten mir selten Hausarrest verordnet; normalerweise war Sophie diejenige, die in Schwierigkeiten geriet. Obwohl ich mich bei genauerer Überlegung nicht daran erinnern konnte, dass sie je Hausarrest bekommenhatte … „Aber ich muss diese Woche etwas Wichtiges erledigen.“
    „Was denn?“
    „Das kann ich dir nicht sagen“, erwiderte ich schuldbewusst. „Und du kannst mir auch nicht sagen, wo du heute Abend warst?“
    „Stimmt.“ Ich sah ihm fest in die Augen. „Dad, du musst mir vertrauen. Es ist wirklich sehr wichtig!“
    Er streckte die Hand aus. „Gib mir dein Telefon.“
    Ich griff in die Tasche und umklammerte mein Handy.
    „Meinst du das ernst?“ Das war sicher ein Scherz.
    „Ja. Eine Woche ohne Handy.“
    „Nein!“ Langsam wurde ich echt sauer. Schließlich versuchte ich nur, jemandem zu helfen. Wenn er mich besser kennen würde, wüsste er das, auch ohne die genaueren Hintergründe zu kennen. „Es kann gefährlich werden, ohne Handy unterwegs zu sein!“ Besonders für jemanden wie mich, der sich in Helliongeschäfte einmischte.
    „Das wird kein Problem sein, denn du gehst sowieso nirgendwohin. Gib mir die Autoschlüssel. Morgen fährst du mit dem Bus zur Schule.“
    „Das ist ja wohl ein Scherz!“, rief ich, kramte aber widerstrebend das Handy aus der einen und die Schlüssel aus der anderen Tasche. „Und völlig ungerechtfertigt. Schließlich bin ich weder betrunken um die Häuser gezogen, noch habe ich mit fremden Männern geschlafen.“
    Dad rieb sich die Schläfen und sank zurück in den Sessel. So müde und erschöpft hatte ich ihn selten gesehen. „Ich weiß nicht, was du gemacht hast, Kaylee, weil du es mir nicht erzählst!“
    „Na gut.“ Ich knallte ihm das Handy in die Hand. „Aber genauso,wie du deine Gründe gehabt hast, mir dreizehn Jahre lang nichts zu erzählen, habe ich meine, dir nicht alles zu erzählen! Warum erwartest du eigentlich, dass ich dir vertraue, wenn du es auch nicht tust?“
    Die Bemerkung verletzte ihn, das sah ich. „Ich bin müde, Kaylee, und mir fehlt die Kraft für einen Streit.“ Er legte das Handy auf den Couchtisch und rieb sich das Gesicht. „Gib mir die Schlüssel und geh schlafen. Bitte.“
    Und was sollte ich Addy und Regan sagen? Tut mir leid, aber ich kann eure unsterblichen Seelen nicht retten, weil ich Hausarrest habe?
    Ich warf die Schlüssel auf die Küchentheke und stapfte den Flur hinunter in mein Zimmer. Es musste einen Ausweg geben. Wie sollte ich den Hellion ohne Auto finden? Die ganze Stadt zu Fuß abklappern?
    Ich ließ die Zimmertür offen und setzte mich im Schneidersitz aufs Bett. Mein Vater sperrte die Haustür zu, und ich hörte ihn ins Schlafzimmer gehen. Keine Viertelstunde später hallte lautes Schnarchen durch den Flur. Das Geräusch versetzte mir einen Stich: Unser erster richtiger Streit, und er schlief wie ein Baby.
    Genervt ging ich ins Badezimmer, putzte mir die Zähne und zog Schlafanzughose und Oberteil an. Zurück im Zimmer, ließ ich mich aufs Bett fallen. Die Chemiehausaufgabe stand noch an, und ich war sowieso viel zu aufgebracht, um zu schlafen. Doch die Bücher lagen im Auto, und ohne Schlüssel kam ich da nicht hinein.
    „Alles okay bei dir?“ Das war Todds Stimme. Vor lauter Schreck fiel ich fast von der Matratze. „Entschuldige.“ Er griff nach mir und fing mich auf.
    Ich unterdrückte den Impuls, ihn anzuschreien, da sein Eindringen mir vielleicht ausnahmsweise gelegen kam. Außerdemwollte ich Dad nicht aufwecken. „Wie viel hast du mitgekriegt?“, fragte ich und wies in Richtung Wohnzimmer, wo ich mich mit Dad gestritten hatte.
    „Nur den letzten Teil. Nash hat mich gebeten, nach dir zu sehen.“ Er wackelte mit den Augenbrauen und setzte ein freches Grinsen auf. „Keine Angst. Ich hab weggeschaut, als du dich umgezogen hast.“
    Ich musste unfreiwillig lachen. Todd mochte mit mir flirten, um Nash zu ärgern, aber es war offensichtlich, dass er an Addy interessiert war, und zwar über ihr Techtelmechtel in der Highschool hinaus. „Es freut mich zu hören, dass du dir seit deinem bedauernswerten Dahinscheiden zumindest ein klein wenig moralischen Anstand bewahrt hast.“
    „Den hebe ich mir für besondere Gelegenheiten auf. Und für Leute, die ich mag.“
    Ich warf ein Kissen nach ihm.
    „All der Ärger nur, weil du zu spät gekommen bist?“
    „Deswegen und weil ich ihm nicht gesagt habe, wo ich war.
    Jetzt habe ich Hausarrest.“
    Todd

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