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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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schlang die Arme um mich, jetzt, wo sich das schreckliche Zittern bis über meine Ellbogen fortgesetzt hatte.
    »Du hattest einen langen Tag. Schlaf ist vielleicht genau das Richtige.«
    Ich kämpfte gegen die erdrückende Wolke, die mein Hirn erstickte, aber es schien, als gäbe es keinen Ausweg aus der undurchdringlichen Dunkelheit. »Hank?«, fragte ich zweifelnd. »Warum willst du wirklich heute Nacht hierbleiben?«
    Er kicherte. »Du siehst richtig verängstigt aus, Nora. Sei ein braves Mädchen und geh nach oben ins Bett. Ich werde dich sicher nicht im Schlaf erdrosseln.«
    In meinem Zimmer schob ich die Frisierkommode vor die Tür und blockierte sie erfolgreich. Ich hatte keine Ahnung, warum ich das tat; ich hatte keinen Grund, mich vor Hank zu fürchten. Er hielt ein Versprechen, das er meiner Mutter gegeben hatte. Er wollte mich beschützen. Wenn er anklopfte, würde ich die Kommode wegschieben und ihm die Tür öffnen.
    Und doch …
    Ich kroch ins Bett und schloss die Augen. Erschöpfung breitete sich in meinem Körper aus, und inzwischen hatte ich angefangen, heftig zu zittern. Ich fragte mich, ob ich eine Erkältung bekam. Als meine Lider anfingen, schwer zu werden, kämpfte ich nicht dagegen an. Farben und Formen tanzten vor meinen Augen. Meine Gedanken glitten tiefer in mein Unbewusstes ab. Hank hatte Recht; es war ein langer Tag gewesen. Ich brauchte Schlaf.
    Und erst, als ich mich an der Schwelle von Patchs Studio wiederfand, bemerkte ich, dass etwas nicht stimmte. Die Nebel fielen von meinem Bewusstsein, und ich erkannte, dass Hank mich mit seinen Psychotricks unterworfen hatte. Ich rief Patchs Namen, während ich seine Haustür aufriss und hineinstürzte.
    Ich fand ihn in der Küche, wo er sich auf einem Barhocker fläzte. Er warf einen Blick auf mich und stieg herunter, kam zu mir herüber. »Nora? Wie bist du denn hierhergekommen? Du bist in meinem Kopf«, sagte er überrascht. »Träumst du?« Seine Blicke wanderten über mein Gesicht, suchten nach einer Antwort.
    »Ich weiß nicht; ich glaube schon. Ich bin ins Bett gegangen und musste dringend mit dir sprechen … und jetzt bin ich hier. Schläfst du?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin wach, aber du drängst meine Gedanken in den Hintergrund. Ich weiß nicht, wie du das angestellt hast. Nur ein mächtiger Nephilim oder gefallener Engel könnte so etwas hinbekommen.«
    »Etwas Schreckliches ist passiert.« Ich warf mich in seine Arme, versuchte, mein anfallartiges Zittern zu unterdrücken. »Erst ist meine Mutter die Treppe hinuntergefallen, und dann, auf unserem Weg zum Krankenhaus, um sie zu besuchen, hatten Hank und ich einen Autounfall. Bevor ich bewusstlos wurde, hat Hank glaube ich gesagt, das andere Auto wäre voller gefallener Engel. Hank hat mich vom Krankenhaus nach Hause gefahren – und ich habe ihn gebeten zu gehen, aber er tut es nicht!«
    Patchs Augen blitzten vor Aufregung. »Langsam. Hank ist gerade allein mit dir?«
    Ich nickte.
    »Wach auf. Ich komme dich besuchen.«
    Eine Viertelstunde später klopfte es leise an meiner Zimmertür. Ich schob die Kommode beiseite, um den Eingang freizumachen, öffnete die Tür einen Spalt und sah Patch auf der anderen Seite. Ich griff nach seiner Hand und zog ihn herein.
    »Hank ist unten und sieht fern«, flüsterte ich. Hank hatte Recht gehabt; zu schlafen hatte mir sehr gutgetan. Nachdem ich aus dem Traum ausgebrochen war, hatte sich mein Denken so weit normalisiert, dass ich sehen konnte, was mir vorher unmöglich gewesen war: Hank hatte mich mit seinen Psychotricks unterworfen. Ich hatte mich, ohne mich zu beklagen, von ihm nach Hause fahren lassen, hatte ihn in mein Haus gelassen, hatte zugelassen, dass er es sich bequem machte, und all das, weil ich dachte, er wollte mich beschützen. Nichts konnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.
    Patch trat vorsichtig gegen die Tür, um sie zu schließen. »Ich bin über den Dachboden reingekommen.« Er musterte mich von Kopf bis Fuß. »Bist du in Ordnung?« Seine Finger fuhren über einen Verband, der einen schmalen Schnitt an meinem Haaransatz verdeckte, und seine Augen funkelten dabei vor Wut.
    »Hank hat den ganzen Abend meine Gedanken manipuliert.«
    »Erzähl mir alles noch einmal, angefangen mit dem Sturz deiner Mutter.«
    Ich holte tief Luft und erzählte ihm dann meine Geschichte.
    »Wie sah das Auto der gefallenen Engel aus?«, fragte Patch.
    »El Camino. Hellbraun.«
    Patch rieb sich gedankenverloren das Kinn. »Meinst du, es war

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