Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
Vom Netzwerk:
Blut auf sich als von seinem eigenen. Du hast bei weitem das Schlimmste abbekommen.«
    »Aber ich habe ihn gesehen …«
    »Hank ist völlig unversehrt«, schnitt er mir das Wort ab. »Und wenn deine Fäden erst einmal gezogen sind, bist du das auch wieder. Sobald die Schwestern deine Verbände überprüft haben, kannst du gehen.«
    Ich wusste, dass ich in Panik ausbrechen sollte, doch ich war zu benebelt. Es gab zu viele Fragen, zu wenig Antworten. K ä lte, Schmerz, hart. K ä lte, Schmerz, hart.
    Das Leuchten von Rücklichtern. Der Unfall. Der Abgrund.
    »Das hier wird dir helfen«, sagte Dr. Howlett und überraschte mich mit einem Stich in den Arm. Flüssigkeit strömte aus der Spritze in mein Blut.
    »Aber ich bin doch gerade erst aufgewacht«, murmelte ich, während eine angenehme chemische Müdigkeit sich in mir breitmachte. »Wie kann ich denn schon in Ordnung sein? Ich fühle mich nicht gut.«
    »Du wirst dich zu Hause schneller erholen«, kicherte er. »Hier hättest du ständig Krankenschwestern um dich, die dich die ganze Nacht pieken und stechen würden.«
    Die ganze Nacht? »Ist es denn schon Abend? Aber es war doch gerade erst Mittag. Bevor Hank – Gesundheitskurs – ich hab überhaupt nicht zu Mittag gegessen.«
    »Es war ein harter Tag«, sagte Dr. Howlett und nickte selbstzufrieden. Tief in mir wollte ich schreien. Stattdessen brachte ich nur ein leises Seufzen heraus.
    Ich legte eine Hand auf meinen Magen. »Ich fühle mich komisch.«
    »Die Magnetresonanztomographie hat bestätigt, dass du keine inneren Blutungen hast. Schone dich die nächsten paar Tage, und du bist in Kürze wieder auf dem Damm.« Er drückte mir spielerisch die Schulter. »Aber ich kann dir nicht versprechen, dass du bald wieder Lust dazu haben wirst, dich in ein Auto zu setzen.«
    Irgendwo mitten im Nebel erinnerte ich mich an meine Mutter. »Ist Hank bei meiner Mutter? Geht es ihr gut? Kann ich sie sehen? Weiß sie von dem Autounfall?«
    »Deine Mutter erholt sich gut«, versicherte er mir. »Sie ist immer noch auf der Intensivstation und kann keinen Besuch empfangen, aber morgen früh wird sie wohl ihr eigenes Zimmer bekommen. Dann kannst du wiederkommen und sie besuchen.« Er beugte sich herunter, als wollte er mich zu seinem Komplizen machen. »Unter uns, wenn das rote Tape nicht wäre, würde ich dich jetzt hineinschmuggeln, um sie zu sehen. Sie hat eine ziemlich üble Gehirnerschütterung, und obwohl sie zuerst einen Gedächtnisverlust hatte, würde ich sagen, dass sie trotz des Zustandes, in dem Hank sie hergebracht hat, wieder ganz in Ordnung kommt.« Er tätschelte mir die Wange. »Das Glück muss bei euch in der Familie liegen.«
    »Glück«, wiederholte ich lethargisch.
    Aber in mir rührte sich ein alarmierendes Gefühl, das mir klarmachte, dass Glück mit unser beider Genesung nichts zu tun hatte.
    Und vielleicht auch nicht mit unseren Unfällen.

Sechsundzwanzig
    N achdem Dr. Howlett mir die Erlaubnis gegeben hatte zu gehen, nahm ich den Fahrstuhl hinunter in die Eingangshalle. Auf dem Weg rief ich Vee an. Ich hatte niemanden, der mich nach Hause fuhr, und ich hoffte, dass es noch früh genug war, damit ihre Mutter ihr erlauben würde, eine gestrandete Freundin zu retten.
    Der Fahrstuhl kam sanft zum Stillstand, und die Tür ging auf. Mein Telefon fiel mir klappernd auf die Füße.
    »Hallo, Nora«, sagte Hank, der direkt vor mir stand.
    Drei Sekunden vergingen, bevor ich meine Stimme wiederfand. »Fährst du hoch?«, fragte ich bemüht ruhig.
    »Eigentlich war ich auf dem Weg zu dir.«
    »Ich habe es eilig«, sagte ich entschuldigend und hob mein Telefon auf.
    »Ich dachte, du bräuchtest jemanden, der dich nach Hause fährt. Ich habe einen meiner Jungs einen Leihwagen aus der Firma bringen lassen.«
    »Danke, aber ich hab schon eine Freundin angerufen.«
    Sein Lächeln wirkte künstlich. »Lass mich dich doch wenigstens bis zur Tür bringen.«
    »Ich muss erst noch auf die Toilette«, wich ich aus. »Warte bitte nicht auf mich. Ehrlich, es geht mir gut. Ich bin sicher, Marcie wartet schon auf dich.«
    »Deine Mutter würde wollen, dass ich dich sicher nach Hause bringe.«
    Seine Augen waren blutunterlaufen, sein ganzer Ausdruck erschöpft, aber ich dachte nicht einen Augenblick lang, dass das mit seiner Rolle als trauernder Hausfreund zusammenhing. Dr. Howlett konnte so lange darauf bestehen, wie er wollte, dass Hank unverletzt im Krankenhaus aufgetaucht war – ich kannte die Wahrheit. Er war bei dem Unfall

Weitere Kostenlose Bücher