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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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hast. Unsere Flügelnarben sind unsere Achillesferse. Wir können zwar den Schmerz nicht spüren, aber das Trauma in den Narben lähmt uns. Je nachdem, wie groß der Schaden ist, kann es sein, dass wir stundenlang bewegungsunfähig sind. Nachdem ich den Montierhebel durch Gabes Narben gespießt hatte, war ich überrascht, dass er weniger als acht Stunden gebraucht hatte, um darüber hinwegzukommen.«
    »Ich werde daran denken«, sagte ich leise. Dann: »Patch?«
    »Hm.« Seine Antwort war kurz.
    »Ich will nicht kämpfen.« Ich fuhr mit dem Finger seine Schulterblätter entlang, seine Muskeln waren angespannt vor Ärger. Sein gesamter Körper war verkrampft, maßlos frustriert. »Hank hat mir bereits meine Mutter weggenommen, und ich will nicht, dass er mir auch dich nimmt. Kannst du verstehen, warum ich es tun muss? Warum ich dich nicht vorschicken kann, damit du meine Kämpfe ausfichst, obwohl wir beide wissen, dass du mir auf diesem Gebiet haushoch überlegen bist?«
    Er atmete tief und langsam aus, und ich spürte, wie sich die Spannung in seinem Körper löste. »Es gibt nur noch eins, das ich ganz sicher weiß.« Er drehte sich um, seine Augen ein klares Schwarz. »Dass ich alles für dich tun würde, auch wenn das bedeutet, gegen meine Instinkte zu handeln, gegen meine innerste Natur. Ich würde alles für dich aufgeben, was ich besitze, sogar meine Seele. Und falls das keine Liebe ist, dann ist es trotzdem das Beste, was ich zu geben habe.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Also nahm ich sein Gesicht in meine Hände und küsste seinen festen, entschlossenen Mund.
    Langsam passte sich Patchs Mund meinem an. Ich genoss den köstlichen Druck, der über meine Haut schoss, als sein Mund sich hob und sich an meinen legte. Ich wollte nicht, dass er wütend war. Ich wollte, dass er mir so vertraute wie ich ihm. »Engelchen«, sagte er, mein Name gedämpft, weil unsere Lippen aufeinanderlagen. Er zog sich zurück, seine Augen beurteilten, was ich von ihm wollte.
    Unfähig seine Nähe zu ertragen, ohne seine Berührung zu spüren, ließ ich meine Hand in seinen Nacken gleiten und brachte ihn dazu, mich wieder zu küssen. Sein Kuss war heftiger, eskalierte, als seine Hände über meinen Körper fuhren, heiße Schauer, die wie Stromschläge unter meiner Haut brannten.
    Seine Finger schnippten einen Knopf meiner Jacke auf – dann zwei, drei, vier. Sie fiel mir von den Schultern, und ich stand im Hemdchen da. Er hob den Saum an, kitzelte und streichelte mit dem Daumen über meinen Bauch. Ich sog scharf den Atem ein.
    Ein Piratenlächeln glomm in seinen Augen, als er seine Aufmerksamkeit weiter nach oben richtete, die Kurve meiner Kehle liebkoste, Küsse dorthin setzte, wobei seine Bartstoppeln rau über meine Haut kratzten. Er legte mich nach hinten in die weichen Federn meiner Kopfkissen.
    Er drückte mich tiefer, beugte sich über mich und war plötzlich überall; sein Knie hielt mein Bein gefangen, seine Lippen streiften mich warm, rau, sinnlich. Er spreizte seine Hand auf meinem Kreuz, hielt mich fest, was mich dazu brachte, meine Finger tiefer in ihn zu krallen, so als würde ich, wenn ich losließ, einen Teil meiner selbst verlieren.
    »Nora?«
    Ich sah zur Tür hinüber – und schrie auf.
    Hank füllte den Türrahmen aus, lehnte seinen Unterarm auf die Türklinke. Seine Augen fuhren durchs Zimmer, sein Gesicht zu einem Ausdruck fragender Beobachtung verzogen.
    »Was fällt dir ein!«, schrie ich ihn an.
    Er antwortete nicht, stattdessen durchsuchten seine Augen immer noch jede Ecke meines Zimmers.
    Ich wusste nicht, wo Patch war; es war, als hätte er Hank, einen Sekundenbruchteil bevor er die Türklinke herunterdrückte, gespürt. Er konnte Zentimeter entfernt sein, in einem Versteck, kurz davor, entdeckt zu werden.
    »Verschwinde!« Ich sprang vom Bett. »Ich kann nichts gegen den Haustürschüssel tun, den dir meine Mutter gegeben hat, aber das hier geht zu weit. Komm nie wieder in mein Schlafzimmer.«
    Seine Augen glitten langsam über meine Schranktüren, die angelehnt waren. »Ich dachte, ich hätte etwas gehört.«
    »Ja, nun, rate mal. Ich bin ein lebender, atmender Mensch, und ab und zu mache ich Geräusche!«
    Damit knallte ich die Tür zu und ließ mich dagegenfallen. Mein Herz raste. Ich hörte, wie Hank noch einen Augenblick lang stehen blieb, wahrscheinlich versuchte, erneut herauszufinden, was ihn dazu gebracht hatte, mein Zimmer überhaupt zu durchsuchen.
    Endlich ging er den Flur

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