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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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Wohnung zu heizen. Es gab auch einen Kamin, den Patch sofort anzündete. Er nahm meinen Mantel und hängte ihn in einen Schrank direkt neben der Eingangshalle.
    »Hungrig?«, fragte er.
    Jetzt war ich an der Reihe, die Augenbrauen hochzuziehen. »Du hast Essen eingekauft? Für mich?« Er hatte mir gesagt, dass Engel nichts schmeckten und auch keine Nahrung brauchten, was es überflüssig machte, einen Supermarkt aufzusuchen.
    »Es gibt direkt an der Ausfahrt einen Bio-Supermarkt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal Lebensmittel eingekauft habe.« Ein Lächeln glomm in seinen Augen. »Könnte sein, dass ich ein bisschen übertrieben habe.«
    Ich lief in die Küche mit ihren blitzenden Stahlarmaturen, schwarzen Granitarbeitsplatten und Walnussholzschränken. Sehr männlich, sehr elegant. Zuerst ging ich an den Kühlschrank. Wasserflaschen, Spinat und Rukola, Pilze, Ingwerwurzeln, Gorgonzola und Feta, echte Erdnussbutter und Milch auf einer Seite. Würstchen, Aufschnitt, Coca Cola, Schokoladenpudding in Bechern und Schlagsahne aus der Dose auf der anderen. Ich versuchte, mir Patch vorzustellen, wie er einen Einkaufswagen die Regale entlangschob und wahllos Lebensmittel hineinwarf. Ich konnte gerade noch ein ernstes Gesicht bewahren.
    Ich griff nach einem Puddingbecher und bot Patch auch einen an, aber er schüttelte verneinend den Kopf. Er hockte sich auf einen der Barhocker und stützte die Ellbogen nachdenklich auf den Tresen. »Erinnerst du dich an irgendetwas anderes von dem Unfall, bevor du das Bewusstsein verloren hast?«
    Ich fand in der Schublade einen Löffel und begann, den Pudding zu essen. »Nein.« Ich runzelte die Stirn. »Aber eine Sache ist noch komisch: Der Autounfall geschah kurz vor Mittag. Erst hatte ich gedacht, dass ich nicht länger als ein paar Minuten lang bewusstlos gewesen sein konnte, aber als ich im Krankenhaus aufwachte, war es bereits Abend. Das bedeutet, dass meiner Zeitrechnung etwa sechs Stunden fehlen … Was also ist da passiert? War ich bei Hank? Hab ich bewusstlos im Krankenhaus gelegen?«
    Etwas Beunruhigendes trat in Patchs Augen. »Ich weiß, das wird dir nicht gefallen, aber wenn ich Dabria in Hanks Nähe bringen könnte, dann könnte sie vielleicht etwas aus ihm herauslesen. Sie kann nicht in seine Vergangenheit sehen, aber wenn sie noch einige ihrer Kräfte hat und seine Zukunft sehen kann, könnte uns das eventuell verraten, was er vorhat. Was auch immer in seiner Zukunft liegt, hängt mit seiner Vergangenheit zusammen. Aber Dabria auf ihn anzusetzen wird nicht einfach sein. Er passt auf. Wenn er nach draußen geht, dann hat er mindestens zwei Dutzend seiner Männer dabei, die eine undurchdringliche Barriere um ihn herum formen. Sogar, wenn er bei dir zu Hause ist, stehen seine Männer draußen, bewachen die Türen, durchstreifen die Felder und patrouillieren in den Straßen.«
    Das war mir neu und sorgte nur dafür, dass ich mich noch verletzter fühlte.
    »Da wir gerade von Dabria sprechen, sie war heute Abend im Devil’s Handbag«, sagte ich und versuchte, möglichst ungezwungen zu klingen. »Sie war so nett, sich mir vorzustellen.«
    Ich beobachtete Patch genau. Ich wusste nicht, wonach ich suchte. Es gehörte zu diesen Dingen, die man weiß, wenn man sie sieht. Zu seiner Ehre und meiner Enttäuschung zeigte er keine Gefühlsregung oder gar Interesse.
    »Sie sagt, es sei eine Belohnung auf Hanks Kopf ausgesetzt«, fuhr ich fort. »Zehn Millionen Dollar für den ersten gefallenen Engel, der ihn erfolgreich aufspürt. Sie hat gesagt, es gäbe Leute, die nicht tatenlos zusehen würden, wie Hank eine Nephilimrebellion anführt. Und obwohl sie mir nichts Genaueres erzählt hat, glaube ich, dass ich mir die Details gut selbst vorstellen kann. Es würde mich nicht überraschen, wenn es da draußen ein paar Nephilim gäbe, die Hank nicht an der Macht haben wollen. Nephilim, die ihn viel lieber eingesperrt sähen.« Ich machte eine Pause, um meinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. »Nephilim, die einen Putsch planen.«
    »Zehn Millionen hört sich ungefähr richtig an.« Und wieder keine Spur von wahrem Gefühl.
    »Wirst du mich verraten, Patch?«
    Er sagte einen langen Augenblick nichts, und als er sprach, vibrierten seine Worte von leisem Hohn. »Du weißt hoffentlich, dass es das ist, was Dabria will, oder? Sie ist dir heute mit einer einzigen Absicht ins Devil’s Handbag gefolgt: Dir in den Kopf zu setzen, dass ich dich verraten würde. Hat sie dir

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