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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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paar Sekunden Vorsprung, öffnete dann die Tür einen Spalt weit und steckte den Kopf hinaus. Eine Handvoll Raucher stand auf der Gasse, aber von einem kurzen Blick abgesehen achtete keiner auf mich. Ich ging ganz nach draußen, auf der Suche nach dem gefallenen Engel. Er war auf halbem Weg die Gasse hinunter und ging in Richtung der Straße. Vielleicht wollte er allein rauchen, aber ich hatte das Gefühl, dass er endgültig ging.
    Ich ging meine Möglichkeiten durch. Ich konnte zurück hineinrennen und mir Vee zu Hilfe holen, aber ich wollte es nicht riskieren, sie in diese Geschichte hineinzuziehen, wenn ich es vermeiden konnte. Ich konnte Patch anrufen, aber wenn ich wartete, bis er kam, riskierte ich, den gefallenen Engel zu verlieren. Oder ich konnte Patchs Rat befolgen und den gefallenen Engel immobilisieren, seine Flügelnarben nutzen und dann Hilfe rufen.
    Ich beschloss, Patch so viel Vorwarnung zu geben wie möglich, und dann zu beten, dass er sich beeilte. Wir hatten uns darauf geeinigt, Handy und SMS nur im Notfall zu benutzen, weil wir keine ungewollten Beweise herumliegen lassen wollten, die Hank finden könnte. Aber wenn das hier kein Notfall war, dann wusste ich es auch nicht.
    GASSE HINTER DEVIL’S HANDBAG , simste ich eilig. HABE GEFALLENEN ENGEL VOM UNFALL GESEHEN: WERDE AUF FLÜGELNARBEN ZIELEN.
    Eine Schneeschaufel stand gegen die Hintertür des Schusters gelehnt, und ich nahm sie, ohne viel nachzudenken. Ich hatte keinen Plan, aber wenn ich den gefallenen Engel bewegungsunfähig machen wollte, würde ich eine Waffe brauchen. Ich hielt einen unverdächtigen Abstand und folgte ihm bis ans Ende der Gasse. Er trat auf die Straße, schnippte seinen Zigarettenstummel in den Rinnstein und tippte in sein Handy.
    Im Schatten versteckt hörte ich Fetzen des Gesprächs mit an.
    »Bin mit dem Job fertig. Er ist hier. Ja, ich bin mir sicher, dass er es ist.«
    Er hängte auf und kratzte sich im Nacken. Er stieß einen Seufzer aus, der hin- und hergerissen klang. Oder vielleicht resigniert.
    Ich nutzte sein stilles Nachdenken, schlich mich von hinten an und schwang die Schaufel mit einem bösartigen Schwung seitwärts. Sie krachte mit mehr Kraft in seinen Rücken, als ich jemals von mir erwartet hätte, genau dort, wo seine Flügelnarben sein sollten.
    Der gefallene Engel taumelte nach vorn und fiel auf die Knie.
    Ich schlug ein zweites Mal mit der Schaufel zu, mit mehr Zuversicht. Dann ein drittes, ein viertes, ein fünftes Mal. In dem Bewusstsein, dass ich ihn nicht töten konnte, schlug ich ihm fest auf den Kopf.
    Er verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden.
    Ich tippte ihn mit dem Fuß an, aber er war völlig weggetreten.
    Eilige Schritte erklangen hinter mir, und ich schoss herum, immer noch mit der Schaufel in der Hand. Patch tauchte aus der Dunkelheit auf, atemlos vom Rennen. Er sah zwischen mir und dem gefallenen Engel hin und her.
    »Ich – habe ihn erwischt«, sagte ich, immer noch schockiert darüber, dass es so einfach gewesen war.
    Patch nahm mir sanft die Schaufel aus der Hand und legte sie weg. Ein leichtes Lächeln verzog seine Lippen. »Engelchen, dieser Mann ist kein gefallener Engel.«
    Ich blinzelte. »Was?«
    Patch hockte sich neben den Mann, nahm sein Hemd in die Hände und riss den Stoff entzwei. Ich starrte auf den Rücken des Mannes, glatt und muskulös. Und keine Flügelnarben zu sehen.
    »Ich war mir so sicher«, stammelte ich. »Ich dachte, er wäre es. Ich habe seine Tätowierung wiedererkannt.«
    Patch sah zu mir auf. »Er ist ein Nephilim.«
    Ein Nephilim? Ich hatte gerade einen Nephilim bewusstlos geschlagen?
    Patch drehte den Körper des Nephilim um, knöpfte sein Hemd auf und inspizierte seinen Brustkorb. Gleichzeitig fanden unsere Augen das Brandzeichen direkt unter seinem Schlüsselbein. Die geballte Faust war uns nur zu bekannt.
    »Das Zeichen der Schwarzen Hand«, sagte ich erstaunt. »Die Männer, die uns an diesem Tag angegriffen und beinahe von der Straße gedrängt haben, waren Hanks Männer?« Was bedeutete das? Und wie konnte Hank sich so geirrt haben? Er hatte behauptet, sie seien gefallene Engel. Er hatte so sicher geklungen …
    »Bist du sicher, dass das einer der Männer aus dem El Camino war?«, fragte Patch.
    Wut stieg in mir auf, als mir aufging, dass ich reingelegt worden war. »Oh ja, da bin ich mir sicher.«

Achtundzwanzig
    H ank hat den Unfall nur gestellt«, sagte ich mit tödlicher Ruhe. »Anfangs dachte ich, der Unfall hätte seine Pläne über

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