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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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den Spielen als äußerst nützlich erwiesen. Du konntest deine Gegner besiegen, weil du jede ihrer Bewegungen bereits im voraus ahntest. Diese Fähigkeit hast du als natürlich hingenommen.«
    »Woher weißt du das?« fragte Brion überrascht.
    Ihjel lächelte. »Ich habe es eben erraten. Du wirst dich daran erinnern, daß ich auch einmal die Spiele gewonnen habe – ohne damals eine Ahnung von Empathie zu haben. Damit wären wir wieder bei dem Beweis angelangt, den ich noch zu führen habe, damit du endlich überzeugt bist. Ich glaube, daß du der einzige Mensch bist, der mir helfen kann – und in dieser Beziehung kann ich nicht lügen. Man kann einen Glauben vortäuschen, kann ihn mit falschen Angaben untermauern, oder sogar davon abkommen und einen anderen annehmen. Aber man kann sich nicht selbst anlügen.
    Und was genauso wichtig ist – man kann einem Empathen gegenüber seine Überzeugung nicht anders darstellen, als sie wirklich ist. Möchtest du sehen, was ich über das alles denke? ›Sehen‹ ist ein schlechter Ausdruck dafür – aber für dieses Gebiet gibt es noch keinen speziellen Wortschatz. Sagen wir lieber, möchtest du meine Gefühle teilen? Möchtest du meine Vorstellungen und Erinnerungen so spüren, wie ich sie spüre?«
    Brion wollte protestieren, aber dafür war es bereits zu spät. Er erlag dem Ansturm der Vorstellungen, die über ihn hereinbrachen.
    »Dis …« sagte Ihjel laut. »Sieben Millionen Bewohner … Wasserstoffbomben … Brion Brandd.« Das waren nur Schlüsselworte, aber bei jedem Begriff spürte Brion deutlich, welche Vorstellungen Ihjel damit verband.
    DIS … DIS … DIS … das war ein Wort, das war ein Planet, und das Wort dröhnte wie eine Glocke, und es klang wie ein gewaltiger Donner und war
    eine Wüste ein Planet
    des Todes eine Welt wo
    Leben Tod bedeutete und
    Sterben viel besser war
    als das Leben
     
    grausamer
    barbarischer
    unterentwickelter
    elender
    unglaublich
    schmutziger
    Planet
    Sand Wüste glühend
    heißer Sand Sand und
    Menschen so primitiv
    schmutzig barbarisch
    unmenschlich weniger
    als menschlich zu
    rückgeblieben
    aber …
    sie
    alle
    würden
    kurze
    Zeit
    später
    TOT
    sein und dann waren sie TOT und sieben Millionen verkohlter Leichen würden in Träumen allen Träumen erscheinen und sie für immer zur Hölle machen denn
    WASSERSTOFFBOMBEN
    lagen bereit um
    sie alle zu
    TÖTEN
    falls … falls … falls …
    du Ihjel nicht rechtzeitig eingreifst du Ihjel (TOD) du (TOD) du (TOD) kannst es nicht allein schaffen du (TOD) bist auf Unterstützung angewiesen von
    BRION BRANDD
    der-noch-naß-hinter-den-Ohren-untrainierte-ahnungslose-Brion-Brandd-muß-dir-helfen er ist der einzige Mensch in der gesamten Galaxis der die gestellte unendlich komplizierte
    AUFGABE
    fortführen kann …
     
    Als der Ansturm von Ihjels Vorstellungen nachließ und schließlich völlig aussetzte, lag Brion nach Atem ringend in seine Kissen gelehnt und war von Kopf bis Fuß in Schweiß gebadet. Ihjel saß unbeweglich neben ihm und stützte den Kopf in die Hände. Dann sah er Brion wortlos an, und Brion erkannte in den Augen des anderen einen Schatten der abgrundtiefen Dunkelheit, die er noch vor Sekunden selbst empfunden hatte.
    »Tod«, sagte Brion unsicher. »Dieses schreckliche Gefühl, daß der Tod unmittelbar bevorsteht. Es handelte sich nicht um den Tod der Menschen von Dis, sondern um eine sehr persönliche Empfindung.«
    »Um mich«, antwortete Ihjel, und hinter diesen beiden kurzen Worten verbarg sich die Nacht, die jetzt auch Brion zugänglich sein würde. »Um meinen eigenen Tod, der nicht mehr sehr weit entfernt sein kann. Das ist der schreckliche Preis, den wir für unsere einmalige Begabung zahlen müssen. Angst und Empathie sind untrennbar miteinander verbunden. Der Tod ist so entscheidend und endgültig, daß er die Grenzen von Raum und Zeit durchdringt. Je mehr ich mich diesem Endpunkt nähere, desto deutlicher spüre ich, daß ich ihn bald erreicht haben werde. Allerdings kann ich den Tag nicht genau festlegen, sondern nur ungefähr einen Zeitpunkt vermuten. Das ist das Schreckliche daran. Ich weiß nur, daß ich bald sterben werde, nachdem ich auf Dis angekommen bin – lange bevor ich meine Aufgabe dort gelöst habe. Ich weiß, welche Arbeit dort zu leisten ist, und ich weiß auch, wie viele Männer dabei bereits versagt haben. Außerdem weiß ich, daß du der einzige Mensch bist, der meine Arbeit fortführen kann, nachdem ich sie begonnen habe. Hast du das

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