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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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versiegelte Packung heraus. »Gebrauchsanweisung auf der Rückseite. Viel Glück.«
    »Ihnen auch«, antwortete Brion und schüttelte die schwielige Hand des Technikers. »Geben Sie mir Nachricht, was aus der Sache mit dem Streifen geworden ist.« Er sah nach draußen, um sich davon zu überzeugen, daß die Straße frei war, dann schob er das Tor beiseite. Der Sandwagen fuhr auf die Straße hinaus und verschwand um die nächste Ecke. Brion schloß das Tor und ging zu Lea zurück. Ulv lehnte noch immer unbeweglich an derselben Stelle.
    Die Packung enthielt eine Injektionsspritze aus Plastik. Lea protestierte nicht, als Brion ihr die Nadel in den Arm stach. Sie seufzte nur und schloß wieder die Augen.
    Als er sah, daß sie fest schlief, schleppte er die Plane mit dem toten Magter herein. An einer Seite der Halle erstreckte sich eine lange Werkbank, auf die er die Leiche hob. Dann schlug er die Plane beiseite und schnitt dem Toten die blutgetränkte Kleidung vom Leib.
    Der Mann unterschied sich in nichts von anderen Menschen.
    Brions Theorie wurde mit jeder Sekunde unhaltbarer. Wenn die Magter nicht fremdartige Lebewesen waren, wie ließ sich dann ihr völliger Gefühlsmangel erklären? Eine Mutation? Brion hatte bisher keine Anzeichen dafür entdeckt. Aber der Mann vor ihm mußte in irgendeiner Beziehung fremdartig sein. Die Zukunft eines ganzen Planeten gründete sich auf diese schwache Hoffnung. Und wenn Telts Vermutungen über die Bomben sich als falsch erwiesen, dann bestand überhaupt keine Hoffnung mehr.
    Lea war noch immer bewußtlos, als er zu ihr zurückkehrte. Brion mußte seine Ungeduld mühsam beherrschen, obwohl er recht gut wußte, daß das Mittel eine gewisse Zeit brauchte, bevor es wirkte. Schließlich beschloß er, mindestens eine Stunde zu warten, bevor er sie aufzuwecken versuchte. Das war also Mittag – zwölf Stunden vor dem Ende.
    Inzwischen konnte er sich wenigstens mit Professor-Kommandant Krafft in Verbindung setzen. Brion mußte sichergehen, daß sie abgeholt wurden, falls er seinen Auftrag nicht erfüllen konnte. Krafft hatte ein Funkgerät aufbauen lassen, das als Relaisstation zwischen ihm und Brion diente. Wenn dieses Gerät sich in dem G.K.B.-Gebäude befunden hatte, war die Verbindung unterbrochen. Brion mußte feststellen, wie es sich damit verhielt, bevor es zu spät dafür war. Er schaltete sein Kleinstfunkgerät ein und sandte einen Ruf aus. Die Antwort kam sofort.
    »Wer ist am Gerät – jemand von der Gesellschaft?« Die Stimme des Alten zitterte.
    »Hier spricht Brandd. Ich habe Lea Morees bei mir. Wir sind …«
    »Sonst niemand? Hat wirklich kein anderer den Überfall auf das Gebäude überlebt?«
    »Nein, die anderen sind alle tot. Nachdem das Gebäude und die Instrumente zerstört sind, kann ich mich mit Ihrem Schiff nicht mehr in Verbindung setzen. Können Sie veranlassen, daß wir notfalls hier abgeholt werden?«
    »Geben Sie mir Ihren genauen Standort an. Ich lasse das Schiff sofort …«
    »Ich brauche es jetzt noch nicht«, unterbrach ihn Brion. »Schicken Sie es nicht, bevor ich Sie benachrichtige. Wenn die Katastrophe sich noch aufhalten läßt, werde ich eine Möglichkeit dazu finden. Deshalb bleibe ich – bis zur letzten Minute, wenn es nicht anders geht.«
    Krafft schien nachzudenken. Aus Brions Funkgerät drang nur das Geräusch schwerer Atemzüge. »Das müssen Sie selbst entscheiden«, meinte er schließlich. »Ich halte das Schiff in Bereitschaft. Aber sollen wir nicht wenigstens Miß Morees abholen?«
    »Nein, ich brauche sie hier. Wir arbeiten noch, wir suchen nach …«
    »Glauben Sie, daß Sie jetzt noch eine Antwort finden?« Die Stimme des anderen schwankte zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Aber Brion konnte ihm nicht helfen.
    »Wenn ich Erfolg habe, werde ich Sie benachrichtigen. Geht die Sache schief, dann ist ohnehin alles verloren. Ende.« Brion schaltete das Funkgerät ab.
    Lea schlief noch immer, als er wieder nach ihr sah. Bis Mittag blieb noch über eine halbe Stunde Zeit. Wie konnte er sie am besten ausnützen? Sie brauchte bestimmt einige Instrumente, wenn sie die Leiche untersuchte, die hier nicht zu finden sein würden. Vielleicht entdeckte er sie in den Trümmern des G.K.B.-Gebäudes? Brion überlegte sich, daß es eigentlich seine Pflicht sei, nach Überlebenden zu suchen, anstatt sich auf die Angaben anderer zu verlassen.
    Ulv wartete an derselben Stelle wie vorhin. Er sah schweigend auf, als Brion sich ihm näherte.
    »Willst du mir

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