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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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funktionieren. Er stellte das Mikroskop vorsichtig wieder in den Behälter zurück.
    Brion sah auf seine Uhr. Die Zeit war rascher vergangen, als er gedacht hatte, denn Mittag war bereits zehn Minuten vorbei. Die wenigen Instrumente mußten also für die Autopsie genügen. Die Disaner starrten ihm mißtrauisch nach, als er von dem Trümmerhaufen herunterkletterte und in einer Nebenstraße verschwand. Er machte wieder einen weiten Umweg und betrat das Lagerhaus erst dann, als er überzeugt war, daß niemand ihm gefolgt war.
    Lea sah erschrocken zu ihm auf, als er das Büro betrat. »Endlich ein freundliches Lächeln unter den Kannibalen«, rief sie ihm entgegen, aber ihr Gesichtsausdruck zeigte, daß ihr keineswegs so fröhlich zumute war, wie ihre Worte vermuten ließen. »Was ist eigentlich mit mir los?« Sie wies mit dem Daumen auf Ulv. »Seit ich aufgewacht bin, hat dieser schweigsame Herr dort drüben noch kein Wort mit mir gewechselt.«
    »Was waren die letzten Ereignisse, an die du dich noch erinnerst?« fragte Brion vorsichtig. Er wollte ihr nicht mehr erzählen, als unbedingt notwendig war, damit sie nicht wieder in den vorherigen Zustand verfiel.
    »Wenn du es unbedingt wissen willst«, meinte Lea, »ich erinnere mich an einiges, Brion Brandd. Also – ich kann mich daran erinnern, daß ich eingeschlafen bin, nachdem du fortgegangen warst. Dann ist alles leer. Eigentlich merkwürdig. Ich bin in einem unbequemen Krankenhausbett eingeschlafen und wache auf einer Couch in diesem Raum auf. Außerdem fühle ich mich einfach schrecklich. Und er sitzt an der Tür und starrt mich böse an. Willst du mir nicht bitte erklären, wie das alles zusammenhängt?«
    Am besten erzählte er ihr nur einen Teil der Wahrheit, den Rest konnte sie später erfahren. »Die Magter haben das G.K.B.-Gebäude überfallen«, erklärte er ihr. »Sie verfolgen jetzt alle Fremden mit ihrem Haß. Du schliefst noch, deshalb brachte Ulv dich hierher. Jetzt ist es Nachmittag, und wir …«
    »Ist heute nicht der letzte Tag?« fragte Lea entsetzt. »Während ich hier Dornröschen spiele, geht draußen eine Welt ihrem Ende entgegen! Hat es bei dem Überfall Verletzte gegeben? Oder gar Tote?«
    »Wir hatten einige Verluste – und größte Schwierigkeiten«, gab Brion zurück. Er mußte das Gespräch auf ein anderes Thema bringen, deshalb ging er zu der Leiche hinüber und deckte sie auf. »Aber das hier ist im Augenblick viel wichtiger – es ist die Leiche eines Magter. Ich habe ein Skalpell und einige andere Instrumente hier – kannst du eine Autopsie durchführen?«
    Lea kauerte sich zusammen und schlang die Arme um ihre Knie. Sie schien trotz der auch in diesem Raum herrschenden Hitze zu frieren. »Was ist den anderen in dem Gebäude zugestoßen?« fragte sie leise. Die Spritze hatte ihre Erinnerungen an den Überfall ausgelöscht, aber die Nachwirkungen des Schocks machten sich immer noch bemerkbar. »Ich fühle mich so … erschöpft. Bitte, ich möchte wissen, was geschehen ist. Ich spüre, daß du etwas vor mir verbirgst.«
    Brion setzte sich neben sie und nahm ihre Hände. Er war nicht überrascht, daß sie eiskalt waren. »Es war alles nicht sehr schön«, begann er langsam. »Die Sache hat dich ziemlich mitgenommen, deshalb bist du jetzt in so schlechter Verfassung. Aber – Lea, du mußt mir einfach vertrauen, wenn ich dich bitte, keine weiteren Fragen zu stellen. Wir können nichts mehr ändern. Aber wir können vielleicht das Geheimnis der Magter lösen. Wirst du die Leiche untersuchen?«
    Lea wollte etwas sagen, schwieg dann aber doch. Brion fühlte, daß ein leichtes Zittern ihren Körper durchlief. »Irgend etwas ist nicht in Ordnung«, sagte sie unsicher. »Ich spüre es ganz deutlich. Aber ich verlasse mich auf dein Wort, daß es besser ist, wenn ich keine Fragen mehr stelle. Hilfst du mir bitte aufstehen, Liebling? Meine Knie sind ganz weich.«
    Brion stützte sie und führte sie zu der Werkbank hinüber. Lea schloß einen Augenblick die Augen, als sie vor der Leiche stand. »Nicht gerade das, was man in Fachkreisen einen natürlichen Tod nennen würde«, stellte sie fest. Ulv beobachtete sie scharf, als sie das Skalpell aus dem Etui nahm. »Du brauchst nicht zuzusehen«, sagte Lea. »Willst du inzwischen in das Büro gehen?«
    »Ich will aber«, antwortete er und ließ die Augen nicht von dem toten Magter. »Ich habe noch nie zuvor einen dieser Menschen als Leiche gesehen – er sieht wie jeder andere Disaner aus.« Er

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