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Retter eines Planeten - 16

Retter eines Planeten - 16

Titel: Retter eines Planeten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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eine Strahlenpistole ebenso unmoralisch wie eine Super-Kobaltbombe.
„Durch das Gebiet der Waldmänner können wir nicht waffenlos reiten!“ protestierte Kendricks. „Wir könnten auf feindliche Banden treffen, und mit ihren langen, häßlichen Messern sind sie verdammt gefährlich.“
„Ich habe gar nichts dagegen, wenn ihr zu. eurer Verteidigung Messer mitnehmt“, antwortete der Fremde ruhig.
„Messer?“ keuchte Kendricks fast. „Hör mal, du schieläugiger Sohn einer… einer… , was glaubst du denn, wer du bist?“
Die Darkovaner murmelten etwas. Der Mann im Schatten antwortete: „Regis Hastur.“
Kendricks quollen fast die Augen aus dem Kopf. Mir wäre es ähnlich gegangen, hätte ich nicht geglaubt, es sei an der Zeit, selbst einzugreifen, wenn ich je etwas zu bestimmen haben wollte. „Na, schön, das ist meine Schau. Buck, gib mir die Pistole“, sagte ich.
Fast haßerfüllt sah er mich an, und ich überlegte mir gerade, was ich tun konnte, falls er sich weigern sollte. Langsam schnallte er die Pistole ab und reichte sie mir.
Ich hatte mir noch niemals klargemacht, wie nackt ein Mann der Spaceforce ohne Waffe aussieht. Für eine Minute wog ich sie in meiner Hand, während Regis Hastur aus dem Schatten trat. Er war groß, hatte das rötliche Haar und die helle Haut der Darkovaner-Aristokratie, und sein Gesicht trug jenen Ausdruck von Arroganz oder des Bewußtseins, daß die Hasturs diese Welt schon viele Jahrhunderte regiert hatten, ehe die Terraner ihre Schiffe, ihren Handel und das ganze Universum vor ihre Türen brachte. Er sah mich an, als sei er mit mir einverstanden, und das war noch etwas schlimmer als die Situation vorher.
Ich bediente mich wohl der respektvollen Anrede, die er als ein Vorgesetzter, der er ja war, beanspruchen konnte, sprach aber sehr energisch. „Auf diesem Treck; Lord Hastur, gibt es nur einen Führer, und der bin ich. Wenn Ihr darüber diskutieren wollt, ob wir Pistolen mitnehmen oder nicht, dann schlage ich vor, Ihr diskutiert das mit mir persönlich, so daß ich dann die Befehle geben kann.“
Einer der Darkovaner holte hörbar Luft. Ich wußte, daß mir jetzt allerhand blühen konnte. Aber bei ziemlich zusammengewürfelten Leuten mußte ich die Führung sofort übernehmen, oder ich konnte von vornherein darauf verzichten. Ich gab aber auch Regis Hastur gar keine Möglichkeit, etwas zu sagen, denn ich bat ihn ziemlich energisch: „Kommt hierher. Ich wollte sowieso mit Euch reden.“
Er kam, und ich führte ihn in eine entlegene Ecke. „Was tut Ihr hier? Ihr habt doch nicht die Absicht, mit uns in die Berge zu gehen?“ fragte ich. Er sah mich ruhig an. „Natürlich will ich das.“
Ich stöhnte. „Und warum? Ihr seid der Enkel des Regenten. So wichtige Leute nimmt man nicht auf so gefährliche Expeditionen mit. Passiert Euch etwas, dann bin ich verantwortlich.“ Ich würde auch so genug Ärger haben, ohne daß ich eine dieser hochverehrten Personen über diesen ganzen verdammten Planeten zu schleppen hatte. Ich wollte keinen in meiner Nähe haben, der besondere Rücksicht verlangte, gegen den ich mich wehren oder auf den ich auch nur zu hören hatte. Er runzelte die Stirn, und ich hatte das Gefühl, er wisse genau, was ich dachte. „In erster Linie wird es doch für die Waldmänner etwas bedeuten, wenn ein Hastur diese Gefälligkeit von ihnen erbittet, nicht wahr?“
Klar, das stimmte. Gewöhnliche Menschen bedeuteten den Waldmännern wenig oder höchstens etwas, wenn sie uneingeladen in ihre Domäne kamen und man sie ausplündern konnte. Aber wie alle Darkovaner verehrten sie die Hasturs, und das hier war nun gekonnte Diplomatie. Schickten die Darkovaner einen ihrer wichtigsten Führer, dann hörten die Waldmänner vielleicht auf ihn. „Und zweitens“, fuhr Regis Hastur fort, „sind die Darkovaner mein Volk, und es ist meine Angelegenheit, mit ihnen zu verhandeln. Drittens kenne ich die Sprache der Waldmänner. Zugegeben, nicht besonders gut, aber ich spreche sie immerhin ein wenig. Und viertens bin ich mein Leben lang in den Bergen herumgeklettert. Als Amateur, selbstverständlich, aber ich kann versichern, daß ich keine Last bin.“
Was sollte ich dazu sagen? Er hatte ja alles gesagt — nur eines nicht, aber das kam auch noch: „Keine Angst, ich bin durchaus bereit, dir die Führung zu überlassen. Ich beanspruche auch keine… Vorrechte.“
Damit konnte ich schließlich zufrieden sein.
    *
    Darkover ist ein zivilisierter Planet mit ziemlich hohem

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