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Retter eines Planeten - 16

Retter eines Planeten - 16

Titel: Retter eines Planeten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Lebensstandard, hat aber keine mechanisierte oder technisierte Kultur. Es gibt kaum Bergbau und nur wenige Fabriken, die von Terranern gebaut und eingerichtet, aber nie erfolgreich waren. Außerhalb der terranischen Handelsstadt sind Maschinen und moderne Transportmittel nahezu unbekannt.
Die anderen Männer überprüften und luden die Packstücke auf, und Rufe Scott setzte sich mit einigen Freunden zusammen, um noch letzte Anordnungen zu treffen. Ich suchte Forth auf, um das medizinische Programm durchzusprechen, das ich den Waldmännern klarmachen sollte.
„Wenn es uns nur gelungen wäre, Ihnen die medizinischen Kenntnisse zu erhalten!“ stöhnte Forth.
„Daß ich Arzt bin, paßt sowieso nicht zu meiner Persönlichkeit“, antwortete ich ihm. Mein Herz war auf merkwürdige Weise leicht. Wenn ich aufblickte, hatte ich das Panorama der schwarzgrünen Vorberge jenseits Carthon vor mir und konnte die Steinstraße erkennen, die wie ein dünnes, weißes Band durch die Wälder schnitt. Wir konnten ihr auf dem ersten Abschnitt folgen. Forth schien meine Begeisterung gar nicht zu teilen.
„Wir wissen doch, Jason, daß eine wirkliche Gefahr…“
„Glauben Sie, ich habe vor Gefahren Angst? Oder fürchten Sie, ich werde… zu tollkühn?“
„Nein, so nicht, Jason. An physische Gefahren denke ich nicht. Es ist eher eine emotionelle, noch eher eine intellektuelle Gefahr.“
„Himmel, wissen Sie sich denn nicht anders auszudrücken als in diesem Psychologenkauderwelsch?“
„Lassen Sie mich ausreden, Jason. Jay Allison war vielleicht gehemmt und überkontrolliert, aber Sie sind allzu impulsiv. Ihnen fehlt eine Art Gleichgewichtsfaktor. Wenn Sie zu viele Gefahren auf sich nehmen, könnte Ihr jetzt begrabenes anderes Ich wieder auftauchen und aus reiner Selbsterhaltung dominant werden.“
„Mit anderen Worten“, erwiderte ich und lachte laut dazu, „wenn ich diesem Wichtigtuer Allison Angst einjage, dann dreht er sich im Grab um?“ Forth hüstelte, lachte und meinte, so könne man es auch auffassen. Ich schlug ihm kräftig auf die Schulter. „Vergessen Sie’s, Sir. Ich verspreche Ihnen, gemessen, nüchtern und fleißig zu sein. Aber gibt es eigentlich ein Gesetz dagegen, daß man sich an dem freut, was man zu tun hat?“
Jemand rief nach mir: „Jason! Der Führer ist hier!“
Ich stand auf und grinste Forth breit an. „Keine Angst. Jay Allison haben Sie endgültig los“, sagte ich und ging zu den anderen zurück, um mir den Führer anzusehen, den sie ausgewählt hatten.
Entgeistert blieb ich stehen. Der Führer war nämlich eine Frau.
Für ein Darkovanermädchen war sie klein, sehr zierlich und von der Art, die man allgemein „jungenhaft“ oder „wie ein Füllen“ nennt. Ihre Locken waren kurzgeschnitten, blauschwarz und wuschelig und warfen einen leichten Schatten über ihr sonnengebräuntes Gesicht. Sie hatte so lange, dichte und dunkle Wimpern, daß sich die Farbe ihrer Augen nicht einmal raten ließ. Ihre Nase war klein und keck, fast ein wenig arrogant, mit einer winzigen Tendenz nach oben, der Mund breit, das Kinn rund.
Sie streckte mir die Hand entgegen. „Kyla Raineach, freie Amazone, lizenzierte Bergführerin“, sagte sie fast ein wenig mürrisch.
Ich nickte ihr zu und furchte die Brauen. Die freien Amazonen machten sich allmählich überall breit, aber daß sie jetzt auch schon Bergführer spielten, schien mir doch ein wenig übertrieben. Allerdings sah sie drahtig und wach aus, und ihr Körper unter dem schweren, deckenähnlichen Gewand war höchstwahrscheinlich ebenso mager und sehnig wie der meinige. Nur die langen, schlanken Beine verrieten eine unbezweifelbare Weiblichkeit. Die anderen waren noch mit dem Gepäck beschäftigt. Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete ich, daß Regis Hastur ebenso schuftete wie die anderen. Ich setzte mich auf einen Sack und bat das Mädchen, mit einer Geste, sich neben mich zu setzen.
„Welche Erfahrung hast du? Wir gehen durch Dämmerung in den Hellers, und das ist sogar für Berufsbergsteiger ein harter Weg.“
„Im vergangenen Jahr war ich mit den terranischen Kartographen bei den Riffen. am Südpol“, erklärte sie mit ausdrucksloser Stimme.
„Warst du schon einmal im Hellers? Wenn mir etwas zustoßen sollte, könntest du dann die Expedition sicher wieder nach Carthon zurückbringen?“ Sie sah auf ihre kleinen Hände hinunter. „Davon bin ich überzeugt“, antwortete sie und stand auf. „Ist das alles?“
„Noch etwas.“ Ich hielt sie zurück, damit

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