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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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sich seine Vorstellung im Dorfsaal von Fionn in Erinnerung. Er war ein guter Geschichtenerzähler, aber vom Singen oder dem Spielen eines Instruments verstand er ebenso wenig wie sie. Und dann war da noch dieses erbärmliche Lied über die arme Dolag, das er sich aus den Fingern gesogen hatte …
    »Ihr wisst aber schon, dass Ihr keine Note trefft, oder?«, sprach sie ihn an, weil sie es leid war, sich in Gedanken nur selbst Widerworte zu geben.
    Er warf ihr einen Blick zu. »Ich nehme an, Ihr könnt es besser?«
    »Ein quiekendes Ferkel kann es besser.«
    »Aha, nun steh ich in Eurer Gunst also auch noch unter einem Schweinchen, ja?«
    »Aye. So ist es.«
    »Was hab ich denn jetzt wieder getan, das Eure Zunge gelöst hat?« Sie hätte schwören können, ein Grinsen aus seiner Stimme herauszuhören. Er hatte eindeutig etwas vor.
    Sie lief schneller, um ihn einzuholen, packte ihn am Ärmel und hielt ihn zurück. »Was Ihr getan habt? Ihr habt mich gezwungen, Eure Schwester zu spielen …«
    »Ich habe Euch nicht gezwungen.«
    »Dann habt Ihr Euch über mich lustig gemacht und mich vor dem versammelten Dorf mit Schimpfnamen belegt.« Ihre Stimme wurde ständig lauter.
    »Ah, und daran trifft Euch gar keine Schuld?«, fragte er, die Augenbrauen erhoben, der Mund nur ein Strich, auch wenn die Winkel leicht zu zittern schienen, als hätte er Mühe, sie unter Kontrollezu halten. »Ihr leugnet die Verantwortung, obwohl
Ihr
das Mädchen vor die Menge gezerrt habt, sodass ich gar keine andere Wahl hatte, als für sie zu singen.«
    »Ich stehe zu meiner Verantwortung, wenn es meine Verantwortung
ist
. Ihr hattet keinen Grund, mich in Euren lächerlichen Versuch eines Liedes hineinzuziehen. Dieses Debakel war allein Eure Schuld.« Sie stieß ihn mit dem Finger vor die Brust, um ihre Worte zu unterstreichen. »Ihr seid wie all die anderen Männer in meinem Leben …«
    »Werft mich nicht mit denen in einen Topf. Ich bin ein unfreiwilliges Opfer Eurer Intrigen.«
    »Aye, irgendetwas Unfreiwilliges seid Ihr in der Tat, aber bestimmt kein Barde.«
    »Ah, jetzt geht das wieder los, ja?«
    »Ja, jetzt geht das wieder los. Was seid Ihr wirklich? Ihr könnt nicht besser singen als jeder gewöhnliche Highlander. Und Euer Trommelspiel klingt noch schlechter als Euer Gesang. Also, was seid Ihr? Ein Spion des Königs, der in die Highlands gekommen ist, um nachzusehen, ob wir uns auch gut benehmen? Ein Häftling, der aus dem Kerker von Edinburgh entflohen ist? Oder vielleicht der Sohn eines Earls, der noch ein wenig Spaß sucht, bevor der Winter endgültig Einzug hält?«
    Taygs Gesicht wurde so weiß wie der Schnee ringsum, aber sie war nicht sicher, mit welcher der aufgezählten Möglichkeiten sie ins Schwarze getroffen hatte.
    »Das alles wäre besser als das, was
Ihr
wirklich seid«, sagte er mit mühsam beherrschter Stimme. »Ein verzogenes kleines Mädchen, das zu dickköpfig ist, um seine eigene Dummheit zu erkennen.«
    »Ich bin eine erwachsene Frau, Barde. Und die einzige Dummheit, die ich erkennen kann, besteht darin, mit Euch weiterzureisen.« Catriona wandte sich schwungvoll von ihm ab und stapfte den Weg entlang.
    Taygs Lachen folgte ihr. Sie fuhr herum und rief: »Was gibt es da zu lachen?«
    »Weil Ihr in diese Richtung geradewegs nach Hause lauft.« Sie sah ihn verständnislos an, und er fügte hinzu: »Wenn Ihr zum König nach Dingwall wollt, geht Ihr da lang in die falsche Richtung!«
    Catriona sah sich um und stellte entsetzt fest, dass sie tatsächlich in ihrer eigenen Spur zurücklief. Ihr Gesicht wurde heiß, und Tayg lachte abermals, als sie sich umdrehte, um in die richtige Richtung zu gehen.
    »Ohne mich wärt Ihr nicht über Loch Assynt hinausgekommen«, meinte er.
    Die Worte trafen sie so schmerzhaft, als hätte er ihr einen Hieb in den Bauch versetzt. Zu wütend, um etwas zu sagen, griff sie nach der einzigen Waffe, die ihr zur Verfügung stand – Schnee.
    Sie nahm mit ihren Fäustlingen eine große Handvoll auf und drückte sie fest zusammen, wie Ailig es ihr gezeigt hatte. Dann nahm sie Ziel und warf den Schneeball. Er landete mit einem leisen, dumpfen Platschen mitten auf Taygs Rücken. Der Aufprall brachte ihn ein wenig ins Wanken, dann drehte er sich mit zornigem Gesicht um. Aber da hatte Catriona schon ein weiteres Geschoss bereit. Sie warf es und traf diesmal seine Brust. Wenigstens etwas Nützliches hatte sie von ihren herrischen Brüdern gelernt.
    Der Zorn in Taygs Gesicht wich rasch

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