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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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genau, wonach sie sich sehnte … nach seinem Kuss vielleicht? Aye, das war es. Sie wünschte sich, seine weichen Lippen wieder auf den ihren zu spüren. Sie wünschte sich, dass er ihr mit seinen Händen durchs Haar fuhr, ihre Haut liebkoste, diesen Schmerz tief in ihr linderte. Sie hob ihren Kopf aus dem Schnee, er senkte ihr den seinen entgegen. Catriona schloss die Augen und wartete.
    Da spürte sie die Veränderung in Taygs Körper, eine plötzliche Anspannung, gefolgt von völliger Reglosigkeit. Sie öffnete dieAugen und sah, wie er zum Rand der Rinne hinaufblickte. Seine Aufmerksamkeit galt nicht länger ihr. Enttäuschung erfüllte sie, dann Verdrossenheit, aber ehe sie etwas sagen konnte, hatte er ihr schon die Hand auf den Mund gelegt.
    »Pst. Reiter«, flüsterte er.
    Catriona nickte leicht, damit er wusste, dass sie verstanden hatte. Wer war dort oben? Ihre Brüder konnten es doch nicht sein, oder? Auf einmal fiel ihr ein, dass sich ihr Pferd irgendwo da oben im Wald befand. Im Zuge ihrer Schneeballschlacht hatten sie es einfach zurückgelassen. Würde der Reiter es bemerken? Und auch die Spur im Schnee, die auf den Rand der Rinne zuführen musste? Man musste sie einfach entdecken.
    Sie hörte den Reiter näher kommen, aber das Pferd wurde nicht langsamer. Sie rührten sich minutenlang nicht, bis sie sicher waren, dass Pferd und Reiter wirklich fort waren.
    Tayg nahm seine Hand von ihrem Mund, erst dann schien ihm bewusst zu werden, dass er immer noch auf ihr lag. Er erhob sich schnell, und der intime Augenblick verlor sich in der harschen Wirklichkeit. Tayg reichte ihr die Hand und war ihr beim Aufstehen behilflich. Dann brachten sie eine Weile damit zu, sich die Schneereste und das Farnkraut abzustreifen, die beim Herunterrutschen ans Bachufer an ihnen kleben geblieben waren.
    »Ich hole das Pferd«, sagte Tayg. »Wartet hier, und haltet Euch so gut es geht versteckt. Vielleicht kann ich ja herausfinden, wer da oben vorbeigeritten ist.«
    Sie fürchtete, ihre Stimme könnte ihre Enttäuschung verraten; deshalb nickte sie nur und kehrte ihm dann den Rücken zu, als er den Hang hinaufkletterte.
    Sie blickte starr auf den Bachlauf mit den vereisten Rändern hinab. Was war da gerade geschehen? Sie hatten gelacht, waren durch den Schnee getollt, hatten Spaß gehabt. Catriona versuchte sich zu erinnern, wann sie zuletzt Spaß gehabt hatte. Das musste gewesen sein, als sie und Ailig noch Kinder waren. Sie erinnerte sich, wie sie mit ihm auf Bäume geklettert, wild durch die Heide gerannt und im kalten Wasser des Loch Assynt schwimmen gegangen war. Eskam ihr vor, als wäre das jemand anders gewesen, nicht sie. Und genauso wenig konnte sie sich mit dem unbekümmerten, lachenden Mädchen in Zusammenhang bringen, das Tayg mit Schneebällen beworfen hatte.
    Sie versuchte, das Gefühl des Frohsinns, das sie erfüllt hatte, bevor sie den Hang herabgeschlittert waren, wieder heraufzubeschwören, verlor sich stattdessen aber in jenen dunkleren, urtümlicheren Gefühlen, die sie erfasst hatten, als sie am Grund der Rinne lagen. Hatte er sie auch küssen wollen? Geglaubt hatte sie das jedenfalls, aber dann war der Reiter gekommen und hatte den Bann, den ihr Spiel im verschneiten Wald um sie gewoben hatte, zerbrochen und sie daran erinnert, was sie riskierten, wenn man sie zusammen fand. Zumal wenn man sie so ineinander verschlungen fand, wie sie in diesem Moment dagelegen hatten.
    Ihre Wangen erhitzten sich, als sie versuchte, die Erinnerung an diesen Augenblick, an das Gefühl seines Leibes auf ihr, festzuhalten. An seine Augen, die nur sie angesehen hatten. An seine vollen, lockenden Lippen.
    Nay, das war verrückt. Aye, Tayg, der Barde, war ein gut aussehender Mann, der, wenn er wollte, über mehr als nur ein bisschen Liebreiz verfügte. Aber er war ein Barde. Er konnte ihr nicht dabei helfen, ihr Ziel zu erreichen, das darin bestand, ihren Clan vor der Dummheit Brocs und der Schafe zu schützen.
    Sie schauderte, als ihr zum ersten Mal bewusst wurde, dass sie nichts wusste über den Mann, den sie heiraten wollte. Sah Tayg von Culrain gut aus? In den Liedern hieß es so. War er freundlich? Klug? Liebenswürdig? Ob er ein leicht schiefes Lächeln hatte? Volle Lippen …
    So ging das nicht. Sie musste sich den Barden Tayg aus dem Kopf schlagen und darauf konzentrieren, was nötig war, um einen Ehemann für sich zu gewinnen. Aye. Das musste sie tun, und der Barde musste ihr dabei helfen. Das würde sie beide vor

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