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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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getrockneten Rindfleischs aus dem fast leeren Proviantbeutel und stellte beides zum Frühstück bereit. Als er von einem kurzen Ausflug ins Unterholz zurückkehrte, hatte der Grund seiner chaotischen Gedanken schon mit dem Mahl angefangen.
    »Wir müssen den Trinkschlauch noch einmal auffüllen«, sagte er.
    Sie nickte, ohne ihn anzusehen.
    »Es wird Zeit zum Aufbruch. Wir verschwenden wertvolles Tageslicht, und wir müssen uns beeilen, um dem König Euer Anliegen vorzutragen.«
    Diesmal schaute sie ihn an. »Aye.«
    Tayg schritt unruhig auf der kleinen Lichtung hin und her. »Es wird nicht lang dauern, bis Eure Brüder unsere Fährte wieder aufgenommen haben.«
    »Ihr habt sie doch in die Irre geführt. Wir haben zwar Grund zur Eile, aber vor ihnen sind wir sicher.«
    Er sah sie scharf an. »Stellt Euch nicht dumm. Sie sind Euch bis nach Fionn gefolgt. Sie vermuten, dass Ihr bei mir seid. Was glaubt Ihr, wie lang es dauern wird, bis sie dahinterkommen, dass wir nicht in unsere ursprüngliche Richtung weitergegangen sind? Wie lang wird es dauern, bis sie uns zusammen finden, nur Euch und mich?«
    »Dann dürfen wir unseren Vorsprung eben nicht verlieren.« Sie zuckte mit den Schultern und knabberte so niedlich an ihrem Haferplätzchen, dass Tayg fast vergaß, worum es ihm eigentlich ging.
    Er fuhr sich mit den Fingern durch das zerzauste Haar und zwang sich, den Blick von ihrer blassen, makellosen Haut zu lösen und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, dass er sich ihrer Gesellschaft entledigen musste, was ihm seine Pflicht gegenüber dem König jedoch nicht erlaubte. Er fühlte sich wie im Fegefeuer gefangen. »Eure Brüder haben Pferde. Glaubt Ihr wirklich, wir können ihnen mit
einem
Pferd, das wir uns teilen müssen, auf Dauer entkommen?«
    Sie sah ihn an, kaute ihr Rindfleisch, sagte jedoch nichts.
    Verstörend, ärgerlich, schön, leidig … all das traf auf diese Frau zu. Er musste unverblümt deutlich werden, wenn er sie zu einer Reaktion bewegen wollte, und eine solche brauchte er von ihr. Unbedingt.
    »Was war das heute Morgen?« Aha, das ließ sie erröten und die Augen niederschlagen; trotzdem schluckte sie den Köder nicht. »Habt Ihr nun vor, jede Nacht mit mir zu verbringen? Solltet Ihr das nämlich vorhaben, dann müssen wir uns eine andere Geschichte überlegen. Es wäre doch sehr unziemlich für einen Bruder und eine Schwester in unserem fortgeschrittenen Alter, so miteinander zu schlafen.«
    »Das wird nicht wieder vorkommen«, sagte sie.
    Er sah, wie sie die Lippen aufeinanderpresste, bis sie einen dünnen Strich bildeten. Ihr Rücken war starr und gerade, das Kinn hatte sie eine Spur angehoben. Er hatte sie fast so weit. Nur noch ein Schubs oder zwei und das Biest käme wieder zum Vorschein, und er wäre sicher – sicher jedenfalls vor seinen eigenen dummen Trieben.
    Er trat dicht an sie heran. Seine Beine berührten beinahe ihre Knie. Er fasste nach ihrem Kinn und hob es an, sodass sie zu ihm aufsehen musste, während er auf sie hinabgrinste und sein Bestes tat, um sie zu verunsichern und das Biest hervorzurufen. Er
musste
dieses unerquickliche Weib sehen, nicht die wunderbar warme Frau, die in seinen Armen geschlafen hatte.
    »Aber könnt Ihr mir das garantieren, Mädchen?« Er wollte, dass ihre Lage sie in ebensolch eine heillose Verwirrung stürzte wie ihn selbst, er wollte ihr die erwartete Reaktion entlocken, um sich vor seiner eigenen Torheit zu retten. »Ich kann nämlich nicht garantieren, dass ich mich beherrschen werde, wenn Ihr Euch noch einmal so in mein Bett stehlt.«
    »Ich habe mich nicht …« Sie sprang auf, die Augen zu Schlitzen verengt, das Mahl war vergessen. Fast Nasenspitze an Nasenspitze starrte sie ihm in die Augen. »Ich würde mich nie in das Bett eines niederen Barden stehlen, der nicht einmal eine ordentliche Ballade singen oder eine einfache Trommel spielen kann. Ich würde mich nie mit so einem wie Euch besudeln!« Wieder hatte sie die Hände zu Fäusten geballt und in die Hüften gestemmt, und ihre Stimme wurde mit jedem Wort lauter, schärfer und schriller.
    Tayg verkniff sich ein Grinsen, denn er wollte ihre Aufgebrachtheit auf gar keinen Fall zunichtemachen. Jetzt hatte er sie genau da, wo er sie haben wollte – vor ihm stand das Biest in all seiner Herrlichkeit. Er trat zurück und verbeugte sich tief.
    »Ich möchte keinesfalls, dass Ihr Euren kostbaren Ruf mit einem wie mir besudelt – so wenig von Eurem Ruf auch übrig sein mag.« Er

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