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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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wartete einen Herzschlag lang, um seine Kränkung wirken zu lassen, dann richtete er sich wieder auf und blickte sieunter einer erhobenen Braue hervor an, reizte sie, flehte sie fast an, abermals gegen ihn loszuwettern.
    »Mein Ruf ist …«
    »Ruiniert«, brachte er den Satz für sie zu Ende. »Man hat uns zusammen reisen gesehen, und zumindest Eure Brüder vermuten die Wahrheit. Was wird Euch der König für einen Ehemann geben können, wenn das bekannt wird?«
    Sie holte tief Luft, und einen Moment lang glaubte er, Furcht in ihren Augen zu sehen, aber an deren Stelle trat sogleich wieder die bekannte harte Entschlossenheit.
    »Meine Brüder können es nur vermuten. Mit Bestimmtheit wissen sie es nicht. Es ist nichts dabei, wenn wir als Bruder und Schwester zusammen reisen. Sobald ich dem König meine Misere erläutert habe, wird alles gut werden, und es braucht niemand je zu erfahren, dass wir zusammen gereist sind.«
    »Ihr möchtet, dass die Welt nach Eurer Pfeife tanzt, aber sie richtet sich selten nach Euren oder irgendjemandes Plänen.«
    Sie starrte zu ihm hoch. »Über mein Schicksal entscheide ich, niemand sonst.«
    »Nun gut. Dann entscheidet über Euer heutiges Schicksal. Die Sonne ist schon aufgegangen, und wir haben kostbares Tageslicht vergeudet. Wir sollten längst unterwegs sein.«
    Sie musterte ihn kurz, dann schnappte sie sich die Trinkschläuche und verschwand abermals durch die grüne Wand des Wäldchens.
    Tayg sah ihr nach. Er hatte das Biest mit Erfolg geweckt, hatte ihre Augen zum Funkeln und ihre Wangen zum Glühen gebracht.
    Unglücklicherweise hatte das auf ihn jedoch nicht die erwünschte Wirkung.

    Auf dem Weg zurück zum Pfad ging Catriona voraus. Ihre Gedanken wirbelten wie Gewitterwolken im Wind. Der Mann hattesie bewusst gereizt. Dessen war sie sich sicher, denn hatten ihre Brüder – und insbesondere Broc – das nicht ihr Leben lang getan? Aber warum? Er hatte sie schon zuvor gereizt, nur hatte sie da nie das Gefühl gehabt, er täte es in solcher Absicht. Er hatte sie zur Eile getrieben, er hatte sie nach Dingen gefragt, über die sie lieber nicht sprechen wollte, er hatte sie gehänselt, aber nicht mit dem Ziel, ihre Wut zu wecken, auch wenn er das immer wieder getan hatte. Diesmal war es anders gewesen, und sie wollte wissen, was er vorhatte. Eines wusste sie über Männer: Wenn sie etwas vorhatten, dann fand man am besten heraus, was es war, damit man sich dagegen wappnen und verteidigen konnte.
    Sie erreichten den Weg, auf dem sie gestern gereist waren; ihre Fährte war im jungfräulichen Schnee noch deutlich zu sehen. Catriona wandte sich in die Richtung, in die sie am Vortag unterwegs gewesen waren, und freute sich im Stillen, dass sie auch ohne seine Hilfe gewusst hatte, welchen Weg sie einschlagen musste. Sie stapfte ein paar Schritte voran und bahnte ihnen einen Weg durch den kniehohen, überkrusteten Schnee, bis Tayg an ihr vorbeischritt und selbst wieder die Führung übernahm.
    So war es stets in ihrem Leben – immerzu lief sie einem Mann hinterher. Ihre Brüder hatten aber wenigstens einen legitimen Anspruch darauf, ihr vorauszugehen, denn sie waren alle älter; wenn man das einen Anspruch nennen konnte. Tayg hingegen hatte keinen Grund, sie wie ein albernes Kind zu behandeln, das sich auf einem klar erkennbaren Weg verlaufen könnte. Und obendrein besaß er noch die Frechheit, zu behaupten, sie hätte … nun, nicht
mit
ihm, aber
bei
ihm geschlafen, absichtlich, mehr noch, sie hätte sich in sein Bett »gestohlen«. Als ob sie etwas derart Unsinniges tun würde! Natürlich war es schrecklich behaglich gewesen, so aneinandergeschmiegt … nein, es war eine Dummheit gewesen, und es würde sich nicht wiederholen.
    Sie war entschlossen, einen geeigneten Ehemann zu finden, Tayg von Culrain oder einen anderen, wenn es der König so wollte. Jemanden, der nicht zulassen würde, dass der Clan Hundsgesicht MacDonell in die Hände fiel, ganz gleich, was ihre Brüder planten.Aber all das wäre hinfällig, wenn man sie je, wie Tayg es so reizend ausgedrückt hatte, in einer so verfänglichen Situation mit dem Barden fände.
    Der Barde. Hmpf. Wenn dieser Mann ein Barde war, dann war sie die Jungfrau von Norwegen. Kein Barde würde ein Instrument so nachlässig behandeln wie er. Sie sah, wie der Beutel mit der Trommel an der Flanke des Pferdes gegen einen anderen Sack schlug. Gestern hatte er die Satteltaschen darauf fallen lassen. Nay, das war kein Barde.
    Sie rief

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