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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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durchgehalten. Doch die Frau mit den weißen Haaren schien förmlich
darauf zu brennen, Jagd auf das Letzte der gentechnischen Ungeheuer zu machen.
Fast schien so etwas wie wilde Mordlust in ihren Augen aufzublitzen.
    »Auch um den werden wir uns kümmern«, erklärte sie mit einem
grimmigen Unterton und schwang den schweren Blaster. Sentenza warf ihr einen
warnenden Blick zu.
    »Chief, wir sind kein Kampfkommando, sondern eine Rettungsmission. Sobald
wir wissen, dass es niemanden mehr zu retten gibt, machen wir uns davon. Wenn
wir Glück haben, bleiben wir vor der Begegnung mit dem letzten Kampfstier
verschont. Ich bin nicht bereit, unnötige Risiken zu akzeptieren.«
    Er blickte sie eindringlich an.
    »Haben wir uns verstanden?«
    »Klar und deutlich«, gab DiMersi ungerührt zurück. Ihrem
Gesicht oder Tonfall war nicht anzumerken, ob sie diesen Befehl für angemessen
hielt oder nicht.
    Dann machten sie sich auf den Weg.

    »Ich empfinde dies als ausgesprochen erleuchtend«, erklärte der
Pentakka und blickte Weenderveen an. Zumindest vermutete der Techniker das,
denn er hatte bis jetzt noch nicht herausgefunden, wo sich bei seinem Mannschaftskollegen
wirklich die Augen befangen, falls er überhaupt über vergleichbare
sensorische Organe verfügte. Die Sicherheit, mit der sich der Pentakka
durch das Schiff bewegte, sprach jedoch dafür. Beide hockten vor dem auseinander
gebauten Kampfroboter, der aus dem edirianischen Schiff zurückgeschickt
worden war. Elektronische Einzelteile lagen vor den Händen des Technikers
ausgebreitet und erstmals war Thorpa anzusehen, dass er mit einer Materie nichts
anzufangen wusste, jedenfalls hatte er sich seiner sonst so beliebten »fachlichen
Ratschläge« in diesem Falle deutlich enthalten.
    »Ich empfinde es als ernüchternd«, murmelte Weenderveen und stocherte
lustlos in dem geöffneten Kampfroboter herum. »Diese Kiste hat mächtig
eins auf den Deckel bekommen und gleich so viele Störungen in der Elektronik,
dass ich das halbe Innenleben auswechseln muss. Schlamperei! Warum müssen
die da drüben mit dem wertvollen Gerät auch so umgehen? Unser Etat
ist nun wirklich klein genug!«
    »Das meinte ich nicht«, erklärte der Pentakka und wedelte Weenderveen
mit seinen Ästen vor der Nase herum. »Die Audiowiedergabe der Kampfhandlungen
mit dem Stier haben mir interessante Einblicke in das Psychogramm unserer Mannschaft
gegeben. Ich kann meine diesbezüglichen Analysen nunmehr auf eine umfassendere
empirische Grundlage stellen und entsprechend einen ersten Zwischenbericht abgeben!«
    »Na, dann bin ich aber gespannt«, knurrte Weenderveen und öffnete
einen weiteren Teil der Verschalung. Zwei verschmorte Bauteile fielen ihm entgegen.
Der Mann unterdrückte mühsam einen Fluch.
    »Nun«, ließ sich der Psychologiestudent nicht zweimal bitten.
»Es ist folgendermaßen: Captain Sentenza hat ein so starkes Maß
an Autorität entwickelt, dass er kaum von seiner Meinung abzubringen ist.
Er wirkt sehr beschützend. Chief DiMersi möchte am liebsten mit einem
Blaster in jeder Faust durch das Schiff stürmen und alles niederbrennen,
was sich dem Erfolg der Mission in den Weg stellt. Sie ist überaktiv. Dr.
Anande entwickelt zwar wissenschaftlichen Forschergeist, agiert jedoch sehr
zurückhaltend. Er wirkt überängstlich. Trooid wirkt ausgesprochen
kühl und locker, das mag aber auch daran liegen, dass seine Programmierung
bei solchen Situationen noch nicht ausgetestet wurde. Er ist ein Unsicherheitsfaktor.
Sie, lieber Weenderveen, sind brummig, unzufrieden, unerfahren und fühlen
sich durch meine Gegenwart belästigt. Sie sind unterbelastet. Ich selbst
analysiere alles mit klarem Blick, hellem Verstand und großem Einfühlungsvermögen.
Ich bin ideal besetzt.«
    Weenderveen hatte sich zum Schluss der Rede seines Mannschaftskameraden aufgerichtet
und den Pentakka mit immer größerer Verwunderung angeschaut. Als
die Selbsteinschätzung des Pentakka kam, hatte er schließlich nur
noch gelächelt. Man musste diesen verrückten Studenten einfach sympathisch
finden, auch, wenn er offensichtlich einen an der Klatsche hatte, dachte der
Mann bei sich. Schließlich schürzte er die Lippen, blickte wieder
in das ausgebreitete Innenleben den beschädigten Kampfroboters und antwortete:
»Und was sagt uns das, mein Freund? Dass wir eine mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit hoffnungslos

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