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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Chance. Und
wenn wir uns erst verstecken, haben wir vielleicht den Überraschungsmoment
auf unserer Seite, wenn der Angriff von zwei Richtungen her erfolgt.«
    »Ich würde nicht darauf wetten, dass unser ›Freund‹ uns
nicht sehen wird«, mutmaßte Anande und befolgte den Befehl. Der Blaster
in seiner Faust zitterte etwas. Anande hatte zwar einige obligatorische Schießübungen
absolviert, es war jedoch offensichtlich, dass er sich mit der Waffe in der
Hand wenig wohl fühlte. »Es sind Wesen, die zum Kampf gezüchtet
wurden. Ich bin mir sicher, dass ein beschränktes Gesichtsfeld nicht zu
den Standardoptionen dieser Modelle gehört.«
    »Das haben Sie nett gesagt«, erklärte Trooid ungerührt und
überprüfte die Ladung seiner Waffe. Seine multifunktionale Programmierung
machte ihn zwar nicht gerade zum Kampfroboter, er vermochte aber ausgesprochen
zielsicher mit einer Waffe umzugehen. »Wir werden also auf Chief DiMersi
hoffen müssen.«
    Sentenza quittierte diese Bemerkung des Droiden mit einem unwilligen Grunzen.
Es war offensichtlich, dass er davon nicht allzu begeistert war.
    Nur wenige Meter weiter, in einem engen Wartungsschacht, mühte sich Sonja
DiMersi voran. Sie hatte die Abbiegung erreicht, die sie auf den Gang vor der
Zentrale führen würde, und in einer Wartungsbucht hatte sie Gelegenheit
gehabt, einen der Kampfroboter vorzulassen, deren kegelförmige Körper
gerade noch so in den Schacht passten. Der Roboter vor ihr hatte schließlich
das Erreichen der Wartungsluke gemeldet. Durch die Luke hörte man deutlich
das Wüten der Bestie im Gang, das in den vergangenen Augenblicken nicht
um einen Deut nachgelassen hatte.
    Sonja DiMersi hielt einen Moment inne, überprüfte den Blaster, stieß
die Luft aus und befahl den Ausstieg.
    Der Kampfroboter öffnete die Wartungsluke auf den Gang und schnellte hinaus.
Sonja robbte hinterher. Sie hörte ein Krachen und Ächzen, als ob Metall
verborgen würde. Zischende Geräusche zeugten von dem Einsatz von Strahlwaffen.
Dann zwängte sie sich aus der Luke. Ihr Blick fiel auf einen entsetzlichen
Anblick.
    Die Geningenieure hatten ganze Arbeit geleistet. Das vor ihr stehende Monstrum
hatte nichts mit irgendeiner Lebensform gemein, die ihr einmal begegnet war.
Der Kampfstier war groß und massig, mit einer dunklen, ledrigen Haut.
Die Genzüchtung hatte einen breiten, hornigen Mund mit zackenförmigen
Hauern darin, die kaum noch etwas mit Zähnen gemein hatten. Zwei große
Arme dominierten den Körperbau, die an ihrem Ende gigantische Scheren trugen,
die DiMersi unwillkürlich an einen großen Hummer erinnerten. Die
Scheren blitzen im Licht und waren offenbar messerscharf und die Arme schienen
extrem gelenkig und biegsam. Der untersetzte Kopf mit den glühenden Augen
hatte die neue Gefahr fixiert und ein dumpfes, aggressives Grollen drang tief
aus dem Leib des Monsters. Das Wesen hatte mit der Bearbeitung des Zentralschotts
abrupt aufgehört und sich den neuen Gegnern zugewandt.
    Die gegenseitige Musterung dauerte nur einen Sekundenbruchteil, dann kam blitzartige
Bewegung in das Monstrum. Mit einem markerschütternden Schrei am obersten
Bereich der Hörbarkeit sprang das Wesen aus dem Stand auf DiMersi zu. Der
Blaster zuckte ruckartig nach oben und Sonja presste den Auslöser. Die
sonnenhellen Glutbalken schlugen dem Wesen entgegen und trafen es inmitten seiner
Scherenarme auf dem breiten Brustbereich. Ein zweiter Energiestrahl schlug in
dem Monster ein. Sonja konnte aus den Augenwinkeln erkennen, dass der Kampfroboter
angeschlagen war, einige seiner Waffen waren abgerissen worden und lagen am
Boden. Lediglich ein schwerer Blaster war der schwankenden Maschine geblieben,
die diesen aber immer noch zielsicher auf den Gegner richten konnte. Die vereinte
Macht der Strahlbahnen warf das Wesen im Sprung zurück und mit einem ohrenbetäubenden
Gekreische prallte es gegen das Zentralschott. Der andere Robot war mittlerweile
aus der Luke gekommen und eröffnete ebenfalls das Feuer. Sonja starrte
gebannt auf das Monstrum, das die Energie der Blaster zu schlucken schien wie
Sonnenlicht. Von der Macht der energetischen Glut wurde es wieder und wieder
gegen das Schott getrieben, doch bewegte es sich weiterhin heftig. Die Haut
des Wesens musste über eine besondere Absorptionsfähigkeit verfügen,
denn normalerweise müsste von dem Biest nicht mehr als ein Haufen Asche

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