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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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übrig sein.
    Sonja wollte ihren Augen nicht trauen. Sie hatte bereits die Hälfte des
Energiemagazins verschossen und immer noch versuchte der Kampfstier aufzuspringen
und dem Gegner entgegenzurennen. Da fuhr das Schott zur Zentrale auf. Undeutlich
erkannte Sonja die anderen Ikarus -Besatzungsmitglieder, die ebenfalls
das Feuer eröffneten. Selbst Dr. Anande hielt seine Waffe krampfhaft fest
und richtete sie auf das Wesen, den Finger fest auf den Auslöser gepresst.
Lohende Energie umwaberte den zuckenden und sich hin- und her werfenden Körper
des Wesens, das nun von allen Seiten unter Beschuss geriet. Das Geschrei, das
es ausstieß, entwickelte sich zu einem unerträglichen Stakkato, das
die Gänge des Raumschiffes zu erfüllen schien. Die Tatsache, dass
es trotz der Isolierung durch die Raumhelme so gut zu vernehmen war, sprach
für sich. Schließlich brach das Monstrum unter der geballte Energie
zusammen. Der Panzer schien dahinzuschmelzen und die Arme mit den Scheren sanken
in sich zusammen wie welke Äste. Die Kampfroboter stellten das Feuer ein,
doch Sonja gab noch einige gezielte Schüsse ab, trennte den Schädel
vom Rest des Körpers und schnitt die massigen Beine und Gelenke durch,
um ganz sicher zu gehen. Erst als sie die Hand von Captain Sentenza auf ihrem
Arm spürte, löste sich ihr Finger vom Auslöser. Sie hatte das
gesamte Energiemagazin verschossen. Die vorderen Enden der Läufe ihrer
Spezialwaffe glühten in einem hellen Orange. Noch einige Minuten und die
Waffe hätte sich aus Überbeanspruchung automatisch abgeschaltet.
    Schweigend blickte die Besatzung der Ikarus auf die Überreste des
Kampfstieres. Die Wände des Ganges waren angeschmolzen und der Wartungsschacht
dahinter auf eine Länge von mehreren Metern freigelegt. Das Zentralschott
war verbogen und würde sich nicht mehr schließen lassen. Dr. Anande
musterte die Überreste mit kritischem Blick.
    »Eine höchst interessante Kreation«, erklärte er schließlich.
Offenbar hatte seine wissenschaftliche Neugierde die Oberhand über seine
Angst gewonnen. »Ich möchte nicht wissen, welche Art von Kreatur nötig
sein dürfte, um dieses Wesen zu töten. Ein Kampf dieser Art muss sicher
für einige perverse Naturen einen besonderen Kitzel bereithalten. Ich vermute
mal, dass bei den Wetten dieses Wesen hohe Quoten erreicht hätte.«
    »Ich konnte gut darauf verzichten«, stieß Sonja atemlos hervor.
Die Anspannung fiel sichtlich von ihr ab. Sie drückte die schweißnasse
Stirn gegen die Saugfläche an der oberen Innenseite des Raumhelmes. Obgleich
sie erschöpft war, wirkte sie auf eine seltsame Art und Weise ausgeglichen,
als wäre etwas von der beständigen inneren Unruhe von ihr abgefallen
– wenn auch nur für einen Moment. Es stand außer Zweifel, dass
sie diesen Kampf genossen hatte. Sentenza warf ihr einen prüfenden Blick
zu. Er war sich noch nicht sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen
war.
    »Das war ein harter Brocken«, stellte Trooid fest, der den beschädigten
Roboter begutachtete. »Dieser simpel gestrickte Kollege von mir ist jedenfalls
nicht mehr einsatzfähig. Er sollte auf die Ikarus zurückkehren,
mein Schöpfer kann sich um ihn kümmern.«
    Sonja nickte und gab den Rückkehrbefehl. Die angeschlagene Maschine summte
auf und schwebte langsam und diskontinuierlich auf die nächstgelegene Schleuse
zu. Wie alle Kampfeinheiten war auch diese Maschine mit einem eigenen Antrieb
ausgestattet, der es ihr möglich machte, geringe Distanzen im Weltraum
zurückzulegen. Trotz aller Beschädigungen würde ein Leitstrahl
der Ikarus die Maschine sicher zurückführen. Trooid informierte
Weenderveen, der den Roboter erwarten würde. Der Techniker wirkte erfreut,
endlich eine Aufgabe zu bekommen, die über das Anstarren von Bildschirmen
deutlich hinausging.
    »Nun, wir haben ein Problem weniger. Nichtsdestotrotz müssen wir uns
über das Schicksal der Bordkönigin klar werden. Ihr Aufenthaltsort
ist normalerweise in der Mittelsektion, in einer speziellen Kabine. Wir werden
uns jetzt dorthin aufmachen, aber langsam und vorsichtig. Eine dieser Kreaturen
steht noch auf unserer Abschlussliste! Wir haben einen Kampfroboter weniger,
sind also jetzt noch mehr auf uns selbst angewiesen.«
    Sonja DiMersi wechselte grimmig das Magazin aus. Die Läufe des Blasters
war immer noch glühend heiß. Lange hätte die Waffe das nicht
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