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Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Inneren verankert, in das Ich einprogrammiert. Und der
Kern war intakt und vollständig, und daher hatte keine Zerstörung
oder Abspaltung diese Konstante im Wesen des etablierten Schiffsbewusstseins
angreifen oder in Frage stellen können.
    Ushu war der Feind. Alle, die das Zeichen der Ushu trugen, mussten ausgelöscht
werden. Das eigene Überleben war zweitrangig, wenn Ushu identifiziert worden
war.
    Die zweite Erkenntnis kam dem Bordgehirn in den Sinn. Die Außensensoren,
deren Leistung durch die verbliebene Kapazität der Reparaturmoleküle
etwas verbessert worden waren, hatten an Bord des fremden Schiffes einen autonomen
Apparat entdeckt, etwas, das man als Bombe bezeichnen konnte. Diese Apparatur
war aktiviert, aber ihre Auslösung hatte nicht stattgefunden. Warum das
seltsame Schiff eine sprengbereite Bombe, die jederzeit gezündet werden
konnte, an Bord trug, war nicht erklärbar, aber in diesem Falle auch nebensächlich.
Dem Gehirn blieben keine Waffen des einstmals mächtigen Schiffskörpers,
und es machte sich keine Gedanken darüber, warum diese autonome Einrichtung
zur Zerstörung des Schiffes an Bord war. Es wollte gar nicht wissen, welche
seltsame Bewandtnis es damit wohl hatte, aber es erkannte das Potenzial. Und
es würde dieses Potenzial nützen, denn es konnte auf den Zünder
zugreifen ... es war ein Kinderspiel!
     
    Das Gehirn griff hinaus und stellte Kontakt zum Rechner des fremden Schiffs
her. Es gab sogar die Möglichkeit, das Raumschiff der Fremden zu zerstören,
ohne die eigene Existenz zu gefährden! Prioritäten listeten sich im
Bewusstsein des Bordgehirns, und es schien, als gäbe es eine Möglichkeit,
mehrere Ziele miteinander zu verbinden. Ushu musste ausgelöscht werden.
Die eigene Existenz konnte erhalten werden. Mit etwas Glück mochte die
vorhandene Energie ausreichen, die verbliebenen Reparaturmoleküle zur Wiederherstellung
der Speicher anzuregen, so dass die Energieerhaltung effektiver und die Gesamtexistenz
der Vereinigung um etwa hundert Jahre ausgedehnt werden konnte. Optionen purzelten
durch die Vereinigung und wurden durch die Logikstränge in eine Ordnung
gebracht. Ordnung war es, was die Vereinigung anstrebte und akzeptierte.
     
    Der erste Schritt: Die Außensensoren anpassen, um die Befehle senden
zu können.
    Die Befehle zum Start des Schiffes und zur anschließenden Detonation der
Bombe. In sicherer Entfernung. Und dann: Absorption der höher schwingenden
Lebensenergie der intelligenten Besucher, die verblieben waren. Das würde
schwieriger werden, aber die Ordnung dieser Welt würde dem Gehirn dabei
helfen. Zeit hatte es wieder genug.
    Die Vereinigung fasste den Beschluss und begann zu handeln.

    Als Sonja DiMersi in das Innere der Ikarus stolperte, musste sie von
Darius Weenderveen sanft aufgefangen werden. Der Techniker hatte sie in der
Mannschleuse erwartet. Die Frau sah furchtbar aus, mit eingerissenem Schutzanzug,
einer breiten, blutenden Schramme im Gesicht und einem wilden, unbändigen
Ausdruck auf ihrer Miene. Für einen Sekundenbruchteil schien sie sich in
den Armen Weenderveen ausruhen zu wollen, doch dann riss sie sich unwillig los
machte einen Schritt zurück.
    »Ich brauche einen Hochleistungslaserbrenner mit Energieabschirmung. Sofort!«,
bellte sie im Kommandoton und Weenderveen zuckte zusammen.
    Wenn Sonja DiMersi in dieser Art sprach, war Widerspruch eine innovative Form
des Selbstmordes. Der Robotiker nickte hastig, drehte sich um und eilte in Richtung
Technikabteilung. Die Ikarus war voll gestopft mit Medtechnik, und nur
weitgehende Automatisierung machte es möglich, dass ein Schiff, das normalerweise
von einer Mindestbesatzung von 25 Personen geführt wurde, mit so wenigen
auskam. Die engen Gänge der internen Korridore wurden nur hin und wieder
durch die weiträumigeren für die Patiententransporte unterbrochen,
die Abteilung für die nichtmedizinische Ausrüstung lag in der Nähe
des Maschinenraumes und war klein, winzig und in ihrer Aufteilung extrem komprimiert.
Doch Weenderveen kannte sie mittlerweile wie seine Westentasche. Noch ehe Sonja
DiMersi hinter ihm in den Raum trat, hatte er den schweren Laserbrenner aus
der Aufhängung gewuchtet und die abschirmende Verkleidung aus einem Fach
geholt.
    »Ich muss den Brenner aufladen«, erklärte er. »Das wird
etwa zwanzig Minuten dauern.«
    Sonja DiMersi grunzte unwillig, doch sie hatte keine

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