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Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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registrierte ein erleichtertes Blinzeln in Sonjas Augen.
    »Trooid, setzen Sie einen Kollisionskurs zur Liebenfels !«
    » WAS ?«, riefen Weenderveen und Thorpa wie aus einem Mund, und
selbst der Android schwang in seinem Sessel herum und wollte Einwände erheben,
als sein programmierter Selbsterhaltungstrieb sich in meldete.
    »Weenderveen, Thorpa, Sie suchen mit Anande und den drei Technikern eines
der Beiboote auf und entfernen sich von den Schiffen. Wenn alles vorüber
ist, versuchen Sie, die Hope zu kontaktieren und an Bord zu gehen. Trooid,
DiMersi und ich werden einen der anderen Shuttles nehmen. Viel Glück!«
    Weenderveen wollte noch etwas sagen, doch der Captain hatte sich abgewandt und
starrte konzentriert auf den Bildschirm. So löste er sich von seinem Sitz,
packte Thorpa an einem der astähnlichen Arme und zog ihn einfach mit sich
von der Brücke.
    »Kurs ist gesetzt, Sir«, bestätigte Trooid. »Es befinden
sich drei Fluchtkapseln in der Nähe der Brücke, die wir benutzen könnten.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie so sehr an Ihrem Leben hängen«,
erwiderte Sentenza und lächelte kurz, als ihn der Android verständnislos
anblickte.
    » Liebenfels feuert erneut!«
    »Kriegen die denn nie genug?«, fragte Roderick.
    Diesmal jagten die Laserstrahlen und Plasmablitze ungehindert in den Schiffsrumpf
des Lazarettraumers hinein. Der Einschlag war heftiger als jeder zuvor. Der
Hauptschirm implodierte in einem wahren Funkenregen – Schaltpulte gingen
hoch, und die Beleuchtung zerplatzte förmlich über ihnen. Sitze und
Terminals rissen aus ihren Verankerungen, und die drei Mitarbeiter der Rettungsabteilung
überlebten wahrscheinlich nur, weil sie sich rechtzeitig abschnallten und
ohne ihre Sessel über die Brücke katapultiert wurden. Trooid prallte
heftig gegen die Wand und blieb reglos liegen. DiMersi sprang vor und rollte
über den Boden. Damit entging sie knapp einem Monitor, der aus einer Wand
herausgesprengt wurde und einem Wurfgeschoss gleich auf sie zugesaust kam. Sentenza,
der ebenfalls auf dem Boden lag, stemmte sich hoch, nur um im selben Augenblick
wieder herunter gepresst zu werden, als eine noch stärkere Explosion das
Schiff kurzerhand aus seiner Bahn schleuderte. Die Paracelsus schien
einem Spielball gleich durch das Universum zu purzeln. Alles ächzte, krachte
und explodierte. Feuer war auf der Brücke ausgebrochen, und die grellen
Flammen leckten nach allem, was sie für brennbar hielten.
    »Wir müssen hier raus!«, gellte Sonjas Stimme über das Deck.
Sentenza gab ihr im Stillen recht, doch er hätte am liebsten nur die Augen
geschlossen und sich von ewiger Nacht betäuben lassen. Die Verlockung,
sich einfach dem Tod zu übergeben, erschien zu groß. Er spürte
nicht einmal mehr Schmerzen, nur unsagbare Erschöpfung und das verspottende
Gefühl, zum zweiten Mal auf ganzer Linie versagt zu haben.
    »Los, kommen Sie!«
    Starke Hände griffen nach seinen Armen und zerrten ihn in die Höhe.
Er war überrascht, dass er auf eigenen Beinen stehen konnte. Noch erstaunter
war er, in das rußgeschwärzte Gesicht Sonja DiMersis zu blicken.
Der Chief grinste ihn gequält an und machte eine Handbewegung, die auf
das Chaos um sie herum deutete. Die Brücke stand in Flammen. Alle Sicherheitseinrichtungen
schienen außer Kraft gesetzt. Weder die automatische Löschanlage,
noch die schiffsinternen Umweltkontrollen reagierten in irgendeiner Weise auf
das Feuer. Die Luft wurde bereits dünner, und die Temperaturen waren fast
schon auf ein unerträgliches Maß angestiegen.
    Trooid befreite sich aus der Wand und taumelte zum Pult des Piloten hinüber.
    »Was soll das?«, bellte Sentenza. »Wir müssen weg!«
    »Nicht, ohne die Liebenfels mitzureißen!«, entgegnete
der Android tonlos.
    Das Pult war von einem Flammenring umgeben, und dennoch schritt Arthur Trooid
geradewegs durch die Feuersbrunst und hämmerte mit einem einzigen Hieb
auf den Startknopf der Triebwerke. Donnernd setzen sich die Maschinen in Gang.
Mit einem Ruck schoss die Paracelsus vorwärts, und die plötzliche
Beschleunigung, nun nicht mehr durch Prallfelder gemindert, warf die drei Besatzungsmitglieder
nochmals zu Boden.
    Trooid wirkte mehr als angeschlagen. Die künstliche Haut, die sein Exoskelett
umgab, war teilweise einfach weggebrannt. Er zog sich die Uniformfetzen über
die Arme, so dass von den blank liegenden Metallteilen kaum etwas zu

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