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Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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nicht. »Festhalten!«
    Wahrscheinlich hätten sie es niemals geschafft. Die gepanzerten Tore hätten
selbst der Wucht des Aufpralls nicht so leicht nachgegeben und eher das Beiboot
verschrottet, doch in dem Moment, als der Shuttle mit aktivierten Meteoritenabwehrschilden
gegen den Plaststahl krachte, kollidierte die Paracelsus im Raum mit
der Liebenfels . Die Schleusentore brachen auseinander und gaben den Weg
frei. Unsanft wurde das Beiboot in den Weltraum getragen, und die Schubwelle
der Explosion katapultierte es einfach fort.
    »Die Instrumente sind tot«, sagte Weenderveen. »Zu viele Interferenzen
durch die Explosionen da draußen. Ich kann nicht mal sehen, wohin wir
fliegen.«
    Der kleine Raumer geriet ins Trudeln. Weenderveen versuchte hektisch, alles
unter Kontrolle zu bekommen, doch immer neue Detonationen um sie herum vereitelten
seine Bemühungen. Der Flug wurde zu einer holperigen Achterbahnfahrt. Mehr
als einmal versagte die künstliche Schwerkraft und ließ Dinge einfach
durch das Cockpit wirbeln. Wären Weenderveen und der Pentakka nicht angeschnallt
gewesen, hätten sie sich selbst von den Sitzen gelöst. Doch das ständige
Hin und Her der Bordgravitation hatte auch Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden.
Darius Weenderveen spürte nur allzu deutlich ein flaues Gefühl im
Magen und musste sich mühsam beherrschen, dessen Inhalt bei sich zu halten.
Eine Gabe, die dem Pentakka verwehrt war, denn er gab plötzlich einen Laut
von sich, der einem menschlichen Würgen gleichkam, und spie die Reste des
Frühstücks über die Kontrollen aus.
    Ein kotzender Baum , sinnierte Weenderveen kopfschüttelnd. Na
prächtig!
    »Die Sauerei machen Sie alleine sauber!«, zischte Darius und konzentrierte
sich wieder auf die Instrumente, als er eine eindeutige Anzeige erhielt. Das
Schott zum Cockpit fuhr beiseite, und Dr. Anande steckte den Kopf herein.
    »Was machen Sie da?«, herrschte er den Techniker an.
    »Wollen Sie lieber fliegen?«
    »Wollen Sie sich lieber selbst operieren, falls Sie das hier überleben?«,
konterte der Arzt.
    Der Flug wurde ruhiger. Sie hatten das Schwerefeld der Paracelsus verlassen,
und die Auswirkungen der Kollision waren nicht mehr ganz so stark. Darius entdeckte
eine Hangaröffnung am Rumpf der Hope . Natürlich war sie verschlossen,
aber ihre einzige Hoffnung auf Überleben bestand darin, an Bord des Trägerschiffs
zu gelangen, da es als einziger intakter Raumer noch einen Hyperantrieb besaß.
Mit dem Shuttle würden Sie halbe Ewigkeiten benötigen, um nach Vortex
Outpost zurückzukehren.
    »Sehen Sie doch!«, Anande hatte einen Arm ausgestreckt und deutete
durch die Sichtfenster zum Trägerschiff, wo sich gerade die schweren Schotten
beiseite schoben. »Wir sind eingeladen.«
    »Und genau das ...«, sagte Weenderveen bleiern, » ...gefällt
mir nicht!«
    Langsam driftete das Raumboot auf den riesigen Hangar des Trägerschiffs
zu und wurde einfach von ihm verschluckt.
     

 
4.
     
    Die Wut in Lieutenant Templeton Ash stieg ins Unermessliche – und gleichzeitig
lähmte sie ihn. Er war unfähig, auch nur irgendetwas gegen das Verbrechen,
dessen Zeuge er mit eigenen Augen geworden war, zu unternehmen. Widerstandslos
hatte er alle Befehle befolgt, die ihm Captain LeWine aufgetragen hatte. Er
hatte angenommen, dass beim ersten Schuss, der auf das Trägerschiff abgegeben
worden war, sein Leben verwirkt sein würde. Warum sollten sie ihn jetzt
noch in ihre Pläne einweihen? Er war ein Außenstehender ... entbehrlich!
Und dennoch tat sich nichts dergleichen. Vielleicht lag es daran, dass er ruhig
sitzen blieb, seine Anordnungen befolgte und tatenlos zusah, wie ein Schiff
des Raumcorps durch seine Eskorte beschossen wurde.
    Doch nun war das Lazarettschiff aufgetaucht und bereitete Schwierigkeiten. Der
Treffer durch die Gravitationskanone kam unerwartet und brachte die Liebenfels kurz vom Kurs ab; schnell hatte Ash die Situation unter Kontrolle und den Kreuzer
wieder in seine Angriffsposition zurückmanövriert, auch wenn es einige
leichtere Beschädigungen gegeben hatte.
    Ash fügte sich weiterhin. Er gab mit keiner Geste zu verstehen, dass er
den Gegenangriff auf das Lazarettschiff nicht billigte. Seine Aufgabe war es
lediglich, die Position zu halten. Dennoch konnte er sich ein Grinsen nicht
verkneifen, als der Waffenoffizier plötzlich die Hiobsbotschaft verkündete.
    » Paracelsus auf Kollisionskurs

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